Hyundai hat seiner SUV-Familie einen sportlichen Charakter verliehen. Der kleine Kona hat nicht nur vom Aussehen große Chancen im äußerst trendigen Segment der B-SUV.
Von Thomas Flehmer
Der Einstieg erfolgt spät. Zu spät? Während viele Hersteller schon im B-Segment der SUV vertreten sind, startet der koreanische Autobauer Hyundai mit dem Kona erst im späten Herbst in die schon seit längerem bei den Kunden sehr attraktive Klasse.
„Der Kona ist voll auf Emotionen ausgelegt und damit ein Ausdruck der Marke“, sagte Hyundai-Vizepräsident Peter Schreyer bei der Europapremiere vor rund 500 geladenen Gästen in Mailand, „das kleine SUV verkörpert den sportlichen Charakter unserer SUV-Familie.“
Hyundai Kona ab Frühjahr 2018 als Elektroauto
Der 4,17 Meter kleine Geländeflitzer soll dabei nicht nur durch seine Formen und guten Platzverhältnisse punkten, sondern auch technisch Zeichen setzen. So kann der Kona – in diesem Segment sehr untypisch – auch mit Allradantrieb ausgestattet werden, wenn der 177 PS starke Turbo-Benzindirekteinspritzer geordert wird, der neben dem 120 PS starken Dreizylinder zum Marktstart zur Verfügung steht.
Doch die beiden Motoren werden die letzten im Kona angebotenen Verbrennungsmotoren sein, wie Thomas Schmid sagte. Der Operative Chef kündigte für das Frühjahr 2018 einen rein elektrischen Motor an. „Der Kona ist eines von 14 Modellen, die wir bis 2020 in den Markt bringen.“
Hohe Erwartungen an den Hyundai Kona
Dagegen zielt das Design, dass das Team um Star-Designer Schreyer entworfen hat, auf die junge Zielgruppe ab und wird den bereits etablierten Renault Captur oder Opel Mokka X den ein oder anderen Kunden abjagen. „Aber es ist nicht eine Frage des Alters“, sagt Schreyer, „sondern wie alt man sich fühlt.“ So werden sicher auch ältere Personen das kleine SUV besteigen und die etwas erhöhte Position genießen.
Die Abrundung der SUV-Familie nach unten ist nicht nur laut Schmid („Ein ganz wichtiges Auto für uns“) sehr gelegen. Auch in Deutschland sehnt man sich nach dem Marktstart des B-SUV. „Der Kona wird sich ganz weit vorn platzieren“, sagte Markus Schrick am Rande der Premiere der Autogazette.
Hyundai Kona hinter Quartett
Der Geschäftsführer von Hyundai Deutschland erwartet fünfstellige Verkaufszahlen auf dem deutschen Markt. „Zwischen 10.000 und 15.000 Einheiten werden wir pro Jahr absetzen“ und somit die bisherigen „vier Standbeine“ kraftvoll unterstützen. Neben dem i30 und dem Tucson, die zwischen 20.000 und 25.000 Einheiten pro Jahr einbringen, sowie dem i20 und i10, die pro Jahr zwischen 18.000 und 20.000 Mal verkauft werden, avanciert der Kona zum fünften Standbein.
Dass der Einstieg so spät erfolgt, ist für Schrick dabei kein Problem. „Sicher kommen wir später als andere Hersteller, dafür kommen wir mit einem der interessantesten Fahrzeuge in dieser Klasse überhaupt. Und in dieser Klasse kommt man nie zu spät.“