Skoda Karoq: Auf Erfolg gepolt

Marktstart im November

Skoda Karoq: Auf Erfolg gepolt
Der neue Skoda Karoq kommt am 4. November auf den Markt. © Skoda

Neue Zeiten, neue SUVs. Skoda bringt mit dem Karoq ein neues Einstiegs-SUV auf den Markt. Die Zeiten des Yeti sind damit Vergangenheit. Der Karoq dürfte mit seinen Qualitäten seinen Vorgänger schnell vergessen machen.

Von Frank Mertens

Erst der Kodiaq, nun der Karoq. Skoda setzt seine SUV-Offensive mit Nachdruck fort. Im November wird die VW-Tochter den Nachfolger des Yeti zu einem Preis von 24.290 Euro anbieten. Dafür wird der Kunde den 1.0 TSI mit 115 PS und Frontantrieb in der Ausstattungsvariante Ambition bekommen. Die Einstiegsversion Active wird ab Mitte des kommenden Jahres für einen Preis um die 21.000 Euro folgen.

Das Design des Karoq ist zwar nicht so unverwechselbar wie das des Vorgängers. Doch mit seinem polarisierenden Auftritt ist der Yeti beim Absatz an seine Grenzen gestoßen. Mehr als durchschnittlich 100.000 Einheiten pro Jahr waren mit ihm weltweit nicht drin. Für einen auf Wachstumskurs befindlichen Hersteller wie Skoda ist das zu wenig, viel zu wenig. Insbesondere in einem Segment, das wie kein anderes boomt. Entsprechend bedient Skoda mit dem neuen Karoq nun den breiten Kundengeschmack, schwimmt mit dem Design des Karoq auf der Mainstream-Welle. Aus Herstellersicht ist das nachvollziehbar. Mit seinem gefälligen Aussehen wird der 4,38 Meter lange Karoq den Tschechen gute Verkaufszahlen bescheren.

Skoda Karoq mit überzeugendem Fahrwerk

Bei ersten Testfahrten hinterließ der Karoq auf jeden Fall schon einmal einen guten Eindruck. Wahre Schwächen offenbarte das neue Einstiegs-SUV dabei im von uns getesteten 1.5 TSI ACT mit 150 PS und Frontantrieb (ab 26.490 Euro) nicht. Auf den teils schlechten Straßen Siziliens fiel dabei zunächst einmal das Fahrwerk positiv auf. Es schluckte die Fahrbahnunebenheiten ziemlich souverän, sodass die Mitreisenden ziemlich komfortabel im neuen Karoq unterwegs sein konnten.

Erreicht wird dies nicht nur durch eine weit vorn platzierte Vorderachse mit McPherson-Federbeinen, sondern auch durch das indes nur für die Allradversionen erhältliche Dynamic Chassis Control (DCC). Mit ihr kann der Fahrer die drei Fahrmodi Comfort, Sport und Normal anwählen und damit die Dämpfer auf die entsprechenden Bedürfnisse einstellen. Die DCC steigert dabei nicht nur den Komfort, sondern sorgt auch dafür, dass man den Karoq im Rahmen seiner Möglichkeiten auch mal sportlicher bewegen kann. In schneller genommenen Kurven werden die Dämpfer automatisch in Sekundenbruchteilen versteift. Aber auch ohne DCC hinterlässt das Fahrwerk einen guten Eindruck. Ein Radstand von 2,63 Metern sorgt zudem für eine satte Straßenlage.

Das Digitaldisplay im Karoq Skoda

Der von uns getestete 1.5 TSI - zusammen mit dem 2.0 TDI mit 150 PS wird er in Deutschland zwei Drittel des Absatzes ausmachen - erwies sich bei den Tests als effizientes und durchzugsstarkes Aggregat. Es muss auch bei einem SUV halt nicht immer ein Diesel sein. Das maximale Drehmoment des Vierzylinders von 250 Nm (liegt zwischen 1500 und 3500 Umdrehungen an) reicht, um den 1378 Kilogramm schweren Karoq kraftvoll auf Touren zu bringen. Den Sprint von 0 auf 100 km/h bringt der Karoq in 8,4 Sekunden hinter sich, die Spitzengeschwindigkeit ist bei 204 km/h erreicht. Dank der Zylinderabschaltung soll sich der Durchschnittsverbrauch des Karoq auf 5,4 Liter belaufen. Wird keine Leistung benötigt, werden Zylinder zwei und drei deaktiviert. Das funktioniert bis Tempo 130 und soll zu einem Minderverbrauch von 0,5 Litern führen.

Karoq mit sachlich gestaltetem Innenraum

Kommen wir zum Innenraum des Karoq. Er ist sachlich gestaltet - verzichtet auf Schnickschnack, was der Bedienbarkeit sehr zu gute kommt. Wer in einem Skoda Platz nimmt, findet sich sofort zurecht. So muss es sein. Neben neuen Sitzen, die zwar einen guten Seitenhalt bieten, indes auch recht straff sind, fällt einem gleich das 9,2 Zoll große Display des Navigationssystems in der Mittelkonsole auf.

Es sieht nicht nur gut aus, sondern bietet auch eine gute Benutzerführung mittels Touchscreen und Gestensteuerung. Ab Frühjahr kommenden Jahres kann man auch ein Digitadisplay ordern. Mit ihm hat der Fahrer dann die Möglichkeit, sich sein Cockpit individuell zu gestalten.

So wie Fahrer und Beifahrer ausreichend Platz vorfinden, trifft dies auch auf die Mitreisenden im Fond zu. Hier haben selbst größere Personen jenseits der 1,80 Meter ausreichend Kopf- und Beinfreiheit. Im Kofferraum steht ein Gepäckraumvolumen von 521 bis 1630 Litern zur Verfügung. Damit erweist sich der Karoq auch als absolut familiengerecht.

Karoq mit Vielzahl von Fahrassistenzsystemen

Der Skoda Karoq ist länger als sein Vorgänger Yeti. Foto: Skoda
Der neue Skoda Karoq Skoda

Ansonsten wartet das Einstiegs-SUV der Tschechen mit den gleichen Features auf wie sein großer Bruder Kodiaq. Der Karoq-Käufer muss also auf nichts verzichten. So gibt es auch für ihn bei den Fahrassistenzsytemen beispielsweise einen Spurwechselassistenten, eine adaptive Geschwindigkeitskontrolle, Totwinkelwarner, Notbremsassistent oder auch einen Staupiloten, der einem auf der Autofahren das lästige Stopp-and-Go-Fahren abnimmt.

Zum Marktstart wird der Karoq mit vier Motoren erhältlich sein. Das sind neben dem 1.0 TSI-Dreizylinder der 1.5 TSI ACT und der 1.6 und 2.0 mit 115 beziehungsweise 150 PS. Im kommenden Jahr folgt dann noch der Topdiesel mit 190 PS. Bis auf den Topdiesel stehen für alle Aggregate entweder ein serienmäßiges manuelles Sechsganggetriebe oder optional eine 7-Gang-DSG zur Verfügung.

Auch wenn man den Yeti mit seinem individuellem Design vermisst: In der Summe seiner Eigenschaften überzeugt der neue Skoda Karoq und dürfte sich anschicken, den Absatz deutlich nach oben zu bringen.

Weltpremiere Skoda Karoq

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