Jaguar warnt wegen Brexit vor Gefahr für Arbeitsplätze

Jaguar warnt wegen Brexit vor Gefahr für Arbeitsplätze
Jaguar ist wegen des Brexits in Sorge. © dpa

Der britische Autobauer Jaguar Land Rover überdenkt wegen der Unsicherheiten um den Brexit Investitionen in Milliardenhöhe. Zugleich sieht er Tausende Mitarbeiter vor einer unsicheren Zukunft.

«Wir brauchen dringend mehr Sicherheit, um weiter stark in Großbritannien zu investieren und unsere Lieferanten, Kunden und 40.000 Angestellte in Großbritannien zu schützen», erklärte das Unternehmen am Donnerstag.

Die Warnung des Autobauers kommt pünktlich zur Sondersitzung des britischen Kabinetts zur Nach-Brexit-Zeit an diesem Freitag. Auch der Autobauer BMW und der Flugzeugbauer Airbus hatten sich zuvor ähnlich wie Jaguar Land Rover geäußert. BMW produziert in seinem Werk in Oxford den Kleinstwagen Mini.

Schlechter Deal käme Jaguar teuer zu stehen

Der Geschäftsführer des größten britischen Autobauers, Ralf Speth, betonte, «Herz und Seele» von Jaguar Land Rover seien in Großbritannien. «Doch wir und unsere Partner in der Lieferkette stehen vor einer unvorhersehbaren Zukunft, wenn die Brexit-Verhandlungen nicht freien und reibungslosen Handel mit der EU und unbeschränkten Zugang zum Binnenmarkt erhalten.»

Ein schlechter Brexit-Deal könne Jaguar Land Rover jedes Jahr mehr als 1,2 Milliarden Pfund (1,36 Milliarden Euro) kosten. Das Unternehmen verkauft jedes fünfte Auto nach Europa. Bereits im Frühjahr hatte der Autobauer angekündigt, wegen der Unsicherheiten durch den Brexit und die Dieseldebatte 1000 Jobs zu streichen.

Durch den Ausstieg aus der EU sieht auch der europäische Automobilverband ACEA Probleme auf die Branche zukommen, da in Großbritannien viel umweltfreundliche Autos unterwegs sind. (AG/dpa)

Vorheriger ArtikelOpel-Betriebsrat übt scharfe Kritik an Management
Nächster ArtikelKameras statt Spiegel beim Audi e-tron
Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein