Drastischer Besucherrückgang auf der IAA

Drastischer Besucherrückgang auf der IAA
Proteste von Umweltschützern während des IAA-Besuchs von Angela Merkel im Jahr 2019. © dpa

Die Internationale Automobilausstellung (IAA) hat einen drastischen Besucherrückgang zu verzeichnen. Gerade einmal noch 560.000 Besucher kamen zur Automesse.

Das teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) zum Abschluss der Messe am Sonntag mit. Bei der letzten Auflage der IAA vor zwei Jahren waren es 810. 000 Besucher, die IAA Pkw 2015 hatte sogar noch 932.000 Menschen in die Frankfurter Messehallen gelockt. Der Besucherrückgang setzt sich damit kontinuierlich fort.

Den diesjährigen Einbruch führte VDA-Präsident Bernhard Mattes unter anderem darauf zurück, dass wichtige Hersteller aus Japan, den USA, Frankreich und Italien der Branchenschau ferngeblieben waren. Die Zahl der Aussteller schrumpfte von fast 1000 auf 838.

Debatte um Klimaschutz

Die Debatte über den Klimaschutz setzt Hersteller und Zulieferer zusätzlich unter Druck. Am ersten Messewochenende hatten Umweltschützer und Klimaaktivisten stundenlang den Haupteingang zum Messegelände blockiert. Nach Presse- und Fachbesuchertagen konnte sich ab dem 14. September das allgemeine Publikum ein Bild von den Neuheiten zum Beispiel rund um Elektromobilität machen.

Zusätzlich angeheizt wurde die Debatte durch einen Unfall mit einem sportlichen Geländewagen (SUV) in der ersten September-Woche, bei dem in Berlin vier Fußgänger ums Leben kamen. Autogegner verlangen von der Industrie nicht nur die Entwicklung von mehr reinen Elektroautos, sondern auch leichtere und kleinere Wagen. “Die Attacken, die in den vergangenen Wochen gegen das Auto und insbesondere gegen den SUV geritten wurden, sind Zeichen einer überhitzten Diskussion“, befand VDA-Präsident Bernhard Mattes bereits am Freitag.. Der Industrie gehe es darum, beides zu erreichen: Klimaschutz und individuelle Mobilität.

VDA sucht neuen Präsidenten

Ob die IAA in zwei Jahren wieder in Frankfurt ausgerichtet werden wird, ist ungewiss. Diskutiert wird ein neues Messekonzept mit wechselnden Veranstaltungsorten. VDA-Präsident Mattes strebt bis Ende dieses Jahres eine Standortentscheidung an.

Klar ist bereits: Für den früheren Ford-Deutschland-Chef Mattes war es die letzte IAA als VDA-Präsident. Mattes hatte am Tag der Messeeröffnung seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt. Wer den einflussreichen Lobbyverband künftig führen wird, ist bislang offen. (dpa)

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