4,2 Millionen Autofahrer mit besserer Regionalklasse

Kfz-Versicherung

4,2 Millionen Autofahrer mit besserer Regionalklasse
Mit einem Versicherungsvergleich lässt sich Geld sparen © dpa

In Berlin ist der Anteil der Schäden an den Autos um ein Drittel höher als im Durchschnitt. Bei der Kfz-Versicherung ist die Stadt entsprechend in einer hohen Regionalklasse eingestuft.

In den Bundesländern im Norden und Osten Deutschlands können Autohalter wie in den Vorjahren von niedrigen Einstufungen für 2022 in den Regionalklassen der Versicherer profitieren. Das teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit.
Grundsätzlich gilt: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger ist das für Versicherungsbeitrag, der aber noch von weiteren Parametern bestimmt wird.

Maßgeblich ist für die Regionalklasse der Wohnort des Halters. Der GDV errechnet jedes Jahr die Schadenbilanzen der über 400 Zulassungsbezirke Deutschlands und teilt diese in die sogenannten Regionalklassen ein. Grundlage für die Berechnung ist, wo die meisten oder teuersten Schäden entstehen.

Berlin mit meisten Schäden

Demnach haben Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern wie im Vorjahr besonders gute Schadenbilanzen – und entsprechend günstigere Einstufungen bei den Regionalklassen der Kfz-Haftpflicht-Versicherungen. Hohe Regionalklassen gibt es wie bislang besonders in Großstädten und in Teilen Bayerns.

Negativer Spitzenreiter mit der schlechtesten Schadenbilanz ist – ebenfalls wie in den Vorjahren – Berlin. Dort liegen die Schäden um mehr als ein Drittel höher als im Bundesschnitt. Am besten fällt die Bilanz für Prignitz in Brandenburg aus. Die Schäden waren hier 30 Prozent niedriger als im Durchschnitt.

Fürs Gros der Versicherten ändert sich nichts

Für rund jeden vierten Versicherten ändert sich in der Kfz-Haftpflicht die Regionalklasse. So können sich nach GDV-Angaben knapp 4,2 Millionen Autofahrer in 52 Bezirken über bessere Regionalklassen in der Kfz-Haftpflicht freuen, während rund 5 Millionen in 56 Bezirken heraufgestuft werden. Für die meisten Autohalter bleibt alles beim Alten: Für rund 32,8 Millionen von ihnen in 305 Bezirken gelten die Klassen des Vorjahres.

Neue Regionalklassen gelten 2022 auch für die Voll- und Teilkaskoversicherung. Hier kommen 3,5 Millionen Kaskoversicherte in niedrigere und etwa 2 Millionen in höhere Klassen, erläutert der GDV. Für die meisten ändert sich wiederum nichts. So bleiben für rund 31,2 Millionen Voll- oder Teilkaskoversicherte die alten Klassen relevant. Das sind fast 85 Prozent.

Welchen Einfluss die Regionalklasse haben kann

Für die Versicherungen ist die Regionalstatistik unverbindlich. Allein über eine Veränderung bei der Regionalklasse lässt sich auch keine Aussage über die Entwicklung des gesamten Beitrags der Kfz-Versicherung treffen. Dabei spielen viele Parameter eine Rolle.
Doch für die Berechnung neuer Tarife ist die Regionalklasse ein Anhaltspunkt, so der GDV. Für bestehende Verträge ergeben sich Veränderungen in der Regel zum 1. Januar 2022. Für Neuverträge können die neuen Klassen ab sofort gelten.

Für die Kfz-Regionalklassen sind die Schadenbilanzen aus allen Kfz-Zulassungsbezirken maßgeblich. Dabei kommt es nicht darauf an, wo ein Unfall passiert oder ein anderer Schaden entstanden ist – sondern wo der Fahrzeughalter seinen Wohnsitz hat.
Die dabei erfassten Schäden bilden die Basis für einen sogenannten Indexwert. Bei der Haftpflicht gibt es 12, bei der Vollkasko 9 und bei der Teilkasko 16 verschiedene Klassen. (dpa)

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