ADAC: Guter Kinderfahrradsitz muss nicht teuer sein

ADAC: Guter Kinderfahrradsitz muss nicht teuer sein
Der Fahrradsitz am Lenker zu montieren wird nicht empfohlen. © ADAC

Der ADAC hat 16 Kinderfahrradsitze getestet. Das Ergebnis ist erfreulich: Nur zwei Sitze sind durchgefallen.

Im großen Kinderfahrradsitz-Test des ADAC erhielten neun von 16 Sitzen die Note gut. Fünf Sitze mussten sich mit einem befriedigend zufrieden geben und zwei Sitze fielen durch.

Der ADAC testete dabei jeweils ein Modell zur Montage am Sattelrohr und eines zur Befestigung auf dem Gepäckträger desselben Herstellers. Dabei stellten die Prüfer fest, dass die Montage am Gepäckträger beim Fahren meist stabiler und fürs Kind komfortabler ist als die am Sattelrohr. Es gibt aber Ausnahmen: die beiden Modelle von „OKBaby“ lassen sich gleichermaßen gut an Sattelrohr und Gepäckträger befestigen – und sind zudem ausgesprochen bequem. Dafür gab es den Testsieg.

Die Prüfer lobten darüber hinaus die guten Sicherheitseigenschaften im Kopfbereich, eine Liegefunktion beim Modell für die Sattelstange und den relativ niedrigem Preis von rund 70 Euro. Günstiger war nur der zweitplatzierte Sitz von Bellelii (45 bzw. 50 Euro).

Schadstoffe an Gurtpolstern

Die beiden Kindersitze von Qibbel fielen bei den Prüfern durch, weil sie in den Gurtpolstern an der Brust Schadstoffe fanden. Daneben rutschten die Fußstütze auf dem Prüfstand bei einer Norm-Belastungsprobe mit 22 Kilogramm (dem Gewicht eines Kindes) nach wenigen Sekunden nach unten durch. Erstmals unterzogen die Tester die Sitze auch Crashversuchen mit Front- und Seitenaufprall; also typischen Unfallszenarien.

Der ADAC untersuchte außer Konkurrenz auch das System „Kindersitz vor dem Fahrer“ – und kamen zum Schluss, dass dieses System nur bedingt empfehlenswert ist. Der Grund: Eine sichere Montage gestaltet sich bei etlichen Rädern wegen ungeeigneter Gabelschaftkonstruktionen schwierig. Daneben kann es zu schweren Verletzungen kommen, wenn bei einem Aufprall das Gewicht des Fahrers das vor ihm sitzende Kind trifft. Wer nach einem Kinderfahrradsitz schaut, der sollte auf jeden Fall eine Probefahrt mit dem eigenen Rad absolvieren. Dabei sollte auch das Abstellen des Rades und die Liegeposition ausprobiert werden.

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