Die Unsicherheit bei der Kaufprämie für Elektroautos sorgt für eine Kaufzurückhaltung. Das ergab eine Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK).
Danach haben sich zwischen Januar und Mai rund 43 Prozent der potenziellen E-Autokäufer aus Verunsicherung gegen den zunächst geplanten Vertragsabschluss entschieden.
Unter den Kaufinteressenten für einen Plug-in-Hybrid nahmen 45 Prozent Abstand. Gründe waren die ungewisse Ausgestaltung des Umweltbonus und die unsicheren Lieferzeiten.
Förderung hängt von Zulassung ab
Die aktuell gültige Förderung gibt es nur für Autos, die noch im laufenden Jahr zugelassen werden. Im kommenden Jahr gelten neue Fördergrundsätze, die im Detail aber noch unklar sind. Vor allem Käufer von Plug-in-Hybriden dürften jedoch deutlich schlechter gestellt werden.
Die Bundesregierung erwägt sogar, die Förderung für Plug-in-Hybride zum Ende des Jahres gänzlich zu streichen und die Höchstsatz beim Kauf eines reinen E-Autos um 2000 Euro zu reduzieren. Derzeit gibt es vom Staat eine Förderung von 6000 Euro, hinzu kommt noch der Herstelleranteil von 3000 Euro. Seitens der Autoindustrie kam mehrfach die Forderung, die Kaufprämie nicht vom Zulassungs- sondern vom Kaufdatum abhängig zu machen. Das hatte unter anderem Opel-Deutschlandchef Andreas Marx im Interview mit der Autogazette gefordert.
Lange Lieferzeiten
Das Problem, ob man noch in den Genuss der vollen Fördersumme kommt, stellt sich für Kaufinteressenten schon seit Monaten, da die Lieferzeiten aktuell unter anderem aufgrund von Corona-Lockdowns und Ukraine-Krieg ungewöhnlich lang ausfallen. Auf Fahrzeuge wie beispielsweise den VW ID.5 muss man zwischen zehn und zwölf Monaten warten, bei anderen Herstellern gibt es ähnlich lange Lieferzeiten. Einige Marken lassen es sich bei Kaufvertragsabschluss seitens der Käufer bestätigen, dass eine Lieferung nicht mehr in diesem Jahr garantiert werden kann.
Der ZDK-Umfrage zufolge werden von den aktuell von Kunden bestellten E-Fahrzeugen 40 Prozent erst 2023 ausgeliefert, bei Plug-in-Hybriden liegt dieser Wert bei 32 Prozent. Vier beziehungsweise fünf Prozent der Bestellungen werden sogar erst 2024 fertig. (mit SP-X)