Nach einer Umfrage von Greenpeace ist das Gros der Deutschen unzufrieden mit der Aufklärungsarbeit von Bundesverkehrsminister Dobrindt im VW-Abgasskandal. 64 Prozent sehen sie als „schlecht“ oder „sehr schlecht“ an.
Im VW-Abgasskandal sind die Deutschen unzufrieden mit der Aufklärungsarbeit von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS-Emnid im Auftrag von Greenpeace antworten 64 Prozent von insgesamt 1007 Befragten mit „eher schlecht“ (45 Prozent) oder „sehr schlecht“ (19 Prozent“, wie aus der am Mittwoch von der Umweltschutzorganisation publizierten Umfrage hervorgeht.
Nur drei Prozent halten die Aufklärungsarbeit von Dobrindt nach dem Bekanntwerden des Abgasskandals bei Europas größtem Autobauer für „sehr gut“, 17 Prozent halten sie für „eher gut“. Die Umfrage von TNS-Emnid nach zwischen dem 18. Und 22. Februar statt.
Greenpeace spricht von verschleppter Aufklärung
Aus Sicht von Greenpeace würde Dobrindt die Aufklärung des Skandals verschleppen, wie es in einer Presseerklärung von Greenpeace heißt. „Der Verkehrsminister muss endlich die Rohdaten seiner Nachmessungen veröffentlichen, damit das ganze Ausmaß des Branchenbetrugs offenbar wird“, sagte Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser.
Wie die Umweltschutzorganisation mitteilte, hätten Aktivisten aus Protest wegen der ausbleibenden Aufklärung an diesem Mittwoch das Namensschild des Bundesverkehrsministeriums ausgetauscht und eine Plakatwand angebracht, auf der neben dem Schriftzug "Politische Vertretung" die Logos der deutschen Autobauer VW, Daimler, BMW und Opel zu sehen waren. „Dobrindt schützt nicht die Bevölkerung vor gefährlichen Abgasen, sondern die Autokonzerne davor, die Grenzwerte einhalten zu müssen“, so Moser.
Auf die Frage „Welche Interessen sollte Verkehrsminister Dobrindt im Abgasskandal vorrangig vertreten?“ antworteten 49 Prozent der Befragten mit „Die Interessen der Verbraucher“ und 43 Prozent waren der Auffassung „Die Interessen von Verbrauchern und Automobilkonzernenin gleichem Maße“. Fünf Prozent waren der Meinung, dass Dobrindt „Die Interessen der Automobilkonzerne“ vorrangig zu vertreten habe. Hier finden Sie die kompletten Ergebnisse der Umfrage. (AG/FM)