Der Subaru Forester bietet das bekannte Konzept aus Boxer und Allrad. Nur der Verbrauch passt nicht mehr so ganz in die Zeit.
Allradantrieb brauchen nur Förster und Gespann-Fahrer? Keineswegs. Auch außerhalb dieses Kreises verfügt der Subaru Forester über eine große Fangemeinde. Er bietet viel Platz für Passagiere wie Gepäck, bleibt mit 1,81 Metern Breite bemerkenswert schlank und mit 4,64 Metern Länge noch einigermaßen Parkplatz-tauglich.
Geht es nicht nur eng zu, sondern auch noch steil, uneben und steinig, hilft der permanente Allradantrieb des Subaru ungemein. bener Konkurrent scharrend seinen Zweifel an der Passierbarkeit bekundet. Subarus bewährte 4WD-Technik hingegen steckte jeden partiellen Traktionsengpass locker weg und bietet dabei noch große Reserven, falls es mal wirklich haarig werden sollte.
Ausreichendes Platzangebot
Auf das Platzangebot im Inneren hat die schlanke Statur des Forester kaum einen Einfluss. Vorne wie hinten sitzt es sich zu zweit ausreichend luftig, auch wenn andere Modelle graduell mehr Bewegungsfreiheit bieten. Störend ist eher der etwas enge Fußraum, in dem der linke Schuh des Fahrers zunächst einmal eine passende Position finden muss. Hat das geklappt, bietet der Crossover durchaus ordentlichen ergonomischen Komfort, auch auf Langstrecken.
Der Kofferraum hat mit 509 Litern eine taugliche Größe und lässt sich mit seiner niedrigen Kante und dem gleichmäßigen Zuschnitt gut nutzen. Ungeduldige Naturen könnten aber durch den etwas zu gemütlichen, dafür umso engagierter warnpiepsenden Antrieb der Heckklappe genervt sein.
Am liebsten gemütlich
Gemütlich mag es der Forester auch sonst am liebsten. Das gilt besonders für den Motor, der bevorzug im unteren Drehzahlband vor sich hinboxt. Wird er stärker gefordert, protestiert er mit Aufheulen und heftigem Durst: Wer nicht aufpasst, kommt schnell in den zweistelligen Liter-Bereich. Bei ruhiger Fahrweise und Richtgeschwindigkeit hält man ihn einigermaßen auf 9-Liter-Level, mit viel Mühe und wenig Beladung gelingt auch mal eine hohe 7 vor dem Komma.
Zeitgemäß ist all das nicht, zählt aber zum Erbe der Boxer-Tradition der Marke. Auch der mittlerweile ergänzte 118-Volt-Mildhybrid ändert an den ungeschliffenen Trinksitten des Vierzylinders nichts Wesentliches, schleift aber zumindest Verbrauchsspitzen ab. Weil der Tank mit 48 Litern nicht allzu üppig ausfällt, erinnert der Forester häufig per Leuchte an seine mäßige Effizienz. Immerhin verbessert der Elektrohelfer den Antritt. Das wirkt auch positiv auf die stufenlose Automatik ein, die mit simulierten Gängen den Gummiband-Effekt weitgehend in Schach hält und so der konzeptbedingten Ruhe des Boxers zur Wirkung verhilft.
Niedriger Schwerpunkt
Unterm Strich passt der eher lässige, von den Fahrleistungen her wenig dynamische Antrieb ganz gut zum komfortabel ausgelegten Fahrwerk. Die Abstimmung passt vor allem für Stadt, Schotterstrecke und Autobahn. Aber auch auf kurvigerem Geläuf weiß der Forester zu gefallen, sorgen doch Boxer und Allradtechnik für einen vergleichsweise niedrigen Schwerpunkt, was in Kurven für Ruhe im Aufbau sorgt.
Unkompliziert und unaufgeregt wie das ganze Auto ist auch der Innenraum inklusive Cockpit. Alles ist gut verarbeitet, großzügig mit Teppich sowie je nach Ausstattung mit Leder verkleidet. Und an der Ergonomie und Übersichtlichkeit gibt es nichts zu meckern, auch wenn ein wenig der gestalterische Pfiff fehlt. Von den traurigen Plastikwüsten früherer Generationen hat sich der Forester aber emanzipiert.
Wer ein wirklich für schlechte Wege geeignetes, geräumiges und dabei unprätentiöses Auto sucht, ist beim Subaru Forester immer noch an der richtigen Adresse. 38.000 Euro verlangen die Japaner für die Basisvariante. Wer 4.250 Euro drauflegt, bekommt die nächste, für die meisten Käufer empfehlenswerte Ausstattung mit Annehmlichkeiten wie Sitzheizung rundum, abgedunkelten Fenstern und elektrischer Heckklappe. (SP-X)