Autofahrer beim Kauf alternativer Antriebe zögerlich

Trotz steigender Benzinpreise

Autofahrer beim Kauf alternativer Antriebe zögerlich
Betankung eines Opel Corsa mit Flüssiggas. © Opel

Die Spritpreise steigen und steigen. Ein Anstieg bei den Verkäufen von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben ist deshalb aber nicht vorstellbar.

Deutschlands Autofahrer zeigen beim Kauf eines Neuwagens immer noch kein großes Interesse an alternativen Antrieben. Nach einer Analyse des Car-Center der Universität Duisburg-Essen wurden in den ersten zwei Monaten des neuen Jahres 99 Prozent aller Neuwagen mit Benzin- oder Dieselmotoren ausgeliefert.

„Wir treten mit den alternativen Antrieben auf der Stelle. Es bewegt sich so gut wie nichts im deutschen Automarkt, wenn es um alternative Antriebe geht. Es scheint, als wären alternative Antriebe eher für die Automobilmessen, statt für den Markt gemacht“, stellt Ferdinand Dudenhöffer fest, der Autor der Studie. So seien laut Dudenhöffer von den insgesamt im Januar und Februar zugelassenen 434.493 Fahrzeugen gerade einmal 4248 Neuwagen verkauft, die mit Ethanol, Erdgas, Flüssiggas, Elektro oder als Hybrid zugelassen wurden. „ Die Deutschen schimpfen zwar über hohe Benzin- und Dieselpreise, aber Reaktionen bei Autokauf scheint das nicht hervor zu rufen“, so Dudenhöffer.

Kundeninteresse an Erdgas sinkt

Auch Erdgas-Fahrzeuge scheinen bei den Kunden nicht mehr so hoch in der Gunst zu liegen wie früher. Während 2006 noch 11.552 Fahrzeuge mit Erdgas verkauft wurden, seien es im vergangenen Jahr gerade einmal nur noch 6296 Fahrzeuge gewesen. Dudenhöffer geht angesichts von 581 verkauften Erdgasfahrzeugen in den ersten zwei Monaten des Jahres davon aus, dass es für das Gesamtjahr weniger als 5000 werden dürften. Größerer Popularität erfreut sich das Flüssiggas (LPG). Hier erwartet der Wissenschaftler einen Absatz von 15.000 Fahrzeugen.

Der Dacia Duster Dacia

Mit Blick auf das Angebot an Alternativen Antrieben nimmt die Renault-Tochter Dacia laut der Studie übrigens eine Führungsrolle ein. So seien allein vom Dacia Duster in den ersten beiden Monaten 270 Fahrzeuge verkauft worden. Das sei 5-mal so viel wie bei Europas größtem Autobauer VW, der nur 155 Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verkaufen konnte. „Insgesamt haben die Importeure in den ersten beiden Monaten 82 Prozent aller alternativen Antriebe verkauft“, stellte Dudenhöffer fest.

Ein Hersteller wie Opel verstärkt unter dessen sein Engagement bei LPG-Fahrzeugen weiter. Neben Meriva, Astra und Corsa wird auch der Combo in Kürze als LPG-Variante zu bestellen sein. Und mit Blick auf die Elektromobilität setzen die Rüsselsheimer große Hoffnungen in den Opel Ampera, der gerade als „Car oft he Year“ ausgezeichnet wurde. Europaweit liegen bereits 7000 Bestellungen für den Ampera vor.

Die Rüsselsheimer planen europaweit mit einem Jahresabsatz von 10.000 Amperas, davon sollen 25 Prozent in Deutschland abgesetzt werden. Für die Kunden ist der Spritverbrauch eines Neuwagens aber von großer Bedeutung. So entfallen beispielsweise bei den Rüsselsheimer über 40 Prozent der Verkäufe auf Sprit sparende Modelle, die bei Opel den Zusatz EcoFlex in der Modellbezeichnung führen. (AG/FM)

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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