Schneller Tod durch Wärmestau im Auto

Atemstillstand oder Hitzeschock

Schneller Tod durch Wärmestau im Auto
Kindern droht der Tod im aufgeheizten Auto. © ADAC

Bei Sonneneinstrahlung wärmt sich das abgestellte Auto innerhalb von Minuten extrem auf. Trotzdem setzen zahlreiche Deutsche ihr Kind oder Haustier der Gefährdung aus.

Jeder zehnte Deutsche hat an einem warmen Sommertag schon mal sein Kind bei geöffnetem Fenster im Auto zurückgelassen, zwölf Prozent lassen ihr Haustier zurück, wie aus einer Befragung der Aachen Münchener Versicherung unter 1000 Führerscheinbesitzern hervorgeht.

Bis zu 70 Grad im Auto

Mediziner warnen davor, den Nachwuchs oder Tiere im Fahrzeug zurückzulassen. Im Inneren des Autos herrschen an einem Sommertag bei direkter Sonneneinstrahlung schon nach kurzer Zeit 70 Grad. Im Wagen wartende Kinder können dadurch einen Hitzeschock oder sogar einen Atemstillstand erleiden. Bei Tieren kann es noch schneller gehen. Weil sie sich schneller aufheizen als Menschen, hilft ihnen auch ein lauer Luftzug durch geöffnete Fenster nichts.

Ein solches Verhalten ist nicht nur verantwortungslos, es kann auch teuer werden. Denn die Polizei darf ein Auto gewaltsam öffnen, um Menschen oder Tiere zu befreien. Da dafür keine Versicherung einspringt, trägt der Autobesitzer die Kosten für Schaden und Bußgeld.

Kaskoversicherung zahlt nicht bei Nachlässigkeit

Aus Nachlässigkeit vergisst laut der Umfrage jeder Zehnte zudem gelegentlich, den Wagen abzuschließen oder lässt gar die Türe ein Stück auf. Ebenso viele lassen das Schiebedach ab und zu offen. Die Kaskoversicherung zahlt jedoch nur, wenn Fahrzeug und Fenster geschlossen und Wertsachen nicht sichtbar sind.

Auch ein geöffnetes Cabrio-Verdeck gilt als grob fahrlässig. Trotzdem gaben sechs Prozent der Befragten an, das Verdeck schon mal nicht zu schließen, wenn sie den Wagen verlassen. (SP-X)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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