VW Beetle 2.0 TSI R-Line: Herbie auf Speed

Mit Golf GTI-Motor

VW Beetle 2.0 TSI R-Line: Herbie auf Speed
Der VW Beetle hat mit dem 2.0 TSI seine Bestimmung gefunden. © AG/Flehmer

Der VW Beetle ist nicht unbedingt ein praxisnahes Fahrzeug. Doch mit dem GTI-Motor aus dem Golf hat der auf Lifestyle getrimmte Käfer-Nachfolger seine Bestimmung gefunden.

Von Thomas Flehmer

Als Herbie gelangte der VW Käfer in den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu TV-Ruhm. Ein mit dem Menschen kommunizierender Käfer, der mit einigen Raffinessen so manchen bösen Buben zu Fall brachte. Kein Wunder, dass seit einigen Jahren die Wolfsburger den Käfer-Schriftzug sowie die spezielle Herbie-Lackierung mit der legendären Nummer „53“ auch für den Beetle anbieten.

Dem auf Lifestyle getrimmten Nachfolger des ersten Volks-Wagens fehlen noch die Kommunikationsmöglichkeiten mit Fahrer und Beifahrer – was sich in den kommenden Jahren ändern könnte – doch mit dem Topmodell könnte der Beetle 2.0 TSI DSG R-Line gut und gerne auf Verbrecherjagd fahren.

VW Beetle mit wohligem Sound

Ausgestattet mit dem aus dem Golf GTI bekannten 2.0 TSI-Motor mit 163 kW/220 PS beendet der Beetle innerhalb von nur 6,7 Sekunden den Sprint von Null auf 100 km/h. Und auch auf der Autobahn lässt sich der 4,29 Meter lange Lifestyler nicht lumpen und hält bis zu einer Geschwindigkeit von 233 km/h mit.

Dabei erzielen die Motorengeräusche des Vierzylinders wohlige Klänge, die gut und gerne auch noch aus zwei zusätzlichen Töpfen stammen könnten. Gepaart mit der direkten Lenkung und dem gut agierenden und den Fahrer entlastenden Doppelkupplungsgetriebe werden die sportlichen Ambitionen für die Kurvenhatz auf der Landstraße geweckt. Das Fahrwerk hält dabei die sportlichen Ansprüche, die Motor und Optik stellen. Dass der Verbrauch von 6,8 Litern dann darunter leidet, ist angesichts des Fahrspaßes vorhersehbar. Cruist man durch die Gassen, kommt man dem auf der Rolle ermittelten Verbrauch schon recht nahe.

VW Beetle mit aufschwingenden Türen

Der VW Beetle hat mit dem 2.0 TSI seine Bestimmung gefunden.
Ein schön geschwungener Heckspoiler kennzeichnet das Heck AG/Flehmer

Dass dabei ein Beetle aus der Reihe tanzt, wird auch außen sichtbar. Klar, müssen sportlich gestaltete Leichtlaufräder mit entsprechenden Felgen das Beinkleid des 1,4 Tonners darstellen. Markantestes Unterscheidungsmerkmal ist aber der schön geschwungene Heckspoiler auf der Kofferraumklappe, der eine gewisse Lässigkeit suggeriert, die sich beim Fahren aber ebenso einstellen kann. Denn auch zum Cruisen ist der Top-Beetle geeignet.

Gecruist werden kann sogar mit vier Personen. Zwar ist der Einstieg in den Zweitürer besonders für die hinten sitzenden Passagiere etwas hinderlich, aber eine weit nach hinten versetzte B-Säule sowie große, weit aufschwingende Türen erleichtern das Entern der Rücksitze. Dafür müssen Fahrer und Beifahrer etwas weiter nach hinten greifen, um die Sicherheitsgurte zu erlangen. Aber das sollte angesichts des besseren Einstiegs- und Sitzkomforts für die Fond-Passagiere vernachlässigt werden.

VW Beetle 2.0 TSI R-Line ab 30.820 Euro

Der VW Beetle hat mit dem 2.0 TSI seine Bestimmung gefunden.
VW-typisch ist das Cockpit des Beetle eingerichtet VW

Aufgrund der hohen Dachwölbung des Beetle ist genügend Kopffreiheit für alle vier Personen garantiert. Gleich zwei Handschuhfächer können als Ablagen genutzt werden und selbst der Kofferraum bietet zwischen 310 und 905 Litern genügend Platz für den Wochenendeinkauf.

Die Sitze selbst garantieren Komfort auch auf längeren Fahrten, ohne dass nach dem Aussteigen die Knochen sortiert werden müssen. Die Instrumente sind VW-typisch intuitiv bedienbar. Abstandstempomat und Spurhalte-Assistent sorgen für Sicherheit im Verkehr, eine gut funktionierende Rückfahrkamera beim Ein- und Ausparken.

Was den Beetle – gerade in seiner R-Line-Variante von TV-Held Herbie unterscheidet – ist der Preis. Denn immerhin 30.820 Euro müssen bereit gelegt werden, um GTI-mäßig im Beetle zu fahren - und Sonderwünsche können dabei noch einige erfüllt werden. Herbie würde weinen.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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