Range Rover Sport: Per Smartphone übern Fels

App-Fernbedienung

Range Rover Sport: Per Smartphone übern Fels
Der Range Rover Sport kann per Smartphone bedient werden. © Jaguar Land Rover

Auch Land Rover stellt sich auf die autonome Zukunft ein. Der Geländewagenspezialist hat dabei besondere Gebiete auf der Prioritätenliste.

James Bond lässt am Rande grüßen. In dem Thriller „Der Morgen stirbt nie“ steuerte der von Pierce Brosnan dargestellte Agent im Auftrag ihrer Majestät einen BMW 740iL per Handy aus einem Parkhaus – allerdings nicht über die reguläre Ausfahrt. Bei Jaguar Land Rover geht es mit einem Range Rover Sport gemächlicher zu. "Es kann für einen Fahrer ziemlich stressig und anstrengend werden, seinen Wagen aus einer kniffligen Situation etwa auf einem Parkplatz zu befreien. Eine Fahrzeug-Fernbedienung oder selbsttätig vollzogene Wendemanöver sind Beispiele dafür, wie wir neue Technologien dazu nutzen können, mühselige Aspekte des Autofahrens zu vereinfachen und damit den Straßenverkehr sicherer zu machen", sagt Wolfgang Epple, Leiter Forschung und Entwicklung bei Jaguar Land Rover.

Sicheres Ausparken mit dem Range Rover Sport

Auf dem Weg zur autonomen Zukunft haben die Ingenieure und Entwickler ein Forschungsfahrzeug hergestellt, das per Smartphone gesteuert werden kann. Dabei werden Lenkung, Gaspedal, Bremsen und das Untersetzungsgetriebe kontrolliert. Während Bond durch das Parkhaus raste, schafft der Range Rover Sport eine Höchstgeschwindigkeit von 6,4 Stundenkilometern – und das ist genau so gewollt.

Denn der Wagen soll aus schwierigen Situationen von außerhalb des Fahrerplatzes sicher befreit werden. Dazu gehört zum einen das Ausparken, sollten auf engen Parkplätzen die Türen durch andere Verkehrsteilnehmer blockiert sein.

Smartphone-Fernbedienung mit einem Radius von zehn Metern

Der Range Rover Sport kann per Smartphone bedient werden.
Hilfreich bei schrägen Fahrten Jaguar Land Rover

Aber auch im Gelände könnte sich die App als hilfreich erweisen. So kann ein unübersichtlicher Abschnitt besser außerhalb des Fahrzeugs und per Fernbedienung bewältigt werden, da der Fahrer einen anderen Gesichtswinkel hat, sei es beim Durchwaten eines Gewässers – dann müsste der Fahrer aber auch noch eine Lösung finden, trocken wieder das Fahrzeug zu erklimmen) oder beim Überklettern eines Felsens.

Der Radius der Fernbedienung ist dabei auf zehn Meter begrenzt und natürlich kann das Fahrzeug auch nur dann pilotiert werden, wenn der richtige Smart Key identifiziert wurde. Ist das Auto außer Reichweite stoppt die Fernbedienung.

Autonom um 180 Grad wenden

Während das Ein- und Ausparken auch bei anderen Herstellern – wie beispielsweise beim demnächst startenden neuen 7er BMW zum Repertoire gehören wird, arbeitet Jaguar Land Rover an einem selbsttätigen Wendemanöver, bei dem sich der Prototyp per Dreipunkt-Wendung um 180 Grad dreht.

"Die Erforschung dieser und anderer Technologien bringt nicht nur das autonome Fahren näher an die Realität. Sie bedeuten außerdem einen Gewinn an Sicherheit und Komfort“, sagt Epple weiter, „die gleichen Sensoren und Systeme, die einem autonomen Fahrzeug helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, unterstützen zugleich den Piloten und verbessern das Fahrerlebnis, indem sie Unfälle verhindern helfen.“

Aber wie alle anderen Hersteller auch betont auch Epple, dass der Fahrer stets die Oberhand hat, ob er selbst lenken möchte. „Technologien für autonomes Fahren sind keinesfalls gleichbedeutend mit dem Ende des Fahrvergnügens." (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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