Die Fiat Barchetta hat die klassischen Klischees Fahrzeuge italienischer Bauart voll erfüllt. Der Roadster ist sehr schön, aber zugleich auch recht anfällig für technische Mängel.
Roadster waren eigentlich eine Modeerscheinung der 50er und 60er Jahre. Eine Renaissance des Autotyps trat 1989 der Mazda MX-5 los. Auf dieser Welle schwamm ab 1995 auch die Fiat Barchetta mit. Die italienische Neuinterpretation des offenen Zweisitzers kam gut an bei Kritikern und Käufern - optisch zumindest. Denn die Verarbeitungsqualität der ersten Barchetta-Jahrgänge ließ zu wünschen übrig und mit ihr auch die allgemeine Zuverlässigkeit, wie der ADAC in seiner Pannenstatistik festgehalten hat.
Defekte Motoren, gerissene Zahnriemen
Exemplare der Baujahre 1995 und 1996 blieben demnach nicht selten mit defekten Motoren, gerissenen Zahnriemen, durchgebrannten Zylinderkopfdichtungen oder defekten Anlassern liegen. Ab 1997 aber machte der Flitzer laut ADAC einen Qualitätssprung. Trotzdem kam es bei Modellen dieses Jahrgangs mitunter zu gebrochenen Auspuffanlagen und gerissenen Gaszügen. Wagen aus dem Jahr 1998 fielen zum Teil mit defekten Wegfahrsperren oder maroden Kraftstoffpumpen auf.
Eine Modellpflege brachte 2003 leichte Veränderungen an Blechkleid und im Innenraum. Über die Jahre wurden einige Sondereditionen aufgelegt, die Namen trugen wie Lido oder Amalfi.
Nur ein Motor zur Auswahl
Fiat setzte über den ganzen Produktionszeitraum hinweg auf ein einziges Aggregat, einen 1,8-Liter-Vierzylinder. Interessanterweise leistete der Benziner nach der Modellpflege 2003 mit 96 kW/130 PS exakt eine Pferdestärke weniger als zuvor. Bei den Fahrleistungen gab Fiat 200 km/h als Spitzentempo an und eine Beschleunigungszeit für den Sprint von 0 auf 100 von 8,9 Sekunden.
Laut Schwacke-Liste kostet eine gebrauchte Barchetta 1.8 16V Milano vom Baujahr 2001 derzeit rund 4650 Euro. Für ein Fahrzeug in der besseren Ausstattungslinie Adria von 2004 werden noch rund 7150 Euro fällig. 2005 stellte Fiat die Produktion ein. (dpa/tmn)