Die «Grünen Wochen» der Autoshows sind vorbei. Auf der ersten großen Messe auf europäischen Boden in diesem Jahr steht die Gegenwart im Mittelpunkt.
Von Felix Rehwald
Für Autofans ist das Frühjahr eine aufregende Zeit. In den ersten Monaten des Jahres finden gleich mehrere Autoshows statt, bei denen die Hersteller ihre Neuheiten zeigen. Während im Januar auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit vor allem zukünftige alternative Antriebstechnik im Mittelpunkt stand, dürfte es beim Genfer Autosalon (6. bis 16. März) wieder etwas bodenständiger zugehen: Viele der dort gezeigten Modelle kommen zeitgleich oder kurz darauf zu den Händlern.
Neuer Scirocco kommt
Ein Beispiel dafür steht am Audi-Stand. Die Ingolstädter wollen in Genf den neuen A4 Avant zeigen. Parallel zur Messepremiere startet der Verkauf des Mittelklasse-Kombis. Das Heck soll eine ähnliche Linienführung erhalten wie das des größeren A6 Avant. Der Mutterkonzern VW enthüllt in Genf den neuen Scirocco. Das Design des Zweitürers orientiert sich nach Angaben eines VW-Sprechers in Wolfsburg an der Coupé-Studie «Iroc» aus dem Jahr 2006.
Mercedes stellt dem Publikum in Genf den «gelifteten» SL Roadster vor, der am 5. April zu den Händlern kommt. Eine weitere Messepremiere wird das Sportcoupé CLC sein.
Artega kurz vor Debüt
Kurz vor Auslieferung der ersten Kundenfahrzeuge kann in Genf auch ein Blick auf die endgültige Serienfassung des Sportwagens Artega GT geworfen werden. Das kleine zweisitzige Coupé kommt mit 3,6 Liter großem V6-Motor und Preisen ab 74.938 Euro zu den Händlern.
Interessenten für das neue BMW M3 Cabrio müssen sich zwar noch bis Sommer gedulden, um den 73.950 Euro teuren Viersitzer in Empfang zu nehmen. In Genf können sie in dem 309 kW/420 PS starken Boliden immerhin schon mal probesitzen.
Infiniti bereitet Europa-Start vor
Eine Kleinwagen-Neuheit steht dagegen bei Mazda an. Die Japaner zeigen am Lac Léman den Mazda2 als Dreitürer. Der Verkauf startet im Sommer. Im Sommer wird auch der neue Seat Ibiza zu den Händlern kommen, auf den in Genf eine Studie einstimmt. Honda hat für Genf die Premiere der nächsten Accord-Generation angekündigt. Limousine und Kombi der Mittelklasse-Baureihe sollen sich durch «sportliches Design» auszeichnen. Zu den Händlern kommt der Accord Mitte des Jahres.
Mitte Mai startet der Verkauf des Peugeot-Kombis 308 SW, den der französische Hersteller als Weltpremiere in Genf vorstellt. Die Nissan-Marke Infiniti wiederum will den Genfer Salon für ihren Europa-Start nutzen. Enthüllt werden soll ein leistungsstarkes Crossover-Modell als möglicher Nachfolger des Geländewagens Infiniti FX.
Weltpremiere bei BMW
Traditionell gilt der Auto-Salon am Lac Léman aber auch als Bühne für Konzeptfahrzeuge der Hersteller und die mitunter ausgefallenen Ideen der Designschmieden.
So will beispielsweise Land Rover einen weiteren Ausblick auf sein künftiges Geländewagenprogramm geben. Die Briten zeigen dazu die in Detroit vorgestellte Studie LRX nun als Fünftürer. BMW kündigt außerdem die Weltpremiere eines Concept-Cars als Ausblick auf die weitere Entwicklung des Effizienztechnik-Programms «Efficient Dynamics» an. Und Suzuki gewährt mit der Studie A-Star einen ersten Ausblick auf einen neuen Kleinwagen unterhalb des Swift.
Rinspeed zeigt Amphibien-Fahrzeug
Auch Mitsubishi will mit einer Neuheit aufwarten: Die Japaner kündigen die Studie «Prototype S» als Ausblick auf eine fünftürige Fließheck-Version des neuen Lancer an. Ein Beispiel für eher abgefahrene Ideen ist das Konzeptfahrzeug «Squba» des Schweizer Designers Rinspeed. Dabei handelt es sich um ein Amphibienfahrzeug mit Elektromotor im James-Bond-Stil, das über Land, im Wasser sowie getaucht in bis zu zehn Metern Wassertiefe fahren können soll. (dpa/gms)
