Toyota Proace City: Freund des Handwerkers

Toyota Proace City: Freund des Handwerkers
Bietet ausreichend Zuladungsmöglichkeitem: der Toyota Proace City. © Toyota

Bislang konnte Toyota im Segment der kleinen Lieferwagen nichts anbieten. Doch das ändert sich mit dem Proace City.

Die Japaner profitieren dabei von der Kooperation bei den leichten Nutzfahrzeugen mit dem PSA-Konzern. Der Proace City stellt die japanische Variante des Citroen Berlingo, Peugeot Rifter/Partner und des Opel Combo dar. Als Familien-Angebot ist der Proace City Verso zudem noch bei Toyota im Angebot. Den Hochdachkombi gibt es als Kastenwagen und als Pkw, außerdem in zwei unterschiedlichen Längen. Die Preise starten bei 16.500 Euro (netto) für die Nfz-Ausführung, das Familienauto gibt es ab 20.300 Euro (brutto).

Die Verkaufszahlen für das sogenannte Compact Duty Van Segment (CDV) zeigen stetig nach oben. Letztes Jahr wurden allein in Deutschland 140.000 Fahrzeuge verkauft, 55.000 davon Nutzfahrzeuge, 85.000 für den Privatkunden als Pkw. Deshalb hat Toyota beschlossen, sich neben dem Engagement im größeren MDV (Medium Duty Van) Segment, das allein vom Jahr 2018 auf das vergangene Jahr ein Plus von 25 Prozent vorzeigen konnte, jetzt auch ein Stück von diesem Kuchen zu sichern. Im Vergleich zu 30 Prozent des MDV-Segments sind die 18 Prozent im CDV Segment immer noch beträchtlich.

Für kleine und mittlere Unternehmen

Als Kernzielgruppe für den Proace City aus Flottensicht hat Toyota kleine und mittlere Unternehmen aus Handwerk und Dienstleistung definiert. Bei über einer Million Betrieben mit 5,5 Millionen Beschäftigten ist diese Berufssparte heiß umworben. Das Einstiegsexemplar für diese Zielgruppe heißt Meistermodell. „Wir werden mit dem Proace City 75 Prozent der Fahrzeuge im deutschen Handwerk der Gewichtsklasse kleiner als 2,8 Tonnen maßgeschneidert angehen“, sagt Tim Oessling, Vertriebsleiter Flotte.

Die Gesamtkostenkalkulation (Total Cost of Ownership) ist für KMUs entscheidend, aber nicht nur für sie. Auch für eine mehrköpfige Familie oder junge Menschen, die solche Autos zunehmend auch als Übernachtungsgelegenheit nutzen, spielt sie eine zentrale Rolle. Beim Proace City greift die Standardgarantie von Toyota über 100.000 Kilometer oder drei Jahre. In den Meistermodellen ist sie verlängerbar bis auf fünf Jahre.

Der Toyota Proace City wird in zwei Längen angeboten. Foto: Toyota

Der Kraftstoffverbrauch für Diesel liegt laut Hersteller bei durchschnittlich 4,3 Liter pro hundert Kilometer beim Diesel und bei 5,5 Liter beim Benziner. Die CO2-Werte sind mit 108 g/km (Diesel) und 119 g/km (Benzin) wettbewerbsfähig. Die Wartungsintervalle sind alle zwei Jahre oder 40TKM Diesel, 25 TKM Benzin). Für die Arbeitstiere Proace City gibt es die vier Ausstattungsvarianten Duty, Duty Comfort, Comfort und Doppelkabine. „Wir haben das passende Fahrzeug, wir haben den passenden Antrieb, wir wollen ein sicheres, vernetztes Arbeiten im Auto bieten und wir wollten maximal flexibel bleiben“, fasst Oessling die Strategie für das bei Toyota neue CDV Segment zuversichtlich zusammen.

Platz für zwei Europaletten

Als eines von wenigen Fahrzeugen in dieser Klasse bietet der Proace City Platz für zwei Europaletten – und das schon beim kurzen Radstand. In der Smart Cargo- Variante gibt es im Insassenbereich die Durchlademöglichkeit von bis 1,30 Meter Ladelänge. Es gibt ein Staufach unter dem Mittelsitz und die Beifahrerdoppelsitzbank, die sich auf den jeweiligen Bedarf anpassen lässt. Das Stichwort für die optimierte Laderaumkapazität heißt bei Toyota Smart Cargo-System. Der Laderaumboden hat aus praktischen Gründen einen Kunststoffbelag. Auch die kurze Variante kann wahlweise mit sieben Sitzen bestückt werden – zum Beispiel wenn ein Taxifahrer plötzlich fünf statt drei Personen mitnehmen soll.

Ausstattungssensorik wie im PKW-Bereich

Safety first gelte bei Toyota überall. Ein Trenngitter dient der Ladungssicherung. Die Heckflügeltüren oder auch als Heckklappe sind wahlweise verblecht oder verglast. Dennoch sind die Sichtverhältnisse rundum gut.

Ganz wichtig: der Totwinkel Assistent als Teil der Smart Active Vision Ausstattungsmöglichkeiten. Er ist optional. Eine Einparkhilfe ist auch erhältlich, wo in der Nahsicht mit Pfeilern und Markierungen Hilfestellungen geleistet werden. Nicht nur für Privatleute eine große Unterstützung, auch für Handwerker, die ihr Nutzfahrzeug oftmals in beengten Gässchen ein- und ausparken müssen. Die 180 Grad-Rückfahrkamera, die auch Vogelperspektive beinhaltet, ist sehr einfach zu verstehen und erlaubt punktgenaues Parken. Die akustischen Signale kann man abschalten, hat aber weiterhin die visuellen Hinweise im Multifunktionsdisplay (serienmäßig acht Zoll).

