Ford Pro: Ein Eco-System für mehr Produktivität

Ford Pro: Ein Eco-System für mehr Produktivität
Mit dem E-Transit Custom will Ford kleine Unternehmen ansprechen. © Ford

Ford gehört bei den leichten Nutzfahrzeugen europaweit zu den erfolgreichsten Herstellern. Mit Angeboten wie Ford Pro will man seinen Kunden einen deutlichen Mehrwert bieten.

Christian Weingärtner kommt direkt aus Detroit zur IAA Transportation nach Hannover. In den USA hat der Marketing-Chef von Ford unter anderen die Detroit Motor Show besucht. Es ist eine Messe, die schon bessere Zeiten erlebt hat.

Das kann man von der IAA Transportation nicht sagen. Sie ist die weltweit größte und wichtigste Nutzfahrzeugmesse der Welt. Für Ford und Weingärtner ist die IAA entsprechend ein Pflichttermin. Schließlich gehört Ford in Europa zu den größten Herstellern bei den leichten Nutzfahrzeugen. Und das in allen drei Hauptsegmenten, wie Weingärtner erklärt. Dazu gehören das Nutzlast-Segment bis zu einer und zwei Tonnen und das der Pick-ups. Mit Baureihen wie dem Courier, Connect, Custom, Transit und Ranger hat Ford seinen Marktanteil in den vergangenen zehn Jahren fast verdoppelt.

Weiteres Wachstum als Ziel

Doch Weingärtner will in Europa und damit in Deutschland (hier liegt Ford momentan auf Platz drei) weiter wachsen. Gelingen soll dies mit Ford Pro und Fahrzeugen wie dem E-Transit und E-Transit Custom, der auf der IAA vorgestellt wurde. Hinter Ford Pro (das Pro steht für Produktivität) steht eine weltweit agierende Dienstleistungs- und Vertriebseinheit. Es soll den Kunden ein Eco-System für all die Dinge bieten, die ihnen die tägliche Arbeit erleichtert und sie für sie effizienter gestaltet. Um das System nutzen zu können, muss das Fahrzeug mit einem fahrzeugeigenem und vom Nutzer aktivierten Modem ausgestattet sein.

Daten des Fahrzeugs können mit Ford Pro in Echtzeit abgerufen werden. Foto: Ford

Mit Ford Pro wolle man dazu beitragen, „die servicebedingten Ausfall- und Standzeiten zu reduzieren“, sagt Weingärtner. Ein Transporter, der nicht fährt, verdient schließlich kein Geld. So kombiniert Ford Pro beispielsweise das Handling der Wartungs- und Inspektionsservices mit Software-Lösungen und Ladetechnologien als auch Finanzierungsmöglichkeiten. So können über Apps oder spezielle Software-Plattformen Fahrzeugdaten in Echtzeit abgerufen werden wie beispielsweise anstehende Wartungstermine. Mit Blick auf Elektroautos kann beispielsweise die Aufladung optimal gesteuert werden.

Ford Pro spricht dasUnternehmen dabei Gewerbekunden aller Branchen und Größen an. Mit den Bereichen Ladeinfrastruktur, Software und Finanzierung solle den Kunden darüber hinaus ein weiterer Mehrwert geboten werden. Der Autobauer erwartet durch Ford Pro bis 2025 einen weltweiten Umsatz von 45 Milliarden US-Dollar.

Mit E-Transit Custom auch kleine Unternehmen gewinnen

Die Sportvanriante des E-Transit Custom von Ford. Foto: Ford

Dass Ford bei den Nutzfahrzeugfahrzeugen perspektivisch voll auf die Elektromobilität setzt – bis 2024 sollen alle Modelle entweder vollelektrisch sein oder über einen Plug-in-Hybrid verfügen – sieht man am E-Transit. Es ist ein Nutzfahrzeug im Zwei-Tonnen-Segment. Die Kunden scheinen darauf offensichtlich gewartet zu haben. Europaweit wurden innerhalb weniger Monate bereits mehr als 9000 Fahrzeuge abgesetzt.

Unterwegs ist der E-Transit (Basispreis 55.845 Euro netto) mit einer 68 kWh starken Batterie, die für eine WLTP-Reichweite von bis zu 317 Kilometer dient. Das Leistungsspektrum des bereits ab Werk gut ausgestatteten E-Transit beträgt wahlweise 184 PS oder 269 PS, sein Drehmoment liegt bei 430 Nm. Geladen werden kann der E-Transit an einer AC-Station mit 11 kW, an einer DC-Station ist eine Ladeleistung von maximal 115 kW möglich.

E-Transit Custom mit 380 Kilometer Reichweite

Mit noch besserer Reichweite unterwegs ist der auch auf der IAA gezeigte E-Transit Custom. Seine Batterie leistet 74 kWh und ermöglicht so eine elektrisch zurückzulegende Strecke von bis 380 Kilometer (WLTP). Angst um fehlende Reichweite müssen sich Kunden des E-Transit Custom also nicht machen: sein Aktionsradius liegt damit um das Vierfache über dem, was sonst ein Transporter der Ein-Tonnen-Klasse täglich zurücklegt, heißt es bei Ford.

Für den E-Transit Custom werden zwei Leistungsstufen angeboten: eine mit 135 PS und eine mit 217 PS. Sein Drehmoment liegt bei 415 Nm. Seine Nutzlast beträgt 1100 Kilogramm, seine Anhängelast bis zu 2000 Kilogramm. Damit kann er auch Aufgaben übernehmen, für die sonst ein Diesel nötig war. Für den Custom sind im ersten Jahr zudem die Ford Pro-Telematik-Dienste kostenlos nutzbar, mit denen die Fuhrparkleiter der Unternehmen die Live-Daten des Fahrzeugs abrufen können. Für den E-Transit steht übrigens auch ein digitaler Schlüssel zur Verfügung. Mit ihm lassen sich einzelnen Mitarbeitern Zugriffsrechte aufs Fahrzeug einräumen.

Ladestratgeie optimieren

Das Lenkrad des Ford E-Transit lässt so neigen, dass ein Laptop für Büroarbeiten darauf platziert werden kann. Foto: Ford

Mit der Ford-Pro-Software lässt sich auch bei diesem Modell die Ladestrategie optimieren. So wird nicht nur der aktuelle Ladestatus samt Aktionsradius angezeigt, sondern es kann auch ein Schwellenwert angegeben werden, wann vor einer zu geringen Restreichweite gewarnt wird. Geladen werden kann er E-Transit Custom übrigens mit bis zu 125 kW. Damit lässt er sich dann in 41 Minuten von 15 auf 80 Prozent aufladen.

Ein nützliches Feature haben sich die Entwickler für das Lenkrad ausgedacht. Mit dem optionalen „Mobile-Office-Paket“ gibt es eine Neigungsverstellung für das Lenkrad. Parkt das Fahrzeug, lässt es sich zur Ablagefläche für das Laptop umwandeln – oder zum Tisch für die Mittagspause. Für Weingärtner ist dieses Feature mehr als ein nettes Gimmick. „Es bietet dem Fahrer einen deutlichen Mehrwert.“ Und genau das sei es, was die Kunden von Ford erwarten. Mit Angeboten wie Ford Pro und dem E-Transit und dem E-Transit Custom zeigt sich Weingärtner überzeugt, dass Ford seine Position als führender Anbieter bei den leichten Nutzfahrzeugen weiter ausbauen kann. (FM)

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