So kommen Sie sicher durch die dunkle Jahreszeit

Richtes Verhalten in Herbst und Winter

So kommen Sie sicher durch die dunkle Jahreszeit
Derzeit kommt es häufig zu Nebel auf den Straßen. © dpa

Die Tage werden kürzer – und damit wird es auch früher dunkel. Entsprechend haben sich auch Autofahrer auf sich verändernden Verhältnisse einzustellen. Wir geben Tipps, worauf zu achten ist.

Rutschige Straßen, schlechte Sicht und genervte Autofahrer sind eine denkbar schlechte Kombination. Nachdem die Tage mittlerweile wieder kürzer werden und es früher dunkel wird, lässt bei vielen Verkehrsteilnehmern die Konzentration im Straßenverkehr nach.

Auf weniger befahrenen Straßen oder bei einem Wildwechsel kann das fatale Folgen haben. Nebel oder Frost verschärfen die Verkehrslage, die ohnehin nicht sehr einladend wirkt. Umso schneller möchte man jetzt nach Hause kommen, in die behagliche Wärme des Hauses oder der Wohnung. Eine einwandfrei funktionierende Beleuchtung des Fahrzeuges ist unentbehrlich in den eher trüben Herbst- und Wintermonaten, in denen die Sicht ohnedies deutlich schlechter ist.

Wintercheck in der Werkstatt obligatorisch

Bevor der Winter kommt, ist es gut, einen Wintercheck zu machen. Ausreichend Bremsflüssigkeiten, Frostschutz und neuwertige Scheibenwischer gewährleisten eine sichere Fahrt. Die Winterreifen sollten den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen und keinerlei Schäden wie Risse oder Dellen aufweisen. Nur so ist sichergestellt, dass das Fahrzeug trotz schlechter Fahrverhältnisse möglichst kontrolliert gebremst werden kann.

Der ADAC rät, auch tagsüber das Licht einzuschalten, um die Unfallgefahr einzudämmen. Eine fehlerhafte oder mangelhafte Beleuchtung des Autos ist im Ernstfall für den Autofahrer von Nachteil, denn Kfz-Haftpflichtversicherungen übernehmen bei einer Zuwiderhandlung die Kosten nur anteilig. Mit einem Autoversicherung Vergleich ist man auf der richtigen Seite und findet das passende Angebot. Die Benutzung von Nebenleuchten reglementiert die Straßenverkehrsordnung (StVO) eindeutig so, dass diese nur dann eingeschaltet werden dürfen, wenn die Sichtweite beim Fahren unter 50 Metern liegt. Als Faustregel wird hier der Abstand zwischen den Leitpfosten auf der Autobahn gewertet.

Verkehrssicherheit durch korrekte Autopflege

Um seine eigene Verkehrssicherheit zu erhöhen, sind Routinechecks hilfreich. Gerade in den trüberen Monaten ist es ratsam, die Scheinwerfer und die Scheiben regelmäßig zu reinigen. Matsch und Schmutz von den Straßen beeinträchtigen die Scheinwerfer , die in der Folge die eigene Sicht sowie die anderer Verkehrsteilnehmer behindern.

Aus Zeitgründen nur ein kleines Guckloch zu schaffen, wenn die Windschutzscheibe vereist ist, könnte gefährlich enden. Bei kurvigen Straßen entsteht so ein toter Winkel aufgrund des zu geringen Sichtfelds. Auch der Einsatz der Scheibenwischer auf vereisten Scheiben schadet den Wischerblättern, die in der nasskalten Jahreszeit dringend gebraucht werden.

Fahrsicherheitstraining empfehlenswert

Eine gewisse Auffrischung und ein besseres Gefühl für ein neu gekauftes Auto sind der Lohn eines Fahrsicherheitstrainings. Die richtige Reaktion bei eisglatten oder nassfeuchten Straßen ist trainierbar. Trotz modernster Elektronik wie ABS oder hochwertigen Winterreifen bleibt ein Restrisiko, wenn es bei widrigen Straßenverhältnissen zu einer Notbremsung kommt.

Besonders Brücken und Waldschneisen, die dem Wind ausgesetzt sind, sind frostgefährdet. Wer zu heftig aufs Gaspedal drückt, stark bremst oder zu abrupt lenkt, verreißt das Fahrzeug. Bricht das Fahrzeug aus, sollte man auf die Kupplung treten und sanft gegenlenken. Bei einem Fahrzeug mit Automatik wird der Wählhebel auf „Neutral“ geschaltet.

