Gebrauchtwagen vor Verkauf gut aufbereiten

Höherer Preis zu erzielen

Gebrauchtwagen vor Verkauf gut aufbereiten
Nicht nur nach dem Winter sollte das Auto regelmäßig gewaschen werden. © SP-X

Der erste Eindruck zählt. Wer einen Gebrauchtwagen verkaufen will, sollte das Fahrzeug entsprechend aufbereiten, um einen guten Preis zu erzielen.

Präsentiert sich das Fahrzeug dem Kunden in Hochglanzoptik, wird der in der Regel schneller in den Handel und den gewünschten Preis einwilligen als bei einer Schmuddelkiste.

Der durch Pflege erzielbare Mehrerlös sollte in der Regel lohnen. Wer es sich einfach machen will, kann sein Auto zu einem professionellem Aufbereiter bringen. Das spart Zeit und Mühen, verschlingt allerdings eine ordentliche Stange Geld. Allein für die Innenreinigung können dreistellige Summen anfallen, für die intensive Außenreinigung muss man ebenfalls einige hundert Euro einplanen. Wer selbst Hand anlegt, kann also einiges sparen. Günstig und einfach ist natürlich die Fahrt durch die Waschstraße, die bereits den äußeren Eindruck verbessert. Mehr Eindruck wird jedoch ein intensives Reinigungsprogramm machen.

Erster Schritt ist Handwäsche

Als erster Schritt empfiehlt sich hierbei die Handwäsche. Als Ort eignet sich eine Waschanlage mit Hochdruckreiniger. Damit sollte zunächst grober Schmutz entfernt und die Oberflächen eingeweicht werden. Anschließend wird mit einem weichen Schwamm, warmem Wasser und Auto-Schampoo die Oberflächen intensiv per Hand gesäubert.
Ein genaues Augenmerk gilt etwa den in Waschstraßen oft nicht ausreichend gereinigten Rändern um Scheiben, Spoilern oder Nummernschildern. Auch hartnäckigen Insektenresten im Frontbereich kann man mit Handwäsche erfolgreicher zu Leibe rücken.

Speziell Zwischenräume vom Kühlergrill lassen sich mit Pinsel oder Bürste bearbeiten. Alufelgen erstrahlen in neuem Glanz, wenn der Bremsenstaub auch in den engen Zwischenräumen mit Schwamm und Bürste entfernt wird. Dabei helfen spezielle Felgenreiniger, deren in der Gebrauchsanweisung genannte Einwirkzeit man keinesfalls überschreiten sollte, denn sonst können Felgenreiniger den Oberflächen schaden.

Klares Wasser bereitstellen

Grundsätzlich wird bei der Handwäsche von oben nach unten gearbeitet. Außerdem empfiehlt sich ein zweiter Eimer mit klarem Wasser zum gelegentlichen Ausspülen vom Schwamm und Bürste. Wurden alle Schmutzrückstände entfernt, sollte per Hochdruckreiniger gespült werden.

Wichtig: Mit der Lanzenspitze sollte man rund 30 Zentimeter Abstand zu den reinigenden Oberflächen wahren. Nach dem Spülen wird das Auto per Hand mit Leder- oder Microfasertuch getrocknet. Idealerweise geschieht das an einem schattigen Plätzchen, um zu verhindern, dass die Sonne die Feuchtigkeit schneller wegtrocknet und Wasserränder entstehen lässt.

Lack entsprechend polieren

Wer für intensiven Glanz sorgen will, poliert den Lack anschließend. Die Tiefenreinigung der Außenfarbe lässt das Fahrzeug wie neu erstrahlen und sorgt zudem für einen Langzeitschutz. Das Polieren der Lackflächen von Hand ist aufwändig, weshalb der Einsatz einer Poliermaschine hilft.

Lackpflege ist sinnvoll. Foto: SP-X
Der Lack sollte gut poliert werden. Foto: SP-X

Gute Ergebnisse lassen sich meist mit Lackreinigern erzielen, die über Zusätze wie Nano-Partikel oder Carnaubawachs verfügen. Während der Politur sollte das Auto trocken sein. Außerdem empfiehlt es sich, Gummis, Scheiben und Leuchten abzukleben. Wer draußen polieren muss, sollte ebenfalls auf das Wetter achten. Sonneneinstrahlung lässt die aufgetragene Politur zu schnell trocknen. Bei der Politur massiert man mit Polierschwamm oder Pad das Reinigungsmittel in den Lack.

Dabei behandelt man stets kleinere Flächen mit kreisförmigen Bewegungen und mäßigem Druck. Vom Dach beginnend, arbeitet man sich nach unten vor. Ist der Lack stark angegriffen, sollte man größere Mengen Politur verwenden oder sich in mehreren Durchgängen von grob- zu feinkörnigem Poliermitteln vorarbeiten. Wichtig: Bevor die Politur antrocknet, mit dem Microfasertuch nachpolieren.

Innenraum sorgfältig aussaugen

Mindestens so wichtig wie der äußere ist auch der Eindruck innen. Die Fahrgastzelle sollte entrümpelt, intensiv gesaugt und die Polster am besten feucht gereinigt werden. Sauger an Tankstellen sind oftmals nicht sonderlich saugstark und bietet außerdem meist keine Aufsätze, weshalb sich mit dem eigenen Haushaltsstaubsauber ohne Zeitdruck in der Regel bessere Ergebnisse erzielen lassen.

Wichtig ist das Saugen auch unter den Fußmatten sowie in Ritzen. Dabei empfiehlt es sich, Sitze zu verrücken und Lehnen umzuklappen, um an versteckte Stellen zu gelangen. Schmale Aufsätze helfen, die auch in engere Spalten passen. Wird das Saugrohr eng auf Teppichflächen gesetzt und ständig hin- und herbewegt, lässt sich auch tiefsitzender Schmutz aus den Fasern ziehen. Das gilt auch für zuvor ausgeklopfte Fußmatten und die Kofferraumverkleidungen. Wer Kunststoffoberflächen etwa in der Mittelkonsole saugen will, nimmt besser einen Bürstenaufsatz, damit keine Kratzer entstehen.

Kunststoffe mit weichem Lappen abwischen

Apropos Kunststoff: Armaturenbrett, Ablage und andere Kunststoffteile im Innenraum werden mit einem feuchten Lappen abgewischt und anschließend mit einem Trockentuch nachgewischt. Cockpitsprays sind mit Vorsicht zu genießen, manche Produkte richten mehr Schaden als Nutzen an. Wer Pflegeprodukte verwenden will, sollte darauf achten, dass sie keine Lösungsmittel oder Silikone enthalten. Für matte Kunststoffe benötigt man zudem besondere Produkte. Im Zubehörhandel gibt es für nahezu jeden Einsatzzweck das richtige Mittelchen.

Einen besonders positiven Eindruck hinterlassen saubere Sitze. Flecken auf den Textilbezügen werden mit einer Seifenlauge oder mit speziellem Polsterschaum entfernt, bei Leder greift man zu Spezialprodukten. Dabei sollte immer eine zusammenhängende Fläche behandelt werden, um Farbunterschiede nach dem Trocknen zu verhindern.

Bezüge nicht zu nass werden lassen

Grundsätzlich sollten Bezüge beim Reinigen nicht zu nass werden – das kann zu Wasserflecken oder Schimmel führen. Speziell bei Textilbezügen lassen sich gute Ergebnisse erzielen, wenn man für die Reinigung einen Nasssauger mit entsprechenden Reinigungsmitteln benutzt. Solche Geräte werden häufig schon für kleines Geld von Baumärkten vermietet. Mit einem Nasssauger lassen sich auch unangenehme Gerüche aus Polstern und Teppichen holen.

Schließlich sollten von innen noch die Fenster gesäubert werden. Am besten und günstigsten geht das mit aus dem Haushalt bekannten Mitteln– etwa mit Glasreiniger oder Spüli. Bei den Seitenscheiben sollten zudem die Abschlusskanten nicht vergessen werden, die normalerweise unter den Gummidichtungen der Karosserie liegen. Neben den Glasscheiben empfiehlt sich auch die Reinigung der Spiegel. (SP-X)

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