Innenraum der Zukunft: Von Ruhe-Modus bis Kinoleinwand

Innenraum der Zukunft: Von Ruhe-Modus bis Kinoleinwand
Weniger ist mehr, hat sich Yanfeng bei seinem Innenraum-Konzept gedacht. © Yanfeng

Rund um das Cockpit dominieren schon jetzt immer mehr Bildschirme. Der Zulieferer Yanfeng zeigt Visionen für das autonome Fahren.

Zwischen digitalem Detox und hochauflösendem Cinemax: Der Pkw-Innenraum der Zukunft könnte es sowohl Ruhebedürftigen als auch Infotainment-Junkies recht machen. Zumindest, wenn es nach dem Zulieferer Yanfeng geht. Das chinesische Unternehmen mit Innovations-Zentrum im rheinischen Neuss stellt an Bord der Studie XiM23 vor, wie variabel es in dieser Hinsicht schon bald im Auto zugehen könnte.

Eingepasst ist das neuartige Interieur in die Karosserie eines großen Luxus-SUV. „Die hier gezeigten Techniken und Ideen können aber auch in kleineren Fahrzeugklassen zum Einsatz kommen“, erläutert Andreas Maashoff, Leiter der Innovations-Abteilung von Yanfeng in Europa. Die erstmals öffentlich präsentierte Studie zeigt, was heute oder morgen möglich ist im Auto. Das meiste könnte schon bald in Serie gehen.

Empfangen werden die Insassen im sogenannten „Calm Mode“ – dem Ruhemodus. Das Licht im Cockpit ist gedämpft, kein Bildschirm ist zu sehen. Nimmt der Fahrer Platz, fährt ein schlankes, über die gesamte Fahrzeugbreite gezogenes Display zwei Finger hoch aus dem Armaturenbrett. Gleichzeitig klappt ein Mini-Bildschirm in der Mittelkonsole auf, am Lenkrad werden durch Hinterleuchtung Multifunktionstasten sichtbar. Insgesamt bleiben die optischen Reize aber zurückhaltend.

Bildschirm bis zu halben Fensterhöhe

Im Rich Mode fahren die Bildschirme zu voller Größe aus. Foto: Yanfeng

Wer es digitaler möchte, wechselt in den „Rich“-Mode, den „angereicherten“ Zustand. Per Knopf oder Gesten fährt der bislang schmale Armaturenbrett-Bildschirm auf doppelte Höhe aus, wodurch die Menge der dargestellten Informationen ebenso wächst wie der Detailreichtum der Grafik.

Zu einer richtigen Kino-Leinwand wächst der Bildschirm im „Immersive“-Modus, der für das vollautomatisierte Fahren gedacht ist. Das Display nimmt nun gut die halbe Fensterhöhe ein und verstellt so den Blick nach draußen. Auf der konkaven Fläche lassen sich nun unter andere Filme, Sportübertragungen oder Spiele darstellen. Gesteuert wird über das Mittel-Display, das zu diesem Zweck nun auch aus der Halterung genommen werden kann. Die Fondpassagiere gucken vorne mit, oder blicken auf ihre eigenen Tablet-Screens. Die Fondsitze fahren zudem in einer Liegeposition mit genau berechneten Knickwinkeln im Hüft- und Kniebereich.

Welche Elemente der XiM-Studie wann auf die Straße kommen, verrät Maashoff nicht. Das Feedback der wenigen Hersteller, die das Konzept schon gesehen haben, soll aber positiv ausgefallen sein. Ende des Jahres kehrt das Schaustück nach China zurück, um auch den dortigen Autobauern vorgestellt zu werden. (SP-X)

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