Großbritannien: Ab 2035 Abschied vom Verbrenner

Großbritannien: Ab 2035 Abschied vom Verbrenner
Das London Taxi fährt nun auch elektrisch durch London © London Taxi

Großbritannien beschleunigt den Weg zu einer nachhaltigen Mobilität. So sollen ab 2035 zum Schutz des Klimas keine neuen Benzin- und Diesel-Fahrzeuge mehr verkauft werden.

Das kündigte die Regierung am Dienstag in London an. Bislang galt 2040 als spätestes Datum. Kritiker hatten aber darauf hingewiesen, dass Großbritannien dann nicht mehr sein Ziel erreichen könnte, bis 2050 seinen Beitrag zur Klimaerwärmung auf Null zu senken. Auch Hybrid-Autos sind von der neuen Frist betroffen.

UN-Klimakonferenz in Glasgow

Im schottischen Glasgow findet vom 9. bis 20. November die 26. UN-Klimakonferenz statt. „Es gibt keine größere Verantwortung als unseren Planeten zu schützen“, sagte Premier Boris Johnson. Der Regierungschef sowie der Umweltschützer und Naturfilmer David Attenborough (93) trafen am Morgen Schulkinder im Wissenschaftsmuseum in London und sprachen dann mit Klimaexperten und Politikern.

Viele Städte in Großbritannien leiden unter schlechter Luft, besonders London. Die Schadstoffe sind auch eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Menschen. Londons Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete einmal die Luft in der Hauptstadt als „Killer“ .

Ärger im Vorfeld

Vor der UN-Konferenz gab es in Großbritannien bereits Ärger: Die frühere Klima- und Energie-Staatssekretärin Claire O’Neill war in der vergangenen Woche von Johnson als Präsidentin des Treffens geschasst worden. Sie wehrte sich gegen die Entscheidung in einem Brief an ihn, aus dem am Dienstag die „Financial Times“ zitierte. O’Neill wirft Johnson Mangel an Führungsqualitäten vor. Ihr Nachfolger soll Berichten zufolge nächste Woche bestimmt werden.

Das Tempo beim Abschied vom Verbrennungsmotor gibt wie auch bei der Elektromobilität derzeit Norwegen vor. Dort sollen bereits ab 2025 keine neuen Autos mehr mit Verbrennungsmotor verkauft werden. In Deutschland hatten die Grünen vermehrt ein Verbot von Fahrzeugen mit fossilem Verbrennungsmotor bis zum Jahr 2030 gefordert. Sie konnten sich mit diesem Vorschlag aber nicht durchsetzen. (AG/dpa)

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