Toyota GR Yaris: Kraftkur für den Straßenfeger

Toyota GR Yaris: Kraftkur für den Straßenfeger
Volle Pulle: Die Rennstrecke ist das angestammte Revier des neuen Toyota GR Yaris. © Toyota

Der kleine GR Yaris war schon bei der Erstausgabe ein ganz Flotter. Nun hat Toyota bei Leistung und Fahrwerk nochmal ordentlich draufgelegt.

In seinen ersten vier Lebensjahren hat sich der Toyota GR Yaris seine Ausnahme-Position im Feld der „Hot Hatch“-Fahrzeuge redlich erarbeitet. Andere Kleinwagen in diesem Segment wie der Polo GTI mit 207 PS oder der Hyundai i20N mit 204 PS können dem kleinen Japaner mit seinem potenten 1,6-Liter-Dreizylinder nicht annähernd das Wasser reichen. In der jetzt neu zu Preisen von knapp unter 50.000 Euro aufgelegten und technisch deutlich modifizierten Version legt der Dreitürer um 20 auf 280 PS und um 30 auf 390 Newtonmeter zu.

Der Antrieb hat nun mit dem maximal 1.305 Kilos des kleinen Flitzers noch weniger Mühe. Das Fahrwerk des Vier-Meter-Gefährts bekam neu definierte Federraten und vorne stärkere Stoßdämpfern. Das jetzt serienmäßige Performance-Paket mit zusätzlichem Kühler, Ladeluftkühler-Spray und modifiziertem Lufteinlass sorgt für eine beruhigende thermische Stabilität. Neben dem bereits bekannten Sechs-Gang-Schaltgetriebe gibt es den GR Yaris jetzt auch mit einer Acht-Gang-Automatik. Die wählt extrem hurtig und praktisch ohne Zugkraftunterbrechung.

Variabler Kraftfluss beim Allradsystem

Knackiger Heckspoiler, durchgehende Lichtleiste: Auch das Heck des GR Yaris macht Eindruck. Foto: Toyota

Per Knopfdruck beeinflussen lässt sich auch das Allradsystem namens GR Four. So liefert der Antrieb seine Kraft im Modus Normal zu 60 Prozent an die Vorder- und zu 40 Prozent an die Hinterachse. Im Track-Modus variiert der Kraftfluss zwischen 60:40 bei der Einfahrt und 30:70 beim Verlassen der Kurve. Und im Schotter-Modus hat sich das Verhältnis 53:47 als ideal herausgestellt. Zudem regulieren noch zwei Sperrdifferenziale die Balance zwischen den linken und den rechten 18-Zöllern.

Auf tempolimitierten Strecken fühlt man sich mit dem Toyota GR Yaris eigentlich immer ein bisschen fehl am Platze. Das Gerät will flott gefahren werden, immerhin geht es auf Wunsch in 5,2 Sekunden von null auf 100 km/h. Obendrein ist der Dreizylinder-Racer zwar nicht brutal hart, aber doch ziemlich straff abgestimmt. Kurvenreiche Landstraßen mit maximal zwei Insassen passen jenseits der Rennstrecke eindeutig am besten zum Charakter des Viersitzers, dessen Fondplätze etwas mühsam zu erklimmen und wegen des stark abfallenden Dachs auch nicht gerade luftig sind.

„In begrenzter Stückzahl verfügbar“

Durchaus sportlich, aber nicht martialisch: das Innenleben des neuen GR Yaris. Foto: Toyota

Auf Kritik am etwas hoch montierten Schalensitz bei Generation eins hat Gazoo Racing mit einer Absenkung um 2,5 Zentimeter reagiert, zudem wurde das Bedienfeld des 12,3-Zoll-Kombiinstruments etwas nach links geneigt. Auch die neue Platzierung der Bedienelemente ist sinnvoll. So sind das Ladeluftkühler-Spray und die Taster für das Stabilitätssystem und den Warnblinker auch mit angelegtem Renngurt einfacher zu erreichen – ein klarer Fingerzeig, in welche Richtung die Überarbeitung zielt.

Trotz aller Faszination über die Leistung und das formidable Handling steht beim GR Yaris natürlich die Sinnfrage im Raum. Schließlich schluckt der Kleine schon laut WLTP-Norm 8,7 bis 9,5 Liter Sprit pro 100 Kilometer. Bei artgerechter Fahrweise wird es deutlich zweistellig. Eine übermäßige Verbreitung des Straßenfegers ist allerdings nicht zu erwarten. O-Ton Toyota: „Der GR Yaris wird in begrenzter Stückzahl verfügbar sein.“ Und das zu Preisen ab 47.490 Euro für den Handschalter und ab 49.990 Euro für die Automatik-Version. Zwei Sondereditionen stehen jeweils ab 69.900 Euro in der Preisliste. (SP-X)

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