Es läuft für Hyundai. Der Importeur konnte in den bisherigen fünf Monaten des Jahres 37.564 Fahrzeuge absetzen – und dabei spielten alternative Antriebe eine wichtige Rolle.
Im Vergleich zum durch den Corona-Lockdown bedingten schwachen Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Zuwachs von 18,4 Prozent, wie aus den Neuzulassungs-Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervorgeht. Für Hyundai war es zugleich der beste Jahresstart.
Dieser Aufschwung der Koreaner basiert dabei insbesondere auf der starken Nachfrage nach SUVs. Hersteller übergreifend steht dieses Fahrzeugsegment hoch im Kurs. Das trifft insbesondere auch auf Hyundai zu, wie Deutschland-Chef Jürgen Keller am bei der Vorstellung des Bayon in dieser Woche sagte.
Auch das neuste Modell der Koreaner ist ein SUV. Der Bayon wird dafür sorgen, dass der SUV-Anteil der Koreaner von 53 Prozent von Januar bis Mai weiter steigern wird. „Mit dem Bayon runden wir unsere SUV-Palette nach unten ab“, sagt Keller, „für uns ist es der Eintritt ins B-Segment“.
Viel Potenzial im B-SUV-Segment
Es ist ein Segment mit besonders hohem Wachstumspotenzial, wie Marketingchefin Christina Herzog ergänzt. Während das B-SUV-Segment 2015 auf ein Wachstum von 25 Prozent kam, soll es 2023 bei 50 Prozent liegen. Davon will auch Hyundai profitieren – und offeriert mit dem Bayon ein 4,18 Meter langes SUV, mit dem man vor allem Frauen (erwarteter Anteil 57 Prozent) angesprochen werden sollen.
Ihnen will Hyundai mit dem Bayon ein effizientes und vom Platzangebot großzügiges Auto bieten. So bringt es der Bayon auf ein Kofferraumvolumen von 411 Liter. Insgesamt sind neben dem Einstiegsbenziner 1.2 MPI (84 PS) für 16.790 Euro auch noch der 1.0 T-GDI mit 100 und 120 PS im Angebot. Diese Motorisierungen wird es auch als Mildhybrid geben. Hier startet der Preis bei knapp unter 21.000 Euro. Erwartet wird, dass die 100 PS-Variante mit 48-Volt-Bordnetz mit 39 Prozent vor der 100 PS- Version (21 Prozent) am stärksten nachgefragt wird. Trotz des starken Wachstums in diesem Segment kalkuliert Hyundai beim Bayon – übrigens benannt nach der französischen Stadt Bayonne – eher konservativ. Keller erwartet für dieses Jahr nur einen Absatz von 4000 Einheiten.
CO2-Grenzwerte werden erreicht
Doch wie verträgt sich die starke Nachfrage nach SUVs mit dem Erreichen der CO2-Grenzwerte? Wird Hyundai Probleme haben, die ab diesem Jahr geltenden Grenzwert von 95 g/km zu erreichen? Wird man nicht, wie Keller berichtet. „Wir liegen deutlich unter 100 g/km.“ Was heißt deutlich? „Im Mai lagen wir exakt bei 94,8 g/km.“
Der Grund liegt im Kaufverhalten der Kunden – und im Angebot des Importeurs bei den alternativen Antrieben. „Wir sind der einzige Importeur, der Mildhybride, Hybride, Plug-in-Hybride, Elektroautos und mit dem Nexo auch Wasserstoff anbieten kann“, stellt Keller zufrieden fest. Dass das Angebot beim Kunden verfängt, zeigt die Nachfrage bei den SUVs Tucson, Santa Fee und Kona: „83 Prozent unserer SUVs werden mit einem alternativen Antrieb verkauft.“ Der Bestseller darunter ist der Kona. Er wird von 70 Prozent der Kundinnen und Kunden als Elektro-Version bestellt. Im vergangenen Jahr wurden vom Kona Elektro knapp über 14.000 Einheiten verkauft, in diesem Jahr waren es bis Mai bereits 8193 Einheiten.
Ioniq 5 in den Startlöchern
Mit dem Ioniq 5 steht zudem ein neues SUV in den Startlöchern, das in diesen Wochen auf den Markt kommt. Den Ioniq wird es nur als reine Elektro-Version geben. Mit dem Modell seiner neuen Submarke setzt Hyundai ein Ausrufezeichen.
So ist es dank der neuen Plattform E-GMP (Electric Global Modular Plattform) unter anderem mit einer 800 Volt-Architektur unterwegs, die besonders schnelles Laden ermöglicht. 800 Volt findet man sonst nur beim Premiumanbietern wie Porsche (Taycan) oder Audi /e-tron GT). Auf dieser neuen E-GMP-Plattform werden noch der Ioniq 6 (2022) und der Ioniq 7 (2024) folgen. Die Erfolgsgeschichte von Hyundai dürfte angesichts des Bekenntnisses des Autobauers zu alternativen Antrieben damit noch längst nicht zu Ende erzählt sein.