Flixbus ist Europas größtes Busunternehmen. Dabei verfügt die Firma lediglich über einen Bus, dafür umso mehr über Organisationstalent – und alle profitieren.
Europas größtes Busunternehmen hat nur einen einzigen Bus. «Der steht in der Garage», sagt Flixbus-Gründer Jochen Engert. Und genau das ist auch das Erfolgsgeheimnis der Firma, die vor genau einem Jahr den letzten großen Konkurrenten Postbus übernahm, heute 93 Prozent des deutschen Fernbus-Marktes beherrscht und trotz Bahn-Sparpreisen und Billigfliegern europaweit wächst: «Wir sehen aus wie ein Busunternehmen, sind aber eher ein Technologie-Unternehmen.»
Das Geschäftsmodell sei «einzigartig und sehr clever», sagt Christoph Gipp, Geschäftsführer des Iges-Instituts in Berlin. Rund 300 mittelständische Busbetriebe stellen die grün lackierten Busse, ihre 5000 Fahrer fahren sie durch Deutschland und Europa. Die Digital-Plattform Flixbus dagegen entwirft die Fahrpläne, verkauft die Fahrscheine, steuert den Betrieb und kümmert sich um die Reaktionen der Kunden. Mit den gesammelten Daten wird das Angebot laufend angepasst. Drei Viertel des Umsatzes geht an die Busbetriebe, ein Viertel an die Online-Manager bei Flixbus.