Toyota Corolla Cross: Effizient dank Hybridantrieb

Toyota Corolla Cross: Effizient dank Hybridantrieb
Der Toyota Corolla Cross stellt eine gute Alternative zum RAV4 dar. © Toyota

Es muss nicht immer ein RAV4 sein. Wer bei Toyota auf der Suche nach einem SUV ist, sollte sich auch einmal den Corolla Cross anschauen.

Schlielich gibt es auch unterhalb des SUV-Bestsellers RAV4 jede Menge Platz im Modellportfolio der Japaner. Seit dem Herbst füllt Toyota diesen mit dem knapp 15 Zentimeter kürzeren und einige Hundert Euro in den meisten Fällen günstigeren Corolla Cross. Der dürfte für viele Nutzergruppen die schlauere Wahl sein – mit einer wichtigen Ausnahme.

Der RAV4 ist nicht das einzige kompakte Toyota-SUV, von dem sich der hochgebockte Corolla abgrenzen muss. Denn während erstgenannter mit 4,60 Metern schon in die Crossover-Mittelklasse hineinragt, ist mit dem knapp 4,40 Meter langen C-HR bereits seit 2016 ein kaum kleinerer Markenbruder zu haben. Der legt den Fokus mit flippigem Design und coupéartigem Dachverlauf eher auf Lifestyle-Kundschaft. Der Corolla Cross hingegen hat mit seinem eher nüchternen Zuschnitt klar den Massenmarkt im Visier. Hyundai Tucson, VW Tiguan und Peugeot 3008 heißen die wichtigsten Wettbewerber.

Fünfte Generation des Hybridantriebs

Das Ambiente im Toyota Corolla Cross ist angenehm sachlich. Foto: Toyota

Gegen die Konkurrenz bringt Toyota seine Spezialität, den Hybridantrieb, in Stellung. Im Corolla-SUV kommt er in Form der neuesten, fünften Generation daher, die unter anderem bei Effizienz und Leistung Vorteile bringen soll. Den Verbrenner-Part übernimmt im Testwagen ein 152 PS starker 2,0-Liter-Benziner, der an der Vorderachse von einem 113 PS starken E-Motor unterstützt wird. Bei dem alternativ erhältlichen Allradmodell kommt hinten ein weiterer E-Motor mit 41 PS dazu.

Schon das Duo kommt mit seinen 196 PS Systemleistung gut voran, wobei es sich unter Last präsent zu Gehör bringt. Schnelle Zwischenspurts und höhere Autobahngeschwindigkeiten sind so zwar souverän machbar, aber akustisch nicht dauerhaft angenehm. Im Alltag bewegt man das SUV daher automatisch eher entspannt, was aufgrund des kräftigen elektrischen Antritts und der allgemein zügigen Kraftentfaltung nicht automatisch „langsam“ bedeutet.

Sehr effizienter Verbrauch

Vornehmste Aufgabe des Hybridsystems ist auch nicht das Drücken von Rundenzeiten, sondern die Steigerung der Effizienz. Gut 6 Liter benötigt der Toyota im Mix. Wer viel in der Stadt oder auf der Landstraße unterwegs ist, wo der E-Motor und die Bremskraftrückgewinnung ihre Stärken ausspielen, erreicht mit etwas Zurückhaltung auch eine 4 vor dem Komma. Im Gegenzug steigt der Verbrauch schnell über die Sieben-Liter-Marke und darüber hinaus, wenn man sich dauerhaft oberhalb der Autobahn-Richtgeschwindigkeit bewegt.

Zur Sparsamkeit vornehmlich im Stadtverkehr passen auch die im Vergleich zum RAV4 handlicheren Abmessungen. Gegenüber dem C-HR punktet der Corolla dort mit der deutlich besseren Übersichtlichkeit. Die ist dank der sachlich-kantigen Karosserie nahezu vorbildlich zu nennen. Auf Landstraßen gefällt das ausgewogene Fahrwerk, das Unebenheiten wegbügelt, aber auch etwas schneller gefahrene Passagen goutiert. Die schwerfällige Behäbigkeit, die man von älteren Toyota-Modellen kennt, hat der Cross-Corolla genau wie seine Limousinen-Geschwister mittlerweile abgelegt.

Luftiges Raumgefühl

Von Kombi und Fünftürer unterscheidet sich der Cross vor allem beim Raumempfinden. Vor allem die hohe Sitzposition und die luftige Dachhöhe wissen zu gefallen, auch wenn es im Fond bereits etwas eng zugeht. Wer aber Wert auf maximale Kofferraumgröße legt, fährt mit dem geräumigeren Touring Cross deutlich besser – der allerdings auch nicht als Raumwunder bekannt ist.

Bei der Inneneinrichtung gibt es kaum Unterschiede zwischen den drei Karosserievarianten: Das Ambiente ist eher nüchtern und an Nutzerfreundlichkeit orientiert als an besonderer Wohnlichkeit, im Gegenzug fällt die Bedienung leicht, auch weil Klimaregelung und Sitzheizung nicht wie heute oft üblich in den Menüs des Infotainmentsystems versteckt sind. Dieses wiederum sieht ordentlich aus und funktioniert meist gut, hat aber immer wieder Stabilitätsprobleme mit der Bluetooth-Kopplung des Handys.

Preis geht bei 35.500 Euro los

Der Toyota Corolla Cross ist ausgesprochen effizient. Foto: Toyota

Die Preise für den Corolla Cross starten bei 35.500 Euro für die Variante mit 140 PS und Basisausstattung „Comfort“. Die fällt ordentlich aus, lässt sich aber über die Optionsliste kaum erweitern, so dass individualistischere Naturen zu dem von den Olympischen Spielen inspirierten „Team Deutschland“-Modell für 37.750 Euro greifen müssen. Wer den stärkeren Hybrid will, muss mindestens das gleiche Ausstattungsniveau wählen und zahlt 39.650 Euro – ein Aufpreis, der sich angesichts der deutlich flotteren Fahrleistungen für Vielfahrer lohnen dürfte. Allradtechnik gibt es für weitere 2.000 Euro Aufpreis. Zum Vergleich: der polarisierende C-HR kostet ab 33.000 Euro, der große RAV4 ab 43.800 Euro. Einen Corolla-Kombi gibt es ab 34.540 Euro – allerdings dürfte der Wertverlust in diesem Fall am höchsten sein.

Wie man sieht, ist schon bei Toyota selbst die Auswahl an Alternativen groß. Der Corolla Cross punktet im Geschwister-Vergleich mit seinem zurückhaltend-modischen Styling, der frischen Antriebstechnik und einem fairen Preis-Leistungs-Niveau – und präsentiert sich so unterm Strich als ausgeglichener Charakter. Wer viel Platz braucht, ist mit Kombi oder RAV4 besser bedient, wer Wert auf extrovertiertes Styling legt, fährt lieber C-HR oder – wieder – RAV4. (SP-X)

Keine Beiträge vorhanden