Der Markt der kompakten SUVs ist hart umkämpft. Dort stellt sich auch der Toyota Corolla Cross der Konkurrenz? Kann er sich behaupten?
Wer einen Kompakt-SUV sucht, der hat die Qual der Wahl. Wer sich in diesem hart umkämpften Umfeld durchsetzen möchte, der muss seinen Kunden schon einiges bieten. Der japanische Autobauer Toyota versucht dies mit dem Corolla Cross tun.
Mit ihm bieten die Japaner eine ausgesprochen interessante Alternative zum Markenbruder RAV4 und zu Fremdmarken wie beispielsweise einem Nissan Qashqai oder auch Skoda Karoq. Mit dem Corolla Cross spricht Toyota Familien an, die nach einem Auto mit (noch) überschaubaren Abmessungen suchen, aber dennoch wenig Abstriche beim Platzangebot und Komfort machen wollen.
Sachliche Innenraumgestaltung
Diesem Anspruch wird der Corolla Cross gerecht. Mit seiner Länge von 4,46 Meter bietet er Fahrer und Beifahrer ausreichend Platz – und das bei erhöhter Sitzposition, die man nicht erst im Alter zu schätzen weiß. Im Fond geht es zwar nicht mehr ganz so kommod zu, aber Normalgewachsene können bei einer Breite von 1,83 Meter und einer Höhe von 1,60 Meter ohne Engegefühl noch recht gut sitzen. Das Kofferraumvolumen liegt bei akzeptablen 425 Liter. Das reicht beispielssweise aus, um ein faltbares SUP, einen großen Koffer und kleinere Taschen zu verstauen – und zudem noch die Kofferraumabdeckung schließen zu können.
Die Qualitätsanmutung bei der vor uns gefahrenen Ausstattungsvariante Team Deutschland ist nicht zu beanstanden. Das Armaturenbrett ist mittig unterschäumt, oberhalb indes aus Plastik, irgendwo muss ja gespart werden. Einen ähnlichen Materialmix gibt es an den Türinnverkleidungen. Das Ambiente im Innenraum ist auf Sachlichkeit ausgerichtet – was als positiv zu werten ist. Hier befinden sich wichtige Funktionen nicht verborgen in den Tiefen des Infotainment-Displays, sondern man kann sie mit Tasten ansteuern wie die Klimaanlage. Sie lässt sich über die Tasten unterhalb des mittig angebrachten Touchscreens bedienen. Auch für die Lenkrad- und Sitzheizung gibt es oberhalb der induktiven Ladeschale für das Smartphone drei Tasten. Wer im Corolla Cross Platz nimmt, kennt sich schnell aus.
197 PS Systemleistung
Wie bei Toyota üblich, ist auch unser Corolla Cross mit Hybridantrieb unterwegs. In unserem Testwagen kommt die neuesten Hybridgeneration zum Einsatz: dabei setzt sich der Antrieb aus einem 2.0 Liter-Benziner mit 152 PS und einem 113 PS starken E-Motor zusammen. Das bedeutet eine Systemleistung von 197 PS. Wer möchte, der kann den Crolla Cross wie bei unserem Modell auch mit Allrad ordern, dann verrichtet zusätzlich noch eine 41 PS starker E-Motor an der Hinterachse seine Arbeit.
Die 197 PS lassen auf den ersten Blick eine sportliche Performance vermuten. Doch allzu viel Sportlichkeit sollte man sich trotz der Leistungswerte nicht von diesem Kompakt-SUV erwarten, auch wenn die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,5 Sekunden durchaus in Ordnung geht. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h erreicht. So unterwegs, lässt es sich auch auf der Autobahn auch dank seiner elektrischen Unterstützung ausreichend flott überholen, allerdings wird der Motor beim Tritt aufs Gaspedal doch recht wahrnehmbar.
Seine Stärken spielt der Corolla Verso eher bei gemächlicher Fahrweise aus. Mit ihm kann man entspannt auch längere Reisen antreten. Sein Fahrwerk ist zwar straff ausgelegt, aber ausreichend komfortabel, um auch schlechte Straßenverhältnisse auszubügeln.
Gute Verbrauchswerte
Das Hybridsystem erfüllt mit Blick auf die Effizienz – seine primäre Aufgabe – die Erwartungen bei unseren Testfahrten zur vollsten Zufriedenheit. Der WLTP-Wert von 5,,4 Liter/100 km wurde zwar nicht ganz erreicht, doch nach über 2000 Kilometern zeigte der Bordcomputer einen Verbrauch von 5,6 Litern, wobei wir ausschließlich im Eco-Modus unterwegs waren. Wer viel in der Stadt ist und entsprechend stark rekuperieren kann und hier auf einen hohen elektrischen Fahranteil kommt, kann diesen Verbrauchswert auf unter fünf Liter senken.
Wer Lust hat, einen Toyota Corolla Verso zu fahren, der muss dafür mindestens 36.190 Euro (Ausstattungsvariante Comfort/140 PS Systemleistung) zahlen. Das von uns gefahrene Modell „Team Deutschland“ steht mit mindestens 38.490 Euro in der Preisliste. Für unsere Motorisierung werden 40.390 Euro aufgerufen, für den Allradantrieb fallen noch 2000 Euro Aufpreis an. Für diesen Preis kann man dann aber auch mit einem recht stimigen Auto vom Hof des Toyota-Händlers fahren.