Suzuki Swift Sport: Charmeur mit dynamischen Genen

Kleinwagen erstmals mit Turbo

Suzuki Swift Sport: Charmeur mit dynamischen Genen
Suzuki schickt den Swift Sport in die dritte Generation. © Suzuki

Suzuki hat die sportliche Variante des Swift in seiner dritten Auflage kräftig nachgewürzt. Wie der normale Kleinwagen ebnet sich auch der Swift Sport seinen eigenen Weg im Segment der kleinen Sportler.

Am Anfang stand auch bei Suzuki das GTI. Von 1986 bis 1995 düste der Swift mit dem sportlichen Zusatz und für damalige Verhältnisse bärige 101 PS über den Asphalt. Nach zwölf Jahren Pause statteten die Japaner den ab 2007 mit Sport bezeichneten Kleinwagen mit 125 PS aus, fünf Jahre später erhielt die zweite Auflage 136 PS. Ab dem 23. Juni fährt der Suzuki Swift Sport in seiner dritten Generation nun gar mit 140 PS vor.

Vom Leistungsblatt her erscheint der Sprung nicht so groß, doch in der Realität sind die Unterschiede deutlich spürbar. Der Benziner, der bereits als Topmotorisierung im Vitara und SX4 S-Cross verbaut ist, wurde für den knapp eine Tonne wiegenden Swift Sport weiter modifiziert. Anstatt 220 Newtonmeter bei den großen Brüdern greift der kleine Dynamiker auf zehn Newtonmeter mehr zurück und hat im Vergleich zum Vorgänger gleich 70 Newtonmeter mehr zur Verfügung.

Suzuki Swift Sport in 8,1 Sekunden auf 100

Und das verstärkte Drehmoment gibt dem erstmals mit Turbo ausgestatteten Swift den nötigen sportlichen Pfiff, der dem Vorgänger noch fehlte. In 8,1 Sekunden erreicht der gerade einmal 3,89 Meter kurze Swift Tempo 100. Sechs Gänge stehen bis zur Höchstgeschwindigkeit von 210 Stundenkilometern zur Verfügung.

Der 1,4 Liter große Vierzylinder stößt dabei moderat seine Töne durch die beiden Auspuff-Endrohre, die den Swift Sport optisch von seinen Normalos unterscheidet. Auch die Sonderfarbe Champion Yellow steht ausschließlich dem Sport zur Verfügung, ebenso die Frontspoilerlippe sowie die Seitenschweller und der Heckdiffusor in Carbon-Optik.

Rot und Schwarz dominieren den Innenraum

Das Cockpit des Swift Sport. Foto: Suzuki
Der Innenraum des Swift Sport ist natürlich auch auf Dynamik getrimmt. Foto: Suzuki

Im Innenraum wechseln sich die Farben Schwarz und Rot ab. So ist der Drehzahlmesser rot unterlegt und auch die Ziernähte der schwarzen Sportsitze setzen sich farblich ab. Alu-Pedalerie ist selbstverständlich. Ansonsten übernimmt der Sport die Ausstattungsmerkmale der höchsten Comfort +-Variante des Swift und erhält zudem noch den Abstandstempomaten sowie das Spurhaltewarnsystem mit Lenkeingriff und ein Fernlichtassistent.

Die Insassen selbst profitieren von einem um zwei Zentimeter längeren Radstand. Die Personen in der zweiten Reihe sitzen Kleinwagen gemäß und habe auch genügend Kopffreiheit, auch wenn der Sport um drei Zentimeter in der Höhe geschrumpft ist, um dem dynamischen Anspruch Folge zu leisten.

Eigener Charme bei den Kleinwagen-Sportlern

Das Heck des Swift Sport. Foto: Suzuki
Zwei Endrohre dürfen beim Swift Sport nicht fehlen. Foto: Suzuki

Diesen Anspruch erfüllt der Swift Sport auf seine Weise. Anders als ein Polo GTI stehen dem Japaner halt nur die 140 PS zur Verfügung. Doch wie der normale Swift seinen eigenen Weg im Kleinwagensegment geht, präsentiert auch der Swift Sport seinen ganz eigenen Charme in der Klasse der kleinen Sportler. Das spezielle Sportfahrwerk verfügt über eine gewisse Härte, doch müssen Fahrer und Beifahrer nicht um ihre Wirbelsäulen bangen.

Auch legt sich der Swift Sport in die Kurven und unterscheidet sich dadurch von den kleinen Flitzern, die sehr hart wie auf Schienen die Serpentinen entlangrasen. Der Ottomotor des Japaners lässt sich dagegen sogar recht schaltfaul fahren. Nicht vor jeder Serpentine muss heruntergeschaltet werden. Der Swift Sport bewältigt die Kurven auch, ohne im selben Gang in den niedertourigen Bereich zu gelangen. Passend dazu werden die sechs Gänge recht normal statt sportlich knackig eingelegt. Der Swift Sport präsentiert sich als charmanter Dynamiker.

Swift Sport mit moderatem Preis

Auch der Verbrauch hält sich zurück. Nach den ersten Testkilometern durch bergige Serpentinen, viele Autobahnkilometer mit Tempolimit sowie Routen durch die Stadt wurden die auf der Rolle erzielten 5,6 Liter Super auch real erreicht.

Ganz real ist auch der Preis. Für 21.400 Euro steht der Swift Sport komplett ausgestattet vor der Tür. Wer eine Metallicfarbe ordert, muss noch weitere 500 Euro anlegen. Das war es dann aber auch schon. Die Differenz zum normalen Swift mit dem 1.0 Boosterjet in der Ausstattungsvariante Comfort + ist dann auch nicht weit entfernt, sodass wohl mehr als die von Suzuki eingeplanten 20 Prozent aller Swift-Käufer dem Charme des Swift Sport erliegen – auch ohne Einflüsse von irgendeinem GTI.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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