207 komplettiert «kleine Löwenfamilie»

Peugeot bringt im Frühjahr den neuen 207 auf den Markt. Obwohl in Größe und Preis ähnlich wie der 206, sieht der französische Autobauer den Kleinwagen nicht nur als Nachfolger, sondern als Ergänzung.

Von Clemens Schöll, Paris

23 Jahre nach der Markteinführung des Peugeot 205 hat der französische Automobilhersteller nun eine neue Generation im Kleinwagensegment eingeläutet. In Paris stellte Peugeot den 207 erstmals der Presse vor, beim Autosalon in Genf feiert der kleine Franzose dann Anfang März seine Weltpremiere.

«Seit 1998, bei der Einführung des 206, hatten wir einen 54-prozentigen Anstieg im Kleinwagensegment. Es ist also klar, was für uns auf dem Spiel steht», sagte Peugeot-Markenvorstand Frédéric Saint-Geours bei der Präsentation. Insgesamt eine Milliarde Euro steckten die Franzosen in die Entwicklung des Kleinwagens. Gemeinsam mit Vorgänger 206, dem 107 und 1007 ist somit die «kleine Löwenfamilie» komplett.

Panorama-Dach stark gefragt

Motorhaube und Windschutzscheibe sind beim Nachfolger noch etwas keilförmiger geworden, ein großer Kühlergrill und 76 Zentimeter lange Frontleuchten sorgen für einen starken Auftritt von vorn und demonstrieren so die Zugehörigkeit zur «Löwen»-Familie.

Die große Windschutzscheibe geht optional in ein - nicht zu öffnendes - Glas-Panoramadach über, von dem der Hersteller annimmt, dass es von der Mehrzahl der zukünftigen Käufer geordert werden wird. Obwohl zwei Zentimeter länger als der 206, scheint der Platz den Konstrukteuren am hinteren Ende abhanden gekommen zu sein, das Heck wirkt wegen der noch etwas stärker als beim 206 ausgeprägten Radkästen etwas gestaucht.

Gewisse Enge im hinteren Bereich

Panorama-Dach sehr gefragt Foto: Werk

Innen setzt sich dieser Eindruck fort: Vorne viel Platz, Fahrersitz und Lenkrad in der Höhe verstellbar, weiter Blick durch große Scheiben. Hinten dagegen reicht der Platz gerade aus, und insbesondere das kleine Fenster des Dreitürers verstärkt einen den Eindruck einer gewissen Enge. Die Verarbeitung macht auf den ersten Blick einen soliden Eindruck.

Unter der sehr kurzen Motorhaube, die schon vor dem mächtigen silbernen Peugeot-Löwen endet, stehen zunächst sechs Motoren zur Auswahl. Die Basismaschine holt 54 kW/73 PS aus 1,4 Litern, die mittlere aus dem gleichen Hubraum mit einem 16-Ventiler 65 kW/88 PS. Der momentan stärkste Benziner zieht 80 kW/109 PS aus 1587 ccm. Der Gesamtverbrauch liegt laut Hersteller bei sieben Liter auf 100 Kilometer, bei den schwächeren Versionen bei 6,4 bzw. 6,3 Litern.

Kooperation mit BMW

Die drei HDI-Dieselmotoren leisten 50 kW/68 PS, 66 kW/90 PS und 80 kW/109 PS und sollen zwischen 4,5 und 4,8 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Voraussichtlich ab September, auf jeden Fall aber vor Jahresende sollen zwei weitere, von PSA und BMW gemeinsam entwickelte Benziner hinzukommen: Ein 1,6 Liter, der dank eines Twin-Scroll-Niederdruck-Turboladers 110 kW/150 PS mobilisieren soll, sowie eine darunter angesiedelte Maschine mit gleichem Hubraum und 85 kW/115 PS.

Meist oberhalb der Basisversion bietet der 207 zahlreiche elektronische Gimmicks. Ein über der Lüftung angebrachter Bildschirm dient nicht nur dem Navigationssystem, sondern gibt dem Fahrer auch Informationen über den Reifendruck und hilft beim rückwärts einparken.

In Deutschland ab Mai erhältlich

Ein elektrochromer Innenrückspiegel macht das manuelle Abblenden überflüssig, ein statisches Kurvenlicht leuchtet mit zwei zusätzlichen H7-Lampen in den Hauptscheinwerfern in die Kurve hinein. Und schließlich wird mit einem in die Lüftung integrierten Parfümspender das Ende des am Rückspiegel baumelnden Wunderbaums eingeleitet.

Der Peugeot 207, dessen Preise noch nicht bekannt sind, soll im April zunächst in Frankreich auf den Markt kommen, Deutschland wird voraussichtlich im Mai an der Reihe sein. Trotzdem hoffen die Franzosen darauf, bereits in diesem Jahr 500.000 Stück des in Frankreich, Spanien und Tschechien produzierten Wagens abzusetzen.

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