Der Fiat Panda ist für die Italiener ein Bestseller. Gerade erst hat er ein Update erhalten. Doch wie sieht es mit seiner Zuverlässigkeit als Gebrauchtwagen aus?
Er läuft und läuft und läuft. Der Fiat Panda ist gerade in die Produktionsverlängerung gegangen. Der Typ 312 kam Anfang 2012 in dritter Generation auf den Markt. Anders als sein Technikbruder Fiat 500, der gerade seinen Abschied nehmen musste, erhielt der Kleinstwagen gerade ein technisches Update. Er erfüllt nun die geltenden EU-Sicherheitsanforderungen hinsichtlich der Ausstattung mit Assistenten. Und dürfte nun die nächsten drei Jahre weiter vom Band laufen.
Der Fiat Panda war zu Beginn seiner Produktionszeit noch zu Preisen von unter 10.000 Euro zu haben. Günstige Neuwagenpreise haben aber oftmals negative Auswirkungen auf die Bereitschaft der Erstbesitzer, sich um Wartung und Pflege zu kümmern. Das wird bei der TÜV-Hauptuntersuchung (HU) zum Problem. Der Panda fällt den TÜV-Prüfern ab der zweiten HU beim Check von Fahrwerkskomponenten, Licht und Bremsen negativ auf. Außerdem neigt der Panda zu Ölverlust.
Panda mit ordentlichen Platzverhältnissen
Der 3,65 Meter kurze Panda bietet dank seiner kastigen Form ordentliche Platzverhältnisse und ein gutes Raumgefühl. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Stellung der Rücksitzlehne zwischen 225 und 870 Litern. Das Interieur des Fünftürers gibt sich je nach Ausstattungsvariante von sehr nüchtern bis zu farbenfroh und modern. Insgesamt wirkt der Panda recht putzig; ein Eindruck, der durch die knappen vorderen und hinteren Überhänge sowie die recht kleinen Räder (14 bis 15 Zoll) unterstrichen wird. Soll es etwas uriger aussehen, kommen die Cross-Modelle ins Spiel. Sie wirken dank Kunststoffbeplankung an den Rädern rustikaler.
Zunächst konnten Kunden aus einem breiten Motorenangebot und zwischen Front- und Allradantrieb wählen. Fiat hatte Benziner, Diesel und eine Erdgasvariante im Programm. Basisbenziner war ein 1,2-Liter-Vierzylinderbenziner mit 69 PS, der ausschließlich mit Frontantrieb kombinierbar war. Den 0,9-Liter-Zweizylinder-Turbo gab es in den Ausbaustufen mit 78 PS (bis 2018), 90 PS (bis 2018) und 86 PS (bis 2022). Der 0.9-Liter diente bis Anfang 2022 auch als Grundlage für die Erdgasvariante mit 80 PS beziehungsweise 70 PS.
Auch mit Allrad im Angebot
Sehr ungewöhnlich in der Kleinstwagenklasse: Der Zweizylinder sowie die zwei 1,3-Liter-Diesel mit 75 PS und 95 PS waren mit Allradantrieb erhältlich. Die Diesel (Normverbrauch: 3,6 bis 4,7 Liter) flogen 2018 aus dem Programm. Aktuell bietet Fiat nur noch einen 1,0-Dreizylinder mit 70 PS mit Mildhybridunterstützung an. Die Kraftübertragung übernehmen bei allen Panda-Varianten manuelle Getriebe mit fünf oder sechs Gängen.
Dass Fiat bei der Preisgestaltung des Panda mit spitzer Feder rechnete, macht sich bei den Basisversionen am deutlichsten bemerkbar. Bei Preisen von unter 10.000 Euro – zum Teil als Sonderaktion um die 8000 Euro – durften Erstkäufer keine Wohlfühloase erwarten. Es fehlten etwa Klimaanlage oder Radio. „Lounge“-Modelle haben etwas mehr Komfort an Bord. Gegen Aufpreis waren aber auch Nebelleuchten, Unterbodenfahrschutz für Allradfahrzeuge, 15-Zoll-Leichtmetallfelgen, Stoffsitze mit Leder-Applikationen und Panoramaglasdach erhältlich. ESP gab es anfangs nur gegen Aufpreis, erst seit 2014 ist der Einbau verpflichtend.
Auf frische HU achten
Der Fiat Panda ist ein putziges und praktisches Fahrzeug. Allerdings gibt er beim TÜV nicht das beste Bild ab. Gebrauchtwageninteressenten sollten nach gepflegten Modellen mit frischer HU-Plakette suchen und ihr Wunschexemplar genau unter die Lupe nehmen (lassen).
Beim Gebrauchtwagenportal mobile.de werden aktuell rund 5000 gebrauchte Panda-Modelle der dritten Generation zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 3000 Euro. (SP-X)