Der Herbstblues kann auch Autofahrer beeinträchtigen, wie Unfallstatistiken zeigen. Viele Unfälle passieren trotz des geringeren Verkehrsaufkommens nachts. Das trübe Wetter schlägt auf die Stimmung, was sich insbesondere bei älteren Verkehrsteilnehmern zeigt – selbst, wenn sie als Fußgänger unterwegs sind. Autofahrer sollten vor Fahrtantritt in der Dämmerung oder in der Dunkelheit darauf achten, dass sie sich ausreichend an der frischen Luft bewegen, vitaminreich ernähren und vorher noch das Sonnenlicht genießen.

Pausen sind immer wichtig beim Autofahren, aber in der trüberen Jahreszeit sind kurze Erholungspausen unersetzbar. Die absinkenden Kurven des Biorhythmus nach dem Mittagessen tun ein Übriges, damit man sich schläfrig fühlt. Kaffee oder ähnliches hilft nur kurzfristig, die Konzentration zu steigern. Im Endeffekt verschlimmert der Genuss von koffeinhaltigen Getränken die Müdigkeit nach dem Absinken der Wirkung sogar noch. Fettarme Kost, Obst und Gemüse sind besser als deftige Mahlzeiten. Notfalls ist es besser, den Fahrtantritt zu verschieben als ein unnötiges Risiko einzugehen.

Richtiges Fahrverhalten in Herbst und Winter

Durch den verlängerten Bremsweg bei schlechtem Wetter ist es ratsam, auf einen ausreichenden Abstand zum vorderen Fahrzeug zu achten. Richtwert für den optimalen Abstand ist der halbe Tachowert in Metern, wenn die Sicht gut ist. Ergo sollte man bei schlechter Sicht wie Nebel den Abstand vergrößern. Nasses Laub, aber auch Erde, sind gefährlich und können mit einer folgenreichen Rutschpartie auf vier Rädern enden. Zusätzlich ist der Bremsweg deutlich länger. Bevor der erste Schnee kommt, empfehlen Experten den Wechsel auf Winterreifen.

Wer seine Scheibenwischerblätter regelmäßig überprüft und bei Bedarf austauscht, freut sich über blank geputzte Scheiben. Vorausgesetzt, das Wischwasser ist nachgefüllt und bereits mit einem Frostschutzmittel versehen. Defekte Wischerblätter oder eine schmutzige Windschutzscheibe mit Schlieren werden bei einfallenden Sonnenstrahlen gefährlich und rauben jegliche Sicht.

Herabfallende Blätter dringen gern unter die Motorhaube oder in die Senke vor der Frontscheibe. Das regelmäßige Entfernen des Laubs befreit vor feuchter Gebläseluft, wenn sich Wasser in der Fahrzeuglüftung anstaut oder aus den Kanälen der Lüftung in den Fußraum gelangt. Wie Scheiben und Winterreifen schadet ein Kontrollblick auf die Autobatterie nicht. Bei tiefen Temperaturen und dem winterlichen Kaltstart kämpft so manche Batterie und lässt den Autofahrer in Stich. Zwischendurch empfiehlt sich eine Reinigung des Kunststoffgehäuses und der Batteriepole mit einem Antistatik-Tuch. So kann dann Strom ungehindert fließen, wenn die Polklemmen fest sitzen.

Sicheres Autofahren bei Nacht und Nebel

Sturmböen, Regen und Nebel machen einem das Autovergnügen in der kalten Jahreszeit nicht gerade zu einem Vergnügen. Besonders der Wind kann zu einer tückischen Falle werden, wenn man aus dem Windschatten eines Lkws fährt. Das Lenkrad sollte daher immer mit beiden Händen fest gehalten werden, um im Ernstfall rasch reagieren und gegensteuern zu können. Bei einer Sturmwarnung wird davon abgeraten, das Auto unter einem Baum abzustellen.

Die Gefahr von Schäden durch herabfallende Äste ist nicht von der Hand zu weisen. Bei schmierenden Scheibenwischern kann eine Reinigung mit Autoshampoo oder einem Spülmittel helfen. Dabei wird die Gummileiste querseitig, nicht der Länge nach, mit einer handelsüblichen Nagelbürste bearbeitet. Die Scheibenwischer werden vorher abmontiert. Besonders hartnäckiger Schmutz wird mit unverdünntem Frostschutz entfernt.

Bei Nebel hilft das Abblendlicht, denn das normale Tagfahrlicht ist nicht mehr ausreichend. Umsichtige Fahrer sollten daher das Abblendlicht manuell einschalten. Ist der Nebel sehr dicht, ist die Aktivierung der Nebelscheinwerfer ideal. Liegt die Sichtweite unter 50 Metern, darf man die Nebelscheinwerfer einschalten, ohne dass nachfolgende Fahrer davon geblendet werden. (AG)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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