Autofahrer sollen Kaufprämie für E-Autos finanzieren

Sonderabgabe für Diesel und Benzin

Autofahrer sollen Kaufprämie für E-Autos finanzieren
Henning Kagermann ist für eine Sonderabgabe © dpa

Henning Kagermann will die Kaufprämie für Elektroautos durch einen Zuschlag beim Preis für Diesel und Benzin finanzieren. Das wäre eine Mehrbelastung von zwölf Euro, so der Leiter der Nationalen Plattform Elektromobilität.

Der Leiter der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) will zur Finanzierung einer Kaufprämie für Elektroautos die Fahrer von Dieseln und Benzinern zur Kasse bitten. NPE-Leiter Henning Kagermann setzt sich für eine Sonderabgabe von einem oder eineinhalb Cent je Liter Diesel und Benzin ein. «Das wären rund zwölf Euro Mehrbelastung pro Autofahrer jährlich. Dafür hätte der Staat aber genügend Geld, um die Kaufprämie zu finanzieren», sagte er dem «Spiegel».

Kaufprämie für NPE notwendig

Kagermann sprach sich klar für eine Kaufprämie für Elektroautos aus. Nur so sei das Ziel von einer Million Fahrzeugen bis zum Jahr 2020 zu erreichen, sagte Kagermann dem Magazin weiter. «Wenn wir im März keine Entscheidung für wirksame Förderanreize bekommen, müssen wir das Ziel kassieren.» Experten halten das Ziel von einer Million E-Autos aber bereits jetzt für illusorisch.

Bis März will auch die Bundesregierung über eine mögliche Förderung entscheiden. Die Bundesregierung hält immer noch am Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 fest.

Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte zuletzt eine Kaufprämie von mehreren tausend Euro ins Gespräch gebracht. In der Koalition ist das umstritten. Insbesondere Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt bisher eine Prämie als Kaufanreiz ab. Kagermann kritisierte die Haltung: «Sie sind die pro Fahrzeug billigste, also effizienteste Methode, das Eine-Million-Ziel zu erreichen», sagte der Leiter der NPE. Das Gremium war auf Initiative der Bundesregierung gegründet worden, um Elektromobilität in Deutschland anzuschieben. (dpa)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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