VW Crafter: Den Mount Everest ausgetrickst

69 verschiedene Kombinationen des Nutzfahrzeugs

VW Crafter: Den Mount Everest ausgetrickst
VW vergrößert das Einsatzgebiet des Crafter © VW

Die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen hat dem Crafter neue Derivate zukommen lassen. Der im vergangenen Jahr zum Van of the Year gewählte Transporter wird beim Angebot trotzdem weiter nachlegen.

Von Thomas Flehmer

Ein Nutzfahrzeug allein reicht nicht. Wichtig in diesem Bereich sind die Derivate und verschiedenen Aufbauten, um die Möglichkeiten des Lastesels zu erhöhen, sei es als Kasten, Kipper oder gar Personentransporter - mit Single- oder Double-Cab und drei verschiedenen Längen zwischen 5,90 und 7,40 Metern.

Die Nutzfahrzeugsparte von Volkswagen hat dem vor einem Jahr neu in den Markt eingeführten Crafter, der schon vor dem Marktstart zum Van of the Year gekrönt wurde, weitere neue Möglichkeiten folgen lassen. Nicht nur die Aufbauten wurden für einen größeren Kundenkreis ausgebaut, auch die Antriebe wurden vielfältiger gestaltet - insgesamt 69 verschiedene Kombinationen sind nun verfügbar.

Bis zu 5,5 Tonnen Gesamtgewicht möglich

So kann der Crafter mit Front-, Heck- oder dem konzerneigenen Allradantrieb 4Motion bestückt werden - je nach Einsatzgebiet des 3,5 Tonners. Der Vorteil des Fronttrieblers liegt dabei besonders im Bestücken des Kastenwagens, dessen Ladekante um zehn Zentimeter niedriger liegt als bei einem Hecktriebler. Nach Berechnungen der Nutzfahrzeugexperten aus Hannover sparen sich Fahrer und Beifahrer bei rund 200 Ein- und Ausstiegen pro Tag und das an 220 Arbeitstagen im Jahr eine Strecke so hoch wie der Mount Everest.

Der Hecktriebler mit Zwillingsreifen avanciert dafür zum absoluten Lastenesel. Bis zu 5,5 Tonnen kann das zulässige Gesamtgewicht betragen ohne dass es Ärger mit den Ordnungshütern gibt. Die Fahrzeuge mit Allradantrieb kommen besonders bei unwegsamen Strecken oder in Bergregionen zum Einsatz.

Fahrassistenzsysteme und Konnektivität im Crafter

VW vergrößert das Einsatzgebiet des Crafter
Das Cockpit des Crafter trägt die VW-DNA VW

Gleich bleibt bei allen Varianten das Cockpit, das deutlich die VW-DNA trägt. Hier ist alles gut ablesbar und wer VW kennt, der findet sich auch im Crafter schnell zurecht. Die im Innenraum verwendete Hartplastik gibt die kernigen Gene des Nutzfahrzeugs vor, auch wenn die Sitze ebenso konturiert sind wie bei den Pkw aus Wolfsburg.

Ansonsten ist der Crafter schon als Lastesel erkennbar. Spätestens dann, wenn der Motor des 103 kW/140 PS starken TDI mit zwei Litern Hubraum sein Tagwerk beginnt. Der Diesel nagelt schon recht deutlich, die Geräusche dringen ungedämmter in die Kabine als bei den Personenkraftwagen. Und auch die Türen geben beim Zuschlagen blecherne Geräusche von sich. Der Crafter ist halt kein Pkw, sondern ein Nutzfahrzeug – allerdings ohne das schmuddelige Image vergangener Tage. Dafür ist die Moderne zu stark eingezogen. Fahrassistenzsysteme machen den Crafter sicherer und verhindern Beulen oder gar schlimmere Folgen, sodass sich die 2500 Euro Aufpreis für den adaptiven Tempomaten, den Anhänger- und Einparkassistenten für den Fuhrparkmanager rechnen könnten.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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