Autoindustrie glaubt an Vorreiterrolle

Trotz Kritik von Umweltverbänden

Die Kritik von Umweltverbänden ist an der deutschen Autoindustrie angeprallt. Die heimischen Hersteller sehen sich weiterhin als Vorreiter bei klimafreundlichen Technologien.

Die deutsche Autobranche sieht sich entgegen der Kritik von Umweltverbänden als Vorreiter klimafreundlicher Technologien. «Wir sehen uns als Weltmarktführer beim Thema innovativer Technologie», sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, zur Eröffnung der 63. IAA am Donnerstag in Frankfurt. Es sei der Anspruch der deutschen Automobilindustrie, in Sachen umweltfreundlicher Mobilität Avantgarde zu sein. Schon heute kämen die ersten Mittelklassewagen mit weniger als vier Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern aus. «Modelle deutscher Konzernmarken fahren hier ganz vorne mit.»

Zu viel CO2-Ausstoß

Zuvor hatten Umweltschützer kritisiert, dass die aktuellen Modelle immer noch zu viel Kohlendioxid (CO2) ausstoßen würden. Klimafreundliche Modelle wie Elektroautos seien auf der Messe nur als Konzeptfahrzeuge zu sehen, aber noch nicht serientauglich. «Elektro-Autos sind ein Forschungsthema, aber wir werden noch viele Jahre brauchen, bis die Batterien bezahlbar sind und große Reichweite haben», sagte der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch.

Bislang hätten die deutschen Hersteller nur «Placebo-Modelle» im Angebot - das heißt Studien und Kleinstserien für Elektro-Autos. Mit einem Aufpreis von 10 000 bis 26 000 Euro gegenüber gängigen Modellen seien Elektro-Wagen zu teuer. Im August seien in Deutschland nur vier Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb zugelassen worden. Dagegen unternehme die Industrie zu wenig, um den Verbrauch klassischer Verbrennungsmotoren zu senken. «Die Industrie kann offensichtlich nur von Spitzen-Geschwindigkeiten reden», kritisierte Resch.

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