Haveltec ist eine deutscher Hersteller von Fahrradschlössern. Nun hat das Unternehmen I Lock it Pro ein smartes Speichenschloss präsentiert.
Der deutsche Fahrradschlosshersteller Haveltec stellt 2018 stellte uns damals sein neues Speichenschloss „I Lock it“ zum Test zur Verfügung. Inzwischen hat das einstige Start-up die zweite Generation seines Diebstahlschutzes auf den Markt gebracht.
Die Neuauflage namens „I Lock it Pro“ kann einiges besser, wie der Praxistest zeigt. Im Gegenzug hat Haveltec aber auch kräftig an der Preisschraube gedreht.
Optisch hochwertiger
Optisch hat die Neuauflage klar gewonnen. Das Gehäuse wirkt hochwertiger, zumal nun ein schicker Alu-Bedienknopf mit Leuchtring das bisher unter einer halbtransparenten Gummihülle versteckte Leuchtbedienelement ersetzt. Außerdem wurde auf den übertrieben großen Schriftzug „Made in Germany“ verzichtet, der bei der ersten Version noch auf der bakalitähnlichen Kunststoffhülle zu sehen war.
Eigentlich wollten wir die neue Schlossgeneration wie zuvor das erste „I Lock it“ an den Rahmen eines T 900 von Fahrradmanufaktur verschrauben. Während die Befestigungslöcher der ersten Generation sich dafür eignen, ist das Raster beim Pro dafür zu breit. Das mag auch daran liegen, dass die Pro-Version für Räder mit bis zu 7 Zentimeter breiten Reifen ausgelegt wurde. Schließlich landete das Schloss am Rahmen eines Reiserads mit breiten Reifen. Nach wenigen Minuten war es fest verschraubt. Alternativ wäre auch eine Montage am T 900 mit den mitgelieferten, aber weniger eleganten Montageadaptern aus Kunststoff möglich gewesen. Mitgeliefert wurden auch ein kleiner Bluetooth-Handsender und das Einsteckseil Mate von Tex-Lock, die im Alltag einige praktische Vorteile bieten.
Speichenschloss mit USB-Anschluss
Das Speichenschloss, das um 150 auf 500 Gramm zugelegt hat, verfügt wie bisher über einen USB-Anschluss, über den der integrierte Akku geladen wird. Während des Ladevorgangs haben wir die übersichtliche und einfach bedienbare App „I Lock it“ heruntergeladen und uns kurz beim Anbieter registriert. Danach konnten wir das Schloss und das Smartphone per Bluetooth koppeln und einige Einstellungen in der App vornehmen. Wenige Minuten später öffnete sich die smarte Welt von „I Lock it“ mit einigen interessanten Funktionen.
Im Kern bleibt das Pro ein Speichenschloss, das wahlweise über die App, den zuvor gepairten Handsender oder direkt über das Einsteckseil geschlossen werden kann. Das Schloss reagiert einwandfrei auf die Steuerung per Smartphone. Das gilt auch für den Handsender. Der ist praktisch, weil er einfach an den Schlüsselbund gehängt werden kann und man zur Schlossbedienung kein Smartphone mitnehmen muss.
Keine Halterung für Einsteckkabel
Will man das Rad zusätzlich sichern, etwa an einem Ständer, muss man das Einsteckkabel mitnehmen, für das es allerdings keine Halterung gibt. Das solide wirkende Teil lässt sich einfach um viele Gegenstände wickeln und dann ein Ende in die passende Öffnung im Speichenschloss schieben, wodurch gleichzeitig der Schließmechanismus aktiviert wird.
Leise surrend gleitet dann wie von Geisterhand ein Metallbügel in die gegenüberliegende Öffnung und verriegelt. Der Clou: Egal, wie unglücklich sich eine Speiche dem Bügel in den Weg stellt, er gleitet immer daran vorbei. Eine sperrige Speiche kann zwar den Weg des Bügels zur gegenüberliegenden Öffnung verändern, aber die Öffnung ist für alle Fälle groß genug.
Interessante Funktionen
Interessant sind natürlich die Tracking- und Alarmfunktionen. Ist das Schloss verriegelt, ist der Alarm aktiviert. Stellt ein Bewegungssensor fest, dass sich jemand am Fahrrad zu schaffen macht, ertönt ein weithin hörbarer Alarmton. Da das Schloss mit dem Internet verbunden ist, wird auch der rechtmäßige Besitzer per App über das Ereignis informiert.
Außerdem kann das Fahrrad über das Schloss geortet werden. Sollte ein Dieb das Fahrrad mit dem Schloss entwenden, lässt es sich über die Ortungsfunktion lokalisieren. Eine aktive Verfolgung von Dieb und Diebesgutes sollte jedoch der Polizei überlassen werden.
Das Schloss bleibt übrigens über einen längeren Zeitraum online, denn die Batterie mit 1.200 mAH soll für bis zu sieben Monaten ausreichen. Eine Woche nach der ersten Inbetriebnahme zeigte die Batterieanzeige der App noch eine volle Batterie an.
Die schöne Verbindungstechnik im Schloss hat eine Kehrseite: Sie kostet. Für das Schloss allein werden rund 260 Euro fällig. Mit Einbauadapter (10 Euro), Handsender (25 Euro) und Einsteckseil (79 Euro) steigt der Preis um mehr als 100 Euro steigen. Und da der GPS-Tracking-Service nur in Verbindung mit einer Mobilfunkverbindung funktioniert, werden nach zwei Jahren kostenloser Nutzung monatlich 2,90 Euro fällig. (SP-X)