Smart Fortwo cdi: Ökologischer Cityflitzer

Der Smart Fortwo cdi verfügt über glänzende Verbrauchswerte. Der Cityflitzer schluckt auf 100 km im Durchschnitt gerade einmal 3,3 Liter. Was der Kleine noch kann, zeigt unser Test.

Von Frank Mertens

In Zeiten, in denen alle Welt von niedrigen Verbrauchs- und C02-Werten redet, ist der neue Smart Fortwo cdi fast schon eine Offenbarung. Der neue Diesel-Flitzer der Stuttgarter verbraucht gerade einmal 3,3 Liter auf 100 km. Darüber hinaus stößt der 800 ccm kleine Dreizylinder-Motor nur 88 Gramm des klimaschädlichen C02 pro Kilometer in die Luft.

«CO2-Champion»

Angesichts solcher Werte zeigen sich die Verantwortlichen von Smart bei der Präsentation des neuen Dieselmodells entsprechend selbstbewusst. «Dieses Auto ist der unangefochtene C02-Champion», stellt Smart-Sprecher Hubert Kogel zufrieden fest. Während die EU-Kommission die Autohersteller bis zum Jahr 2012 verpflichten will, die C02-Emissionen im Durchschnitt auf 130 g/km zu reduzieren, kann man sich bei Smart bereits heute zufrieden zurücklehnen.

Trotz dieser glänzenden Werte hat der Diesel-Smart bereits vor dem Marktstart die Deutsche Umwelthilfe (DUH) auf den Plan gerufen. Sie ließ es dem Unternehmen durch das Landgericht Stuttgart untersagen, seinen Kleinwagen in der Werbung mit dem Zusatz «mit Partikelfilter» anzupreisen.

Geschlossenes System kommt

Der Innenraum im Smart Fortwo Foto: Werk

Natürlich verfügt auch der Fortwo cdi über einen Rußpartikelfilter. Doch der Filter, der in dem Cityflitzer zum Einsatz kommt, basiert auf einem «offenen System». Im Vergleich zu einem «geschlossenem System» absorbiert es nur zwischen 40 und 50 Prozent der krebserregenden Partikel aus den Abgasen. Doch Smart hat bereits angekündigt, im kommenden Jahr einen Filter mit geschlossenem System anzubieten. Schneller geht es nicht, wie Kogel sagt. Denn ein geschlossenes System geht mit Eingriffen ins Motormanagement einher.

Ein derartiger Rechtsstreit ist geeignet, die Kunden zu verunsichern. Doch wer ein ökologisches Gewissen hat und sich nur ein Auto zulegen will, dass diesem Anspruch auch genügt, der ist mit dem Smart Fortwo cdi bestens bedient. Von Fahrzeugen wie ihm müsste es angesichts der Endlichkeit fossiler Energieträger viel mehr geben. Wenn es den Smart in Zukunft sogar noch mit einem alternativen Antrieb geben sollte, wäre die Glückseligkeit nicht nur für alle Ökos perfekt.

Schnelle Parkplatzsuche

Parken ist mit dem Smart Fortwo kein Problem Foto: AG/Mertens

Das Konzept des Zweisitzers, das als Coupe und Cabrio angeboten wird, ist nicht nur wegen der Verbrauchswerte famos. Wer in der Großstadt beispielsweise auf Parkplatzsuche ist, der hat mit dem 2,69 Meter langem Smart kaum Probleme, eine Lücke zu finden. Für Ballungsgebiete ist der Smart der perfekte Begleiter. Seine 33 kW/45 PS gepaart mit einem maximalen Drehmoment von 110 Nm reichen aus, um sich in der Großstadt mühelos durch den Verkehr zu schlängeln.

Das automatisierte Fünfgang-Schaltgetriebe im Smart Fortwo Foto: Werk

Wer indes ohne Stress unterwegs sein will, der sollte längere Autobahnfahrten aber vermeiden. Schließlich ist der kleine Nagler kein Ausbund an Spritzigkeit: von 0 auf 100 km/h benötigt er die Ewigkeit von 19,8 Sekunden. Seine Spitzengeschwindigkeit liegt bei 135 km/h. Ein stärkerer Diesel wird auf absehbare Zeit auch nicht angeboten. Doch das ist auch nicht weiter schlimm, denn in der Stadt - vor allem für diesen Einsatzort ist der Smart konzipiert - macht er seine Sache ausgesprochen gut. Getrübt wird der gute Gesamteindruck des Smart jedoch durch das automatisierte Fünfgang-Schaltgetriebe. Im Vergleich zum Vorgänger ist es zwar besser geworden, dennoch ist im Automatikmodus beim Gangwechsel ein nerviges Ruckeln feststellbar. Doch das ist schon alles, was es an dem Smart Fortwo cdi auszusetzen gibt.

Wertiger Innenraum

Der Kofferraum im Smart Fortwo Foto: AG/Mertens

Der Innenraum macht nicht nur optisch einen ausgesprochen wertigen Eindruck, sondern die Materialien fühlen sich auch so an. Vor allem ist dieses Auto auch ein idealer Begleiter für größere Menschen jenseits der 1,80 Meter. Sie haben nicht nur genügend Bein- sondern auch ausreichend Kopffreiheit. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist die Karosserie des Smart um 19,5 Zentimeter gewachsen, was dem Auto ein noch angenehmeres Raumgefühl vermittelt. Das Kofferraumvolumen hat sich dadurch von 150 auf 220 Liter vergrößert. Ein Wochenendeinkauf ist damit mühelos unterzubringen.

«Der Smart macht im Alltag nicht nur Spaß, sondern er bietet auch einen hohen Alltagsnutzen», sagt Kogel. Von der ersten Generation des Smart wurden weltweit insgesamt 770.000 Einheiten abgesetzt, darunter waren 140.000 Diesel-Fahrzeuge. «Wir gehen davon aus, dass der neue cdi sich in der selben Größenordnung verkaufen wird», hofft Kogel.

Preis startet ab 11.200 Euro

Das Coupe (l.) und das Cabrio des Smart Fortwo Foto: AG/Mertens

Ihr innovatives Konzept eines Stadtautos lassen sich die Stuttgarter entsprechend bezahlen. Für die Einstiegsversion des Smart cdi werden 11.200 Euro verlangt. Wer sich für das Cabrio mit netten Ausstattungsfeature entscheidet, muss 16.240 Euro auf den Tisch legen. Angesichts dieser Preisstruktur bleibt zu hoffen, dass sich die Kunden bei der Wahl eines ökologisch sinnvollen Autos nicht vom Smart abwenden.

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