Hyundai i30: Gelungener Alltagsbegleiter

Unterwegs im 1.5 T-GDI 7-Gang-DCT

Hyundai i30: Gelungener Alltagsbegleiter
Hyundai hat den kompakten i30 zum Modelljahr 2025 überarbeitet. © Hyundai

Wer nach einem Kompaktmodell sucht, landet häuig bei einem VW Golf. Doch ein Blick zu anderen Herstellern lohnt – beispielsweise auch zu Hyundai. Die Koreaner bieten mit dem i30 eine interessante Alternative.

Hyundai gehört zu den Autoherstellern, die immer wieder mit kurzen Modellzyklen überraschen. Doch die Koreaner haben auch Dauerbrenner wie den i30, der sich in seiner aktuellen Form seit nunmehr acht Jahren als Alternative zum Bestseller Golf 7/8 empfiehlt.

Zwar ist der Kompakte zum Modelljahr 2025 mit einem weiteren Update optisch und technisch erneut gereift, doch können die Maßnahmen das fortgeschrittene Alter der Baureihe nicht mehr ganz kaschieren. So wird die Probefahrt mit dem i30 auch zu einer Zeitreise in die jüngere Vergangenheit des Automobilbaus, in der längst nicht alles schlecht war.

i30 mit LED-Lichttechnik

Trotz Methusalem-Status muss sich der adrette Fünftürer keineswegs verstecken. Die Proportionen sind so, wie man es von einem Kompakten erwartet. Im Gegensatz zu den mit großen Batterien aufgeblasenen Elektroautos und den vielen trendigen SUVs wirkt er dadurch angenehm normal dimensioniert und auf gefällige Weise unauffällig. Unser Testexemplar mit Schmuckfelgen, Metallic-Lackierung und LED-Lichttechnik versprüht sogar ein wenig Prestige.

Das Cockpit im Hyundai i30 ist wertig verarbeitet. Foto: Hyundai

Das gilt auch für den 140 PS starken Mildhybrid-Benziner in Kombination mit dem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, der den i30 zu einem rundum gelungenen Alltagsbegleiter macht. Entspanntes Dahingleiten ist seine Paradedisziplin. Auch das Fahrwerk bleibt unauffällig. Dennoch ist der i30 kein Spaßverderber, die Rückmeldung von Unterbau und Lenkung ist ebenso ausgewogen gut wie der Komfort.

Man kann dem i30 auch die Sporen geben, begleitet vom kernigen Vierzylindersound. Die 140 PS wirken allerdings trotz Turbopower und E-Boost nicht so spritzig, wie man es in dieser Leistungsklasse erwarten darf. Wenn es darauf ankommt, ist der Sprint auf 100 km/h in knapp unter zehn Sekunden erledigt. Die Höchstgeschwindigkeit ist von ehemals 210 auf 197 km/h gesunken, was wohl der im Zuge der Modellpflege erfolgten Umrüstung auf Euro 6e geschuldet ist. Auch das Sparwunder blieb aus. Wir verbrauchten 6,8 Liter Benzin auf 100 Kilometer.

Gute Verarbeitung im Innenraum

Der hinsichtlich Material- und Verarbeitungsqualität mehr als vorzeigbare, zudem geräumige und variable Innenraum vermittelt zugleich am deutlichsten, dass der i30 doch in die Jahre gekommen ist. Zwar setzt das Kombiinstrument nun auf ein von 7 auf 10,3 Zoll gewachsenes Display, doch mit schwarz glänzenden Oberflächen, Pseudo-Chromzierrat sowie einem freistehenden 10,3-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole und dem konventionellen Klimabedienfeld zeigt der i30 auch, dass er der aktuellen Automobilmode hinterherfährt.

Von digitaler Reizüberflutung angesichts der derzeit ausufernden Bildschirmwelten kann im i30 hingegen keine Rede sein. Entsprechend leicht fällt die Orientierung. Das liegt auch an den noch reichlich vorhandenen Direkttasten, die noch wie früher von innen leuchten. Bei neueren Modellen setzen viele Hersteller wie auch Hyundai inzwischen auf eine maximal Vertouchung der Bedienwelten und ein farblich variables und indirektes LED-Ambientelicht, mit dem sich unter anderem große und qualitativ schlichte Flächen optisch aufwerten lassen. Der i30 ist in dieser Hinsicht ehrlicher, was einen gewissen Fortschritt nicht ausschließt: Das Navi des kompakten Koreaners, der übrigens in Tschechien gebaut wird, ist jetzt OTA-fähig, der Kollisionsverhinderer reagiert nun auch auf Radfahrer, während der Abstandstempomat die Geschwindigkeit sogar an Kurven und Tempolimits anpasst.

Testwagen kostet rund 33.000 Euro

Der i30 von Hyundai ist eine interessante Alternative zum VW Golf. Foto: Hyundai

So bleibt der i30 ein rundum angenehmes und alltagstaugliches Auto mit vielen technischen Finessen, die allerdings im Falle des getesteten 1.5 T-GDI mit DCT den Basispreis von 27.600 auf 32.600 Euro steigen lassen. Von diesem etwas höheren Niveau ist es dann aber nur noch ein kleiner Schritt zur Vollausstattung.

Statt nach ein paar Klicks im Konfigurator den Preis zu verdoppeln, hat man beim i30 schon für rund 35.000 Euro alles an Bord, was das Herz in diesem Fall begehren kann. Auch preislich könnte man zu dem Schluss kommen, dass der i30 ein Auto von gestern ist. Vor allem in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis bleibt er damit auf jeden Fall eine attraktive Alternative zu Golf und Co. (SP-X)

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