E-Autos: Heizen im Winter als Herausforderung

Testsieg für BMW iX

E-Autos: Heizen im Winter als Herausforderung
Der BMW iX M60 hat eine Leistung von 619 PS. © BMW

Minusgrade wie in diesen Tagen stellen Elektroautos nicht nur bei der Reichweite vor Herausforderungen. Auch die Heizung ist gefordert.

Mit Blick auf die Heizleistung von E-Autos gibt es wie bei der Reichweite erwartungsgemäß große Unterschiede. Während einige Modelle schnell für wohlige Wärme sorgen, sind andere auch nach einer halben Stunde nicht auf Temperatur, wie ein Test des ADAC ergeben hat.

Dabei heizte sich ein auf minus 10 Grad heruntergekühlter BMW iX binnen 12 Minuten auf 20 Grad auf, was für den Titel des Testsiegers reichte. VW ID.3 und Hyundai Kona Elektro benötigten dafür mehr als 20 Minuten, die restlichen Kandidaten Fiat 500e, Renault Zoe, Tesla Model Y und VW e-Up sogar mehr als 30 Minuten.

BMW und VW bei Isolierung vorn

Neben der reinen Heizdauer hat der Automobilclub auch die Wärmeisolierung getestet. Dabei schnitten BMW iX und VW ID.3 am besten ab; bei beiden hatte der Innenraum nach einer halben Stunde Motorstillstand noch 10 Grad beziehungsweise 9 Grad. Die anderen Autos kühlten schneller und weiter ab. Auch, weil Isolation beim Auto bislang nur eine geringer Rolle gespielt hat, da die Abwärme des Verbrennungsmotors quasi gratis zu haben war. Zudem sparen die Hersteller den Testern zufolge teilweise an den Luftdüsen oder verfolgen unzureichende Heizstrategien.

Angst vor Frostbeulen müssen E-Autofahrer aber nicht haben, selbst wenn sie mal in einem Dauerstau stecken. Voraussetzung dafür ist aber, dass der Akku vor Staubeginn halbwegs geladen war. Alle untersuchten Autos benötigten zirka 1,5 bis 2 kW Leistung, um bei frostigen minus 10 Grad Außentemperatur im Innenraum dauerhaft 20 Grad zu halten. In zehn Stunden werden somit rund 15 bis 20 kWh Energie aus der Batterie entnommen. Das entspricht gut 100 Kilometern an Reichweite.

Sitz- und Lenkradheizung sparen

Aber auch der Fahrer kann den Energiebedarf steuern: Neben der Luftheizung wärmen auch Sitz- und Lenkradheizung, die mit weniger Verbrauch arbeiten. Manche Fahrzeuge bieten einen „Driver only“-Modus, bei dem gezielt der Fahrerbereich beheizt wird. Auch der Eco-Modus spart bei der Heizleistung, aber eben auch beim Verbrauch.

Übrigens: Jedes E-Auto hat serienmäßig eine Standheizung und kann vorgeheizt werden, gesteuert beispielsweise über eine App. Ist das Fahrzeug zum Laden angeschlossen, wird der Strom fürs Vorheizen zudem aus dem Stromnetz anstelle der Batterie entnommen und kostet so keine Reichweite.

E-Autofahrer sollten sich zudem bewusst machen, dass jeder E-Auto serienmäßig über eine Standheizung verfügt. Es kann also vorgeheizt werden. Das kann über eine App gesteuert werden. Befindet sich das Fahrzeug zum Laden an der Wallbox, wird der Strom fürs Vorheizen zudem aus dem Stromnetz anstelle der Batterie entnommen. Damit spart man gerade im Winter Reichweite. (SP-X)

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