Mercedes SL: Klassiker ohne Macken

Der Mercedes SL aus den Neunzigern ist immer noch für einen starken Auftritt gut. Das Cabrio gibt es inzwischen zum Normalverdiener-Preis – um so schöner, dass auch die Qualität stimmt.

Wenn Mercedes einen neuen SL ankündigt, dann ist von Anfang an klar, dass ein kommender Klassiker auf den Markt kommt. Auch bei der Baureihe mit der internen Zusatzbezeichnung 129 war das so. Die trug dieses Image während der kompletten Neunziger Jahre und war auch zu Beginn des neuen Jahrtausends noch als Neuwagen zu bekommen.

Schwachstelle Vorbesitzer

Gründe für das hohe Ansehen des Roadsters gibt es viele. Neben Design, mondänem Image und technischen Innovationen (für die damalige Zeit) macht auch die hohe Qualität des gesamten Fahrzeugs einen SL laut Dekra in Stuttgart zu etwas Besonderem.

Denn grundsätzlich gilt der SL als sehr hochwertiges und gut verarbeitetes Auto. Auch die Langzeitqualität ist ein Merkmal. Typische Mängel sind daher kaum zu finden. Das Verdeck inklusive des Stoffes gilt als ebenso langlebig wie das ganze Fahrzeug.

Bemerkt werden bei Hauptuntersuchungen manchmal Mängel an Reifen und Bremsen, die meist auf Nachlässigkeiten bei der Wartung zurückzuführen sind und die dem aufmerksamen Kaufinteressenten daher Anhaltspunkte dafür liefern können, wie genau es der Vorbesitzer mit der Pflege des SL genommen hat. Und trotz allem gilt die bei Cabrios gebotenen Vorsicht auch hier: Ein Gebrauchwagen ist auf Feuchtigkeit im Innenraum zu überprüfen.

Einstieg unter 10.000 Euro

Auf den Markt kam die SL-Baureihe 129 im Jahr 1989. Im Laufe der Zeit wurden Detailverbesserungen vorgenommen. Dabei ging es unter anderem um die Modernisierung der Motorenpalette. Und 1995 gab es ein Facelift. Insgesamt ist der zweisitzige SL weniger ein puristischer Sportwagen als ein luxuriöses Auto, das für entspannte Langstreckenetappen ebenso taugt wie für sommerliche Ausflüge bei offenem Verdeck. Die Ablösung durch einen Nachfolger erfolgte 2001.

Dabei bringt die lange Bauzeit eine große Zahl unterschiedlicher Motorvarianten mit sich. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass im Laufe der Jahre nicht nur die Leistungen anstiegen: Neuere Modelle gehen auch sparsamer mit dem Kraftstoff um. Grundsätzlich reicht die Auswahl vom Sechszylinder mit 142 kW/193 PS bis zum Zwölfzylinder mit sechs Litern Hubraum und 290 kW/394 PS.

Einen SL 280 aus dem Jahr 1994 gibt es laut Schwacke-Liste zu einem Preis von knapp unter 10 000 Euro. Ein SL 500 aus dem Jahr 1999 wird mit gut 26 000 Euro gehandelt. Ein Zwölfzylinder SL 600 Final Edition aus dem Jahr 2001 kostet noch etwa 41 000 Euro. (dpa/gms)

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