Kaufprämie für Elektroautos bis Ende 2022 verlängert

Kaufprämie für Elektroautos bis Ende 2022 verlängert
Ein Parkplätz für Elektroautos. © dpa

Die erhöhte Kaufprämie für Elektroautos war zunächst bis Ende des Jahres befristet. Nun wurde sie vom neuen Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) verlängert.

Käufer eines Elektroautos erhalten damit vorerst bis Ende 2022 die deutlich erhöhte staatliche Förderung. Danach müssen sich Autokäufer aber auf Veränderungen einstellen. Von 2023 an sollen nur noch Elektrofahrzeuge gefördert werden, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben, wie das Wirtschaftsministerium am Montag in Berlin mitteilte.

Dieser solle über den elektrischen Fahranteil und eine elektrische Mindestreichweite definiert werden. Genau so steht es im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP.

Förderung wird neu ausgerichtet

Habeck betonte: «Wir werden in Zukunft bei der Förderung ehrgeiziger, um der Elektromobilität weiteren Schub zu verleihen und den Klimaschutz zu stärken. Dazu werden wir die Förderung neu ausrichten.» Bis zur Neuaufstellung solle aber Kontinuität gesichert werden. Käuferinnen und Käufer von rein elektrisch betriebenen Autos erhalten demnach im Jahr 2022 weiterhin bis zu 9000 Euro Förderung. Plug-in-Hybride (PHEV) werden mit maximal 6750 Euro gefördert. Der Text der neuen Förderrichtlinie wird bis Ende des Jahres im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Damit PHEVs indes weiter in den Genuss der Prämie kommen, müssen sie ab dem kommenden Jahr über eine elektrische Reichweite von mindestens 60 Kilometer verfügen, ab 2023 sollen die Fahrzeuge laut Koalitionsvertrag dann sogar 80 Kilometer rein elektrisch schaffen. Zugleich sollen sie laut Koalitionsvertrag bei der Dienstwagenbesteuerung nur dann in den Genuss des halbierten Steuervorteils kommen, wenn der elektrische Fahranteil mehr als 50 Prozent beträgt. Wird das Fahrzeug nicht überwiegend elektrisch bewegt, entfällt der Steuervorteil.

„Für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland ist die Elektroauto-Kaufprämie von wesentlicher Bedeutung. Wir begrüßen die Ankündigung des Bundeswirtschaftsministers daher sehr. Damit entsteht Planungssicherheit für Kunden, Händler und Hersteller. Der bisher drohende Einbruch des E-Auto-Marktes kann so abgewendet werden“, sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDK). Zugleich warnte Zirpel davor, die Prämie ab 2023 zu stark zu verändern: „Die Prämie bleibt für den Markthochlauf mittelfristig sehr wichtig. Die Reform sollte aber dafür genutzt werden, einige bürokratische Regeln zu streichen und langfristige Planungssicherheit zu schaffen.“

Ambitionierte Ziele bei E-Mobilität

Mitte des vergangenen Jahres war die bestehende Kaufprämie (Umweltbonus) für E-Autos und Plug-in-Hybride über eine Innovationsprämie erhöht worden. Der Bund hatte dazu seine Förderung beim Kauf solcher Fahrzeuge verdoppelt, befristet bis Ende 2021. Das hatte zu stark steigenden Neuzulassungen geführt. Diese Innovationsprämie wird nun bis Ende 2022 verlängert.

Mit Blick auf die Elektromobilität hat sich die Ampel-Koalition vorgenommen, bis Jahr 2030 eine Million öffentlich zugänglicher Schnellladestationen zu bauen und bis dahin 15 Millionen vollelektrische Autos auf den Straßen zu haben. (mit dpa)

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