Skoda Citigo 1.0 G-TEC: 100 Kilometer für 3,28 Euro

Der Kleine für Umweltbewusste

Skoda Citigo 1.0 G-TEC: 100 Kilometer für 3,28 Euro
Der Skoda Citigo als Erdgasvