Ford will europaweit 4000 Stellen streichen. Der Betriebsrat spricht von einem rücksichtslosen Vorgehen des Konzerns.
Der Betriebsrat von Ford kündigt einen «erbitterten Widerstand» gegen den geplanten Stellenabbau bei dem US-Autobauer an. «Es ist ein schwarzer Tag für Ford», sagte Betriebsratschef Benjamin Gruschka am Mittwoch in Köln und übte scharfe Kritik am Management. «Ich kann mich nicht an so ein rücksichtsloses Vorgehen des Konzerns erinnern.» Man werde «in den nächsten Wochen und Monaten erbitterten Widerstand» leisten.
Es werde bei Ford in Köln wahrscheinlich eine Auseinandersetzung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geben, wie es sie noch nie gegeben habe. «Wir werden diese Schrumpfung nicht unterstützen», sagte der Betriebsrat.
2900 Stellen in Deutschland betroffen
Der US-Autobauer Ford will bis Ende 2027 in Deutschland 2900 Stellen abbauen. Die meisten Arbeitsplätze sollen im Kölner Werk wegfallen. Insgesamt peilt Ford in Europa den Abbau von 4.000 Stellen an, 800 davon in Großbritannien und 300 in anderen EU-Staaten. Ford begründete dies mit hohen Kosten und schwacher Nachfrage gerade bei der E-Mobilität. In Köln werden die beiden Elektroautos Explorer und Capri gebaur. Ford leidert wie andere Hersteller massiv unter der Kaufzurückhaltung der Kunden bei der E-Mobilität.
Gruschka und andere Arbeitnehmervertreter wiesen darauf hin, dass betriebsbedingte Kündigungen laut einer Betriebsvereinbarung bis Ende 2032 ausgeschlossen seien. Eine Kündigungsmöglichkeit dieser Vereinbarung vonseiten des Arbeitgebers gebe es nicht. In Köln hat Ford derzeit rund 12.000 Arbeitsplätze. (dpa)