Smart hat ein halbes Jahr nach der Einführung die neue Generation mit einem Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet. Zudem kann nun auch das Smartphone im Zwei- oder Viersitzer integriert werden.
Von Thomas Flehmer
Was waren das doch immer wieder mit der alten Smart-Generation für Gedenkanstöße an die alte Ente. Der Schaltvorgang sorgte – wie das französische Pendant Citroen 2CV - mit seiner kräftigen Zugkraftunterbrechung stets für eine kleine Verbeugung bei Fahrer und Beifahrern und störte das flüssige Vorankommen. Ein halbes Jahr nach der Einführung der neuen Generation haben die Zwei- und Viersitzer nun Abschied von der Verbeugung genommen.
Doppelkupplung macht aus Smart vollwertiges Auto
Grund ist die Einführung eines Doppelkupplungsgetriebes twinamic, das für kaum bemerkbare sechs Schaltvorgänge sorgt – und auf keinen Fall mehr für nicht vorgesehene Diener hinterm Steuer. Im Zusammenspiel mit dem 66 kW/90 PS Turbo-Dreizylinder fühlt sich der Smart 17 Jahre nach seiner Markteinführung wie ein vollständiges Auto an – egal ob als Fortwo oder Forfour. 1275 Euro, die sich beim Zweisitzer lohnen, beim Forfour müssen 1425 Euro mehr angelegt werden.
Dann vergehen auch die 11,9 Sekunden für den Sprint gefühlt schneller und auch auf der Autobahn kann der Smart auch im dreistelligen Bereich noch gut zulegen. Die für einen Kleinstwagen immerhin zur Verfügung stehenden 135 Newtonmeter liegen bei 2500 Kurbelwellen-Umdrehungen an, der Motor schnurrt dabei recht unauffällig und man hat nicht das Gefühl, in einem Dreizylinder zu sitzen.
Wenden auf dem Bierdeckel
Bis zu einer Geschwindigkeit von 165 Stundenkilometer hält es der Top-Smart durch, doch auch das stärkste Modell ist eher für den Einsatz in der Stadt vorgesehen – und hier spielt der Smart egal mit welcher Motorisierung seinen größten Trumpf aus: Der kleine Wendekreis von gerade einmal 6,95 Metern fühlt sich an, als würde der Zweisitzer auf einem Bierdeckel gedreht werden.
4,2 Liter sind für den weniger als eine Tonne wiegende Smart standesgemäß, auf den ersten Testkilometern durch das bergische Land und die Großstadt Köln standen gute 4,8 Liter auf der Uhr – und dabei besaß der Verbrauch nicht die höchste Priorität, sondern der Fahrspaß, den der Smart in seiner Topvariante bieten kann.
Smart bleibt kunstvoll
Dass der mit neuen Farben und einem – aufgrund der Kooperation mit dem Renault Twingo - veränderten Design weiterhin den letzten drei Buchstaben des Namens gerecht wird, ist selbstverständlich. Und auch der erfrischende Innenraum wird durch moderne Technik weiter aufgewertet. So kann per MirrorLink das Smartphone über das Display in der Mitte vernetzt und somit auf bestimmte Apps zurückgegriffen werden.
Und auch bei den Sicherheitsassistenten wurde ein Anfang gemacht. Den Seitenwind-Beschützer gibt es serienmäßig, den Abstandswarner und Spurhalte-Assistenten jeweils optional. Sollte es trotzdem mal krachen, hilft Smart Road Assistance, der Schutzbrief, der sich bei jedem Service jeweils um ein Jahr verlängert und somit das ganze Autoleben über Leistungen bringen könnte – und natürlich auch ein gutes Mittel der Kundenbindung darstellt, auch das schon ältere Fahrzeug noch dem Vertragshändler vorzuführen.
Denn bei einem Preis von 13.000 Euro für die Topvariante wird der Besuch der Vertragswerkstatt wohl eher als Beiwerk mitangesehen. Dafür hat man Abschied von der Verbeugung genommen, wenn noch die 1275 Euro Aufpreis für die Doppelkupplung investiert werden - wie gesagt, 1275 Euro, die sich lohnen.