Der Hyundai i20 gilt als praktischer Kleinwagen für den Alltag. Bei der Qualität steht der Wagen im Firmenranking ganz unten und sollte sich eine Scheibe vom Vorgänger abschneiden.
Knapp vier Meter lang und Platz für vier Erwachsene: Der Hyundai i20 fährt in der Liga von VW Polo, Opel Corsa oder Peugeot 208. Er ist ein praktischer Kleinwagen, den es als Drei- und als Fünftürer zu kaufen gibt. Allerdings: Gebraucht ist der i20 nicht immer ein treuer Begleiter. In manchen Belangen ist sein Vorgänger Getz sogar das zuverlässigere Auto.
«Die Anzahl mängelfreier Fahrzeuge liegt durch die Bank weg unter dem Schnitt aller beim TÜV geprüften Autos», resümiert der «TÜV Report 2018» das Abschneiden des kleinen Koreaners bis Baujahr 2014 bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU). Im internen Markenvergleich sei der i20 sogar der schlechteste Hyundai beim Routine-Check. Stabile Achsen habe er, doch plagten ihn um das Siebenfache gegenüber dem Durchschnitt erhöhte Mängelquoten bei Federn und Dämpfern.
Jüngere Modelle anfälliger
Weitere Aussetzer leisten sich demnach die Beleuchtungsanlage und die Bremsleitungen, die nach sieben Jahren bei der dritten HU mit Rostbildung auffallen. Doch insgesamt bereite der i20 mehr Probleme mit den Bremsen als sein Vorgänger. Bei beiden werde auch erhöhter Ölverlust häufig diagnostiziert.
Als wäre Hyundai bei seinem Kleinwagen nachlässig geworden, zeigen sich auch in der ADAC-Pannenstatistik jüngere Autos als etwas anfälliger. Für die Baujahre 2007 bis 2009 schnitt der Getz mit guten Werten ab. Auch sein Nachfolger i20 der Baujahre 2009 und 2010 machte den Pannenhelfern nur selten Arbeit. Doch jüngere Fahrzeuge, so der ADAC, schnitten deutlich schwächer ab.
Hyundai i20 seit 2009 unterwegs
Für Einsätze sorgten vor allem feuchte Zündkerzen bei Exemplaren von 2008 bis 2013, streikende Lambdasonden (2014) sowie entladene Batterien (2007 bis 2014). Einen Rückruf hat der ADAC dokumentiert: Im Mai 2009 rief Hyundai in Deutschland 2800 i20 des Bauzeitraums Oktober 2008 bis März 2009 wegen zu großer Ventilbohrungen an Stahlfelgen und dem Risiko möglicher Plattfüße zurück.
Mit seinem Marktstart 2009 löste der i20 in der Polo-Klasse seinen Vorgänger Getz ab, der zuletzt 2005 geliftet worden war. Beide Modelle sind Fronttriebler, und es gibt sie als Drei- und als Fünftürer. Beim Crashtest Euro-NCAP ergatterte der i20 mit der Höchstwertung von fünf Sternen einen Stern mehr als sein Vorgänger. Zwei Jahre nach dessen Modellpflege legte Hyundai 2014 die zweite Modellgeneration auf.
Hyundai i20 ab 4700 Euro
Die Leistungsspanne bei den Ottomotoren von Getz und i20 reicht je nach Baujahr und Ausführung von 46 kW/62 PS bis 93 kW/126 PS im 1,6-Liter. Die Leistungsdaten der Diesel erstrecken sich von 55 kW/75 PS bis 85 kW/116 PS. Seit dem Facelift von 2012 gab es mit dem 1.1 CRDi bei den Selbstzündern ein sparsames Dreizylinderaggregat.
Der «DAT Markspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand notiert für einen i20 1.2 Comfort mit 57 kW/78 PS als Fünftürer mit Erstzulassung 2010 einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 4675 Euro – bei einer Laufleistung von 103.000 Kilometern. Noch um die 5325 Euro muss demnach einplanen, wer einen i20 1.2 Classic mit dem 63 kW/86 PS als Dreitürer mit Erstzulassung 2012 sucht (79.000 Kilometer). Für einen Diesel-Dreizylinder 1.1 CRDi Trend Blue mit 55 kW/ 75 PS als Dreitürer von 2013 und im Mittel 79.000 Kilometer auf der Uhr werden 7295 Euro angegeben. (dpa/tmn)