Schicke Sportwagen meist tabu

Dienstwagen

Schicke Sportwagen meist tabu
Firmenauto_Klassiker: der VW Passat © Foto: Volkswagen

An der GrĂ¶ĂŸe des Dienstwagens kann man die Stellung des Mitarbeiter ableiten. Doch schicke Sportwagen sind meist tabu. Das Auto muss zum Image des Unternehmens passen.

Ein Dienstwagen ist in Deutschland ein wichtiges Statussymbol. Je grĂ¶ĂŸer und teurer das Auto, desto höher das Ansehen des Mitarbeiters. Doch einen wirklich teuren Wagen gibt es nur fĂŒr das obere Management. Schicke Sportwagen und CoupĂ©s sind ohnehin in den meisten FĂ€llen tabu. "Ein Dienstwagen muss zur Corporate Identity des Unternehmens passen. Der Vertreter einer Bank kann schlecht im Porsche vorfahren, wĂ€hrend man sich den Mitarbeiter einer Werbeagentur durchaus am Steuer eines schicken CoupĂ©s vorstellen kann", erklĂ€rt Hanno Boblenz, Chefredakteur der Fachzeitschrift "Firmenauto".

Kosten entscheidendes Kriterium

Fuhrparkmanager beschĂ€ftigen sich hingegen eher selten mit Ansehen und Prestige. Was fĂŒr sie zĂ€hlt sind in erster Linie die Kosten und deren Kalkulierbarkeit. Mittlerweile gibt es auch Unternehmen bei denen die CO2-Werte bei der Dienstwagenwahl eine Rolle spielen, wie zum Beispiel bei der Adolf WĂŒrth GmbH. Dies spart einerseits Kraftstoffkosten und poliert gleichzeitig das Image auf. Generell spielt das Image neben den Kosten die wohl wichtigste Rolle seitens des Unternehmens. "Ein Dienstwagen reprĂ€sentiert die eigene Firma. Der Kunde misst den Erfolg des Mitarbeiters und des Unternehmens deshalb hĂ€ufig indirekt am Auto", erklĂ€rt Thomas Luxenburger, verantwortlich fĂŒr das Small Fleet- und NutzfahrzeuggeschĂ€ft bei Peugeot Deutschland.

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WĂŒnscht sich ein Mitarbeiter fĂŒr seinen Dienstwagen ein besonderes Zubehör, kann er dies dem Arbeitgeber mitteilen. In der Regel muss er sich dann allerdings an den Kosten beteiligen. Undenkbar fĂŒr einen Firmenwagen sind jedoch Spoiler oder andere Tuningmaßnahmen, erlĂ€utert Hanno Boblenz. Komfort-Elemente sind hingegen sinnvoll. "Dienstwagenfahrer legen meist weite Strecken zurĂŒck und erledigen einen Teil ihrer Arbeit direkt vom Fahrzeug aus - daher wird bei der Ausstattung insbesondere auf Fahrkomfort, Kommunikation und Navigation geachtet", erklĂ€rt Luxenburger.

Businessmodelle im Angebot

Gleichzeitig an die Kosten und an die Fahrer denkt die Automobilindustrie und bietet Flottenkunden spezielle Business-Modelle an. Diese beinhalten auf Vielfahrer abgestimmte Extras, wie zum Beispiel Navigation, Einparkhilfe, Xenonscheinwerfer, Klimaanlage und Tempomat. Derartige Ausstattungspakete stehen dann nicht ausschließlich fĂŒr die typischen Außendienst-Flottenfahrzeuge der Mittelklasse bereit, sondern umfassen in vielen FĂ€llen nahezu die gesamte Modellpalette.

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Beispielsweise Peugeot bietet die Modelle 207, 207 SW, 308 SW, 407, 407 SW, 3008 und 5008 jeweils auch in einer Business-Line-AusfĂŒhrung an. Auch das sparsamste Modell der Franzosen, der 207 99G, kann als Business-Line-Modell bestellt werden. ZusĂ€tzlich zur Serienausstattung ist dann unter anderem ein Tempomat an Bord, der lange Autobahnetappen bequemer gestaltet. Außerdem gibt es ESP,eine Audioanlage und eine um ein Jahr erweiterte Garantie.

Auch andere Hersteller bieten speziell fĂŒr den Einsatz als Dienstwagen ausgestattete Fahrzeuge an. Citroen offeriert den C5 Business Class mit Sitzheizung, Spurassistent, Einparkhilfe und automatischer Fahrlichteinschaltung. Hyundai hat fĂŒr den kompakten i30 die Ausstattungslinie "Classic Business" im Programm und Ford bietet fĂŒr mehrere Modelle ein Business-Paket an, das unter anderem Navigation, Parkpilot und Tempomat beinhaltet. (mid)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die HintergrĂŒnde als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er ĂŒber die Autobranche.

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