IAA: Nur noch Berlin, Hamburg und München im Rennen

Nach Aus von Frankfurt

IAA: Nur noch Berlin, Hamburg und München im Rennen
Die IAA 2019 war begleitet von Protesten von Umweltschützern. © dpa

Mit Berlin, Hamburg und München buhlen nur noch drei Städte um die IAA. Nach dem Aus für Frankfurt fordert die FDP den Rücktritt des Oberbürgermeisters.

Nach dem Aus für die prestigeträchtige Autoschau sucht die Frankfurter Messe nach Ersatz. Die Branche habe sich mit dem Votum gegen die Mainmetropole für einen „vollständigen Neubeginn entschieden“, sagte Geschäftsführer Uwe Behm am Donnerstag.

Nun müsse man sich nach Alternativen umsehen. „Bei der Messe Frankfurt sind wir nun frei, den verfügbaren, hochattraktiven Zeitslot mit anderen lukrativen Veranstaltungen zu füllen“, sagte Behm. Er dankte der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen, die sich für den Verbleib der IAA am Main eingesetzt hatten.

IAA seit 1951 in Frankfurt/Main

Die Internationale Automobilausstellung IAA fand seit 1951 in Frankfurt statt und zählt neben der Buchmesse zu den prominentesten Branchenschauen am Main. Am Mittwochabend hatte der Verband der Automobilindustrie (VDA) unter sieben deutschen Bewerber-Städten eine Vorauswahl getroffen und schon in der ersten Runde gegen Frankfurt entschieden. Im Rennen bleiben Berlin, Hamburg oder München. Die Entscheidung für den neuen Standort soll in den nächsten Wochen fallen.

Die letzte IAA-Ausgabe vergangenes Jahr gilt mit einem Besuchereinbruch als Misserfolg. Nur noch 560.000 Besucher kamen zur Ausstellung – im Vorjahr waren es 810.000 gewesen. Zudem wurde viel Kritik laut, die Autobranche setze zu stark auf spritfressende schwere Modelle wie Stadtgeländewagen (SUV). Der VDA will die Messe zu einem Impulsgeber für neue Mobilitätskonzepte umwandeln.

Kritik an OB Feldmann

Für Frankfurt hatten sich neben Wirtschaftsdezernent Markus Frank (CDU) auch Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) stark gemacht. Feldmann hatte allerdings selbst Kritik an der IAA geübt, auf der er nach seiner Darstellung im September 2019 kein Grußwort sprechen durfte.
Nach dem Aus für Frankfurt hat Hessens FDP-Chef Stefan Ruppert den Rücktritt von Feldmann (SPD) gefordert. Das Aus für die IAA sei ein fatales Signal für Frankfurt und das gesamte Rhein-Main-Gebiet, sagte Ruppert am Donnerstag in Wiesbaden. „Oberbürgermeister Peter Feldmann trägt gemeinsam mit der Landesregierung die Verantwortung an dieser Entwicklung.“

Feldmann habe die Veranstalter bewusst brüskiert und deutlich gezeigt, dass er als Stadtoberhaupt von Frankfurt den Wert der Messe gering schätzt, kritisiert der Parteichef. „Ein Oberbürgermeister, der das Ansehen seiner Stadt stark beschädigt, Arbeitsplätze mutwillig vernichtet und einen gigantischen finanziellen Schaden verursacht, ist in einem solch verantwortungsvollen Amt nicht länger tragbar.“ Das IAA-Aus sei keine politische Marginalie, sondern ein harter Schlag für den Automobilstandort Hessen, mahnte Ruppert. „Entsprechend halten wir personelle Konsequenzen für notwendig.“ Feldmann hatte Kritik an der Veranstaltung geübt, auf der er nach seiner Darstellung im September 2019 kein Grußwort sprechen durfte. (AG/dpa)

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