Ein Software-Update für alte Dieselfahrzeuge reicht nicht. Es muss eine Nachrüstlösung geben, bekräftigte Bundesumweltministerin Hendricks.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat die deutsche Autoindustrie abermals zu weitergehenden Nachrüstungen von Dieselautos aufgefordert. Die auf dem Dieselgipfel Anfang August angekündigten Softwareupdates reichten nicht aus, sagte sie am Mittwoch im ARD-«Morgenmagazin».
«Es ist vollkommen klar, mit diesen 150 Euro pro Auto kommen wir nicht hin», sagte die Ministerin. «Es wird eine Nachrüstung der Hardware, also eine Abgasreinigung geben müssen.» Bezahlen müsse dies die Autoindustrie. In der aktuellen Situation sind nach ihren Worten Fahrverbote weiterhin nicht vom Tisch.
Hendricks präsentiert Modellrechnung
Kritisch äußerte sich Hendricks auch zu den von den Herstellern ausgelobten Umtauschprämien. Eine Vielzahl von Herstellern haben so genannte Umweltprämien für Diesel mit der Abgasnorm EU 1 bis 4 ausgelobt. So bekommt bei VW der Käufer eines Elektro-Golfs beispielsweise über 10.000 Euro bei der Verschrottung seines Alt-Diesels. «Das wirkt überhaupt nur richtig, wenn dann wirklich emissionsarme Fahrzeuge angeschafft werden», sagte sie. Hendricks' Ministerium will an diesem Mittwoch erklären, wie sich die Ergebnisse des Dieselgipfels auf Autoabgase und die Luft in den Städten auswirken werden.
Die Modellrechnung der Bundesregierung präsentiert Hendricks gemeinsam mit der Chefin des Umweltbundesamts (UBA), Maria Krautzberger. Anfang August hatte die Autobranche Software-Updates für neuere Diesel und Umtauschprämien für ältere Modelle zugesagt. (AG/dpa)