Skoda Rapid Spaceback: Aufholjagd mit MQB

Modernisiertes Kompaktmodell

Skoda Rapid Spaceback: Aufholjagd mit MQB
Skoda hat den Rapid Spaceback mit Systemen aus dem Konzern-Baukasten versorgt. © Skoda

Skoda hat den Rapid Spaceback für das neue Modelljahr aufgefrischt. Das Kompaktmodell erhält nicht nur modernisierte Motoren, sondern holt auch bei den Sicherheits- und Infotainmentsystemen auf.

Von Thomas Flehmer

Fabia und Superb haben im Jubiläumsjahr vorgelegt – jetzt holt der Rapid im 110. Jahr Autobau in der Unternehmensgeschichte von Skoda auf. Beim Kompaktmodell, das seit seiner Markteinführung im Juni 2013 bereits 500.000 Mal vom Band lief, hat die tschechische VW-Tochter nun auch beim Modularen Querbaukasten (MQB) des Volkswagen-Konzerns zugegriffen und den Rapid Spaceback aufgefrischt. Neben optimierten Motoren, die bis zu 19 Prozent weniger Kraftstoff benötigen und die seit dem vergangenen September gültige Norm Euro 6 erfüllen, kommen nun auch die Infotainment-Systeme des Konzern-Baukastens sowie Sicherheitsassistenzsysteme zum Einsatz.

Notbremsassistent für 260 Euro

Dabei holt die zweitstärkste Baureihe von Skoda mit der serienmäßigen Multikollisionsbremse und dem optionalen Frontradar mit Notbremsassistenten sowie der Müdigkeitserkennung den technischen Rückstand zum Fabia auf, der Ende des vergangenen Jahres neu eingeführt wurde. Beide Modelle konkurrieren um den Platz des Kronprinzen hinter dem Octavia. Noch liegt der Rapid zur Hälfte des Jahres mit knapp 17.000 Einheiten vor dem Fabia, doch gab es gerade im Juni einen Einbruch um mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Besonders mit dem Frontradar und dem Notbremsassistenten – dem derzeit wohl wichtigsten aktiven Sicherheitssystem – will Skoda den Abstand nun wieder vergrößern. In Kombination berechnen Radar und Bremse den Abstand zum Vordermann und führen die Bremsung auch selbstständig durch, sollte der Fahrer nicht genügend Druck auf die Klötze ausüben. Nicht nur die dezent verschönerte Karosserie vor allem des Rapid Spaceback Monte Carlo, der mit sportlichen Attitüden aufwartet, wird dadurch geschont, der Assistent kann Leben retten – und dafür sind die 260 Euro ein äußerst fairer Aufpreis.

Sportlicher Auftritt des Skoda Rapid Spaceback Monte Carlo

Skoda hat den Rapid Spaceback Monte Carlo mit dem Konzern-Baukasten versorgt.
Ein Sportlenkrad darf beim Skoda Rapid Spaceback Monte Carlo nicht fehlen Skoda

Vor allem, weil der von uns gefahrene Rapid Spaceback Monte Carlo in der Basisversion schon 20.340 Euro kostet, mit Siebengang-DSG kommen weitere 1700 Euro hinzu. Dann macht der Monte Carlo mit seiner Zweilacklackierung und 16 Zoll Leichtmetallfelgen ganz auf Rallye, was sich auch im Innenraum fortsetzt. Dort sind Sportsitze, die ein wenig mehr Kontur für längere Strecken aufbringen könnten, Sportlenkrad und die Pedalerie ebenso ein Muss wie Chromapplikationen und ein Panoramaglasdach.

Weiterhin punktet der mit 4,30 Metern zwei bis vier Zentimeter länger als der VW Golf ausgefallene Rapid mit einem größeren Kofferraum, der Platz für 415 bis 1380 Liter bietet. Einhalt bei der Sportlichkeit gebietet das Motorenangebot, das - wie bei den normalen Rapid Spaceback-Versionen, die bei 15.590 Euro beginnen – die normalen drei Benziner und zwei Diesel mit einem Leistungsspektrum zwischen 66 kW/90 PS und 92 kW/125 PS beinhaltet.

Skoda Rapid Spaceback mit höchstens 125 PS

Anhand der schicken Zweifarblackierung hätte der Monte Carlo-Variante sicher noch ein 150 PS starker Benziner oder Diesel gut zu Gesicht gestanden. Denn der Basisbenziner mit 90 PS hält nicht ganz, was der äußere Schein verspricht. Für die normal ausgestattete Version ist die Variante auch weiterhin vollkommen ausreichend, doch beim Monte Carlo sollte man schon mindestens 110 PS unter Haube werkeln lassen oder das 1,4 Liter große Topaggregat mit 125 PS wählen, das mit 200 Newtonmetern ein wenig Sportlichkeit aufkommen lässt, auch wenn die angegebenen 4,7 Liter Verbrauch dann nicht zu halten sind.

Dann werden allerdings auch schon 23.740 Euro mindestens fällig. Kommen dann noch Klimaautomatik, die Assistenzsysteme und die Infotainmentsysteme samt Smartphone-Anbindung auf die Aufpreisliste, sind 25.000 Euro schnell erreicht und Skoda freut sich auch über das dritte nächste Modell im Jubiläumsjahr.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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