Auch die seitlichen Abstandssensoren sind sehr nützlich, weil sie vor übersehenen Pollern oder einem Laternenpfahl warnen. Das Auto ist quasi 360 Grad geschützt, was gerade im innerstädtischen Bereich, in dem diese Fahrzeuge vor allem unterwegs sind, sehr hilfreich ist, weil hier die Radfahrer omnipräsent sind. Der friedlichen Koexistenz von Vans und Radfahrern steht nichts mehr im Weg. Insbesondere auch dann nicht, wenn der Proace City im kommenden Jahr vollelektrisch wird. Wann genau dies der Fall sein wird, dazu gibt es von Toyota noch keine klaren Aussagen. Die eCall Notruffunktion ist serienmäßig in allen Modellen. Als einziger Transporter im CDV Segment hat der Proactive City zudem wahlweise ein Head-up Display.

Für Familien mit Bedarf an viel Stauraum

4,40 oder knapp 5,30 Meter Länge stehen für ein variantenreiches Raumkonzept mit einem Ladevolumen von 3,3 bis 6,1 Kubikmeter zur Verfügung. All dies bei einer maximalen Höhe von 1,196 Meter und einer maximalen Breite von 1,241 Meter.

A Propos Stauraum: Der Proace City Verso hat eine schier unendliche Fülle von Staufächern im Innenraum. Willkommen ist dies auch bei Handwerkern, weil sie oft Probleme haben, ihre diversen Instrumente unterzubringen. Im Verso hat es Platz für das individuelle Bordgepäck jedes Insassen. Ein Staufach unter den Sitzen und im Fahrzeugboden. Damit ist der Verso natürlich auch ein ideales Frauenauto… Allein im Türfach ist Platz für 5,9 Liter.

Qualitäten eines Chamäleons

In der Verso-Variante gibt es eine weitere Ablagemöglichkeit unter dem Dach, das stark an Dachkabinen in Flugzeugen erinnert – bei Toyota mit Platz für fast 18 Liter. Das soll die Nutzer davon abhalten, die Hutablage als potentiell gefährlichen Stauraum zu nutzen, wo Dinge schnell wie Geschosse durch die Gegend fliegen können.

Wem all das zusammen mit dem Kofferraum und seiner höhenverstellbaren Abdeckung noch nicht reichen sollte, der kann seinen Anhänger mit bis zu weiteren 1,5 Tonnen beladen. Damit ist Toyota Klassenbester in der CDV Kategorie. Sensoren geben eine direkte Rückmeldung über die jeweils aktuelle Beladung.

Auch ein Novum in der Klasse: Wenn für die zweite Sitzreihe statt der 60:40 umklappbaren durchgehenden Sitzbank drei Einzelsitze gewählt werden, sind diese mit jeweils einer Isofix-Kindersitzbefestigung ausgestattet, so dass drei Kleinkinder transportiert werden können. In der Pkw Variante lassen sich lassen sich die Sitze mit einem Handgriff zusammenklappen und ebenerdig in die Ladefläche versenken.

Kein Verzichtauto

Der Toyota Proace City Verso ist die Variante für Familien. Foto: Toyota

Trotz Ableger vom Arbeitstier ist der Proace City Verso eines nicht: ein Verzichtauto. Dagegen sprechen schon seine angenehmen Fahreigenschaften. Die Schaltung ist äußerst gutartig, die Automatik geschmeidig.

Aber auch die Ausstattung lässt in punkto Sicherheit keine Wünsche offen, der Komfort ist adäquat. Was komfort- und freizeitorientierte Menschen sicherlich schätzen, ist das optionale Panoramadach. Auch auf eine Ambientebeleuchtung mit LED Licht muss nicht verzichten, wer diese Annehmlichkeit schätzt.

In Köln hat sich der Proace City bei unseren Probefahrten mit Benziner und Diesel, mit Automatik und Schaltgetriebe, als Flottenfahrzeug und als Verso prima geschlagen. Als Pkw gibt es die Ausstattungslinien Kombi, Shuttle, Team Deutschland und Executive. Team Deutschland ist die Ausstattungslinie, die während der diesjährigen Olympiade in Tokio, an die Toyota als Partner trotz Corona fest glaubt, Sportlern zur Verfügung gestellt wird. Es ist das Modell mit den höchsten zu erwartenden Verkaufszahlen (geschätzte 53 Prozent).

Vorheriger ArtikelVolvo stärkt Produktionskompetenz bei E-Mobilität
Nächster ArtikelBentley Bacalar: Exklusivität auf die Spitze getrieben
Susanne Roeder
Während des Studiums der englischen und klassischen Philologie in Freiburg, Cambridge, Oxford und Promotion in englischer Sprache arbeitete sie bei BBC Radio Oxford und deutschen öffentlich-rechtlichen Sendern. Bei einer Agentur mit Mercedes als Hauptkunden begann ihre Liebe für Automobile. Nach Stationen als Pressesprecherin in der Industrie ist sie mit Globaliter Media selbständige Journalistin.

Keine Beiträge vorhanden

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein
Bitte geben Sie Ihren Namen ein