Skoda Kodiaq iV: Mehr Reichweite, schnelles Laden

Skoda Kodiaq iV: Mehr Reichweite, schnelles Laden
Der Skoda Kodiaq iV lädt mit bis zu 50 kW an einer Schnelladesäule. © Skoda

Der Skoda Kodiaq gehört beim tschechischen Autobauer zu den beliebteren Modellen. Nun kommt die zweite Generation im Mai in den Handel.

Das Mittelklasse-SUV Kodiaq ist für Skoda nicht irgendein Auto. Die erste Generation hat sich seit dem Markstart im März 2017 global insgesamt 868.000 Mal verkauft. Stärkster Markt für den Kodiaq ist dabei Deutschland, wo sich seither 137.000 Kundinnen und Kunden für das SUV entschieden. Im vergangen Jahr fand der Kodiaq auf dem deutschen Markt allein 23.150 Käuferrinnen und Käufer. Besser waren nur der Bestseller Octavia und der Enyaq.

Die zweite Generation des Kodiaq soll an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen, ihn möglichst überbieten. Dafür hat Skoda sein SUV-Flaggschiff gründlich überarbeitet – und ihm noch mehr Platz als zuvor mitgegeben. Dazu gehört ein Längenwachstum um 6,1 Zentimeter auf nun 4,76 Meter bei einer Breite von 1,86 Meter und einer Höhe von 1,68 Meter. Dieses Längenwachstum führt dann auch zu einem deutlichem Plus beim Nutzwert: so weist der Kofferraum nun ein Volumen von mindestens 910 Litern auf, ein Zuwachs von satten 88 Litern zum Vorgänger. In der optional erhältlichen Sitzreihe drei wuchs die Kopffreiheit um 1,5 Zentimeter an.

Smart Dials für leichte Bedienung

Doch nicht nur mit Blick auf den Platzgewinn gibt es Besserungen, sondern neben Modifikationen am Design auch im Innenraum. Er wurde komplett neu gestaltet. So gibt es ein modernes Infotainmentsystem mit einem optional 13 Zoll großem Touchscreen. Erstmals ist auch ein Head-up-Display im Angebot. Ein interessantes Feature biet Skoda mit den so genannten Smart Dials an: dabei handelt es sich um drei Dreh- und Drückregler. Sie lassen sich beispielsweise mit bis zu vier Funktionen belegen, wie beispielsweise den Fahrmodi, der Lautstärke oder einen Zoom der Kartendarstellung.

Der Innenraum des Skoda Kodiaq mit den Smart Dials an der Mittelkonsole. Foto: Skoda

Damit ermöglicht es Skoda seinen Kundinnen und Kunden, ohne große Ablenkung die wichtigsten Funktionen direkt anzuwählen. Für die, die nach KI in einem Auto verlangen, wird es ab Sommer auch den ChatBot ChatGPT geben. Gut gelöst ist auch Ladeaschale in der Mittelkonsole, wo gleich zwei Smartphones induktiv aufgeladen werden können. Das Gros der Hersteller belässt es hier bei einer Ladestelle fürs Handy.

Insgesamt wird das SUV-Flaggschiff mit fünf Antriebsoptionen angeboten. Deren Leistung reicht von 150 PS bis zu 204 PS – auf diese Systemleistung kommt neben dem 1.5 TSI Benziner auch der erstmals angebotene Plug-in-Hybrid der zweiten Generation. Der Teilzeitstromer wurde auch von uns gefahren. Eine weitere Neuerung bei den Antrieben ist der Mild-Hybrid, der 150 PS aufweist. Mit Allrad sind der Topbenziner und Topdiesel (193 PS) unterwegs.

Laden, auch unterwegs

Im von uns gefahrenem Plug-in-Hybrid kommt ein 1.5 TSI evo-Motor und ein E-Motor mit einer Leistung von 115 PS zum Einsatz. Dank einer 25,7 kWh starken Batterie steht eine Reichweite von über 100 Kilometern zur Verfügung. Eine Besonderheit für ein PHEV in dieser Klasse: die Batterie kann an einem Schnelllader mit bis zu 50 kWh geladen werden. Damit ist es möglich, dass der Akku in 25 Minuten von 10 auf 80 Prozent mit Energie befüllt werden kann. An einer Wallbox mit 11 kW braucht man dafür 2:30 Stunden. Während unsere Testfahrt haben wir die Ladeleistung indes nicht überprüft.

Und, ist eine solch hohe Ladeleistung nötig? Laden Fahrerinnen oder Fahrer eines PHEVs ihren Teilzeitstromer wirklich unterwegs? Ja, glaubt man bei Skoda und begründet diese Annahme mit der Policy vieler Firmen, die das elektrische Fahren ihrer Beschäftigten belohnt. So kommt das Gros der Kundinnen und Kunden des Kodiaq aus dem Flottenbereich. Mit Blick auf die Absatzerwartung des PHEVs erwartet Produktmanagerin Judith Heimann-Trosien einen Anteil von 15 Prozent an den Verkäufen. Entsprechend kommt dem Plug-in-Hybrid nicht nur wegen der zu erfüllenden Flottengrenzwerte eine wichtige Rolle zu, sondern gerade auch unter Absatzgesichtspunkten. Beliebtestes Aggregat dürfte indes der Diesel mit einem erwarteten Absatz von 50 Prozent sein, die restlichen 35 Prozent entfallen auf den Benziner.

Und, wie schaut es mit den Fahrleistungen aus? Unser Testwagen ist serienmäßig, wie übrigens alle Antriebe, mit einem Direktschaltgetriebe unterwegs. Es verrichtet einen guten Job. Bei flotter Beschleunigung und hohen Drehzahlen wird der Motor indes kurz etwas lauter, ehe der Kodiaq nach einer Gedenksekunde den Gasbefehl in Vorwärtsbewegung umsetzt.

Gemacht für die Langstrecke

Bei den Testfahrten im Hinterland von Barcelona erweist sich der Kodiaq mit E-Unterstützung als grundsolider Begleiter. Angesichts seines Gewichts von mehr als 1,8 Tonnen ist das Top-SUV der Tschechen naturgemäß kein Ausbund an Sportlichkeit, aber das erwartet von einem Auto wie dem Kodiaq auch wirklich niemand. Den Fahrwerksspezialisten bei Skoda ist es trotz des hohen Aufbaus der Karosserie gelungen, die Wankbewegungen so gering wie möglich zu halten. Entsprechend kann man dieses SUV durchaus dynamisch durch die Kurven rund um den bergigen Naturpark Montserrat steuern – auch wenn man dem Kodiaq in jeder Kehre anmerkt, dass er ehe für die Langstrecke gemacht ist.

Hier entfaltet der Kodiaq auch seine volle Stärken als komfortables Reisegefährt. Platz hat er im Innenraum ohne Ende, selbst Großgewachsene brauchen sich im Fond über zu wenig Knie- und Kopffreiheit nicht beklagen. Im PHEV sinkt das Kofferraumvolumen durch die Batterie übrigens auf 745 Liter. Skoda bietet für den Kodiaq übrigens erstmals das Extra „Dynamic Chassis Control“ (DCC Plus) an.

Preis wohl um die 48.000 Euro

Skoda erwartet vom PHEV einen Anteil von 15 Prozent an den Verkäufen. Foto: Skoda

Zu offiziellen Verbrauchsdaten sagt Skoda mit Blick auf den PHEV noch nichts, doch bei unseren Testfahrten begnügte sich der PHEV nach 37 Kilometer laut Bordcomputer mit einem Verbrauch von 3,9 Litern – bei von Kilometer zu Kilometer abnehmender Tendenz. Was der PHEV genau verbraucht, wird ein kommender Alltagstest zeigen.

Über das Zentraldisplay kann man übrigens zwischen Hybrid- und reinem EV-Modus wählen, je nachdem, wie man unterwegs sein will. In der Stadt empfiehlt sich dabei ohne Frage der EV-Modus, um so lokal emissionsfrei unterwegs zu sein. Der Preis für den PHEV steht noch nicht fest, dürfte sich aber im Bereich von 48.000 Euro bewegen. Wer nicht ganz so viel ausgeben mag, für den beginnt der Einstieg in die Kodiaq-Welt mit dem 1.5. TSI mit 150 PS zu einem Preis von 41.990 Euro. Der Topdiesel mit Allrad steht für 49.700 Euro in der Preisliste. Optional gibt es den Kodiaq übrigens auch als Siebensitzer – und für die, die es sportlicher mögen, für die wird es auch eine RS-Version kommen. Aber das dauert noch.

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