Toyota C-HR GR Sport: Dynamisch dank Allrad und 197 PS

Toyota C-HR GR Sport: Dynamisch dank Allrad und 197 PS
Seit Anfang des Jahres ist die zweite Generation des Toyota C-HR am Start - nun gibt es ihn auch als GR Sport. © Toyota

Den Toyota C-HR gib es nun auch mit Allradantrieb. Das Kompaktmodell fährt nun zudem mit einer Leistung von fast 200 PS vor.

Die zweite Generation des Toyota C-HR ist seit Anfang des Jahres am Start. Der kompakte Crossover setzt wie schon der Vorgänger auf sehr auffallendes Design und Hybridantrieb. Damit niemand auf die Idee kommt, dass das wilde Blechkleid nur Schein ist, gibt es das Kompaktmodell auch mit Allrad und einem 197 PS-Motor – natürlich als Hybrid. Dieser C-HR mit dem den Zusatz GR Sport ist ab rund 46.000 Euro zu haben.

Wer jetzt angesichts des Preises schluckt: An Bord ist fast alles, was Toyota für den C-HR bereithält, darunter 19-Zöller, elektrische Heckklappe, ein Premium-Soundsystem, elektrisch verstellbarer Fahrersitz, Ambientebeleuchtung, Navigation und ein Infotainmentsystem mit 12,3-Zoll-Display. Dazu gibt es fast das komplette Assistentenangebot, beim GR Sport fehlen der Querverkehrswarner sowie der Aufmerksamkeitsassistent mit Fahrerüberwachungssystem. Leider ist auch ein Head-up-Display für diese Variante nicht zu haben.

C-HR als Kontaktbörse

Zum Serienumfang gehört aber immer: Auffallen. Wer schüchtern ist oder das Gespräch mit anderen Menschen lieber meidet, sollte die Finger von diesem Auto lassen. Denn wo man auch steht oder parkt, findet sich ein Zeitgenosse, der das Design des C-HR kommentiert. Die wilden Kanten am ganzen Fahrzeug, die Front mit den zackenförmigen Leuchten und dem mit vielen Kunststoffteilen in Szene gesetzten Kühlergrill oder das Leuchtenband am Heck regen zu viel Meinung an. Meist fielen die Kommentare übrigens wohlwollend aus.

Der Innenraum des Toyota C-HR ist wertig verarbeitet. Foto. Toyota

Im Inneren des 4,36 Meter langen C-HR beruhigt sich die Formgebung. Hier geht es ruhig und sachlich zu, typisch Toyota. Die Verarbeitung stimmt, dito die Materialauswahl. Die Japaner haben auch daran gedacht, dass ihre Kunden nicht alle digitale Nerds sind und ermöglichen über analoge Tasten wie etwa für die Klimaanlage eine einfache Bedienung.

Probleme mit Verkehrszeichenerkennung

Natürlich gibt es auch digitale Zugriffsmöglichkeiten über den Touchscreen. Die Sprachsteuerung funktioniert recht gut, die Assistenten arbeiteten zuverlässig bis auf eine Ausnahme. Die Verkehrszeichenerkennung in unserem Testauto tat sich schwer, die Schilder überhaupt zu erkennen. Gelang dies dann doch, zeigte das System oftmals falsche Ziffern an. Auch so kann man den Fahrer zur Aufmerksamkeit erziehen.

Das Platzangebot gehört sicherlich auch nicht zu Paradedisziplinen des C-HR. Zwar gibt es vorne genügend Bewegungsraum auch für Menschen mit langen Beinen, im höhlenartigen Fond geht es aber eng zu. Zumal der Einstieg nach hinten durch die kleinen Türausschnitte ein wenig Koordination der Extremitäten verlangt. Das Kofferraumvolumen fällt mit 424 bis 1.134 Liter ordentlich aus. Beim Umklappen der Rücksitzlehnen entsteht aber eine Stufe: unschön und unpraktisch.

Knapp geschnittener Fahrersitz

Apropos eng: Der Fahrersitz im GR Sport ist knapp geschnitten und macht besser und kompromissloser als eine Waage Problemzonen des Fahrers deutlich und fühlbar. Leider hilft die recht sportliche Abstimmung des Fahrzeugs nicht bei deren Beseitigung und ersetzt eigene Sportsaktivitäten. Aber immerhin: Das straffe Fahrwerk vermittelt auch bei schnellen Kurvenfahrten einen souveränen Eindruck, zu dem auch die direkte Lenkung beiträgt.

Nicht immer überzeugend agierte das CVT-Getriebe. Zwar hat Toyota bei dieser stufenlose Getriebeart den berüchtigten Gummibandeffekt weitgehendst minimiert, doch beim beherzten Durchtreten des Gaspedals tritt er immer noch merklich und unüberhörbar auf.

Topspeed liegt bei 180 km/h

Zumal das Hybridsystem im GR Sport zum Gasgeben einlädt. Schließlich besteht es aus einem Zweiliter-Benziner mit 152 PS und einem 113 PS starken E-Motor. Die Kombination ergibt eine Systemleistung von 197 PS.

Damit ist der kompakte Crossover sehr ordentlich motorisiert. Noch fürs Protokoll: Die Höchstgeschwindigkeit ist auf maximal 180 km/h begrenzt, der Spurt auf Landstraßentempo braucht 7,9 Sekunden. Beim Verbrauch zeigt sich, dass das Hybridsystem sparsam agiert. Bei einem Mix aus gemäßigten Autobahnfahrten mit Richtgeschwindigkeit oder knapp darüber, flott gefahrenen Landstraßen und Ortsdurchfahrten mit vielen 30er-Zonen ergab sich ein Durchschnittsverbrauch von 5,5 Litern, rund einen halben Liter über dem WLTP-Verbrauch.

Ohne Allrad 4,8 Liter Verbrauch

Das Heck des Toyota C-HR. Foto: Toyota

Verzichtet man auf Allrad, liegt der Normverbrauch bei 4,8 Litern. Ohne ihn wird es aber auch preislich günstiger. Dann kostet der C-HR rund 40.200 in der gut ausgestatteten Version „Team Deutschland“. Wem es der C-HR hauptsächlich wegen des Designs angetan hat, ist bei leistungsärmeren Version (ab 35.000 Euro, Normverbrauch: 4,7 Liter) gut aufgehoben.

Der Hybridantrieb, der einen1,8-Liter-Benziner (78 PS) und einen E-Motor mit 95 PS auf eine Systemleistung von 140 PS bringt, reicht für normale Fahrten locker aus. Und Auffallen gelingt hier genauso gut wie mit dem stärkeren Hybridantrieb. (SP-X)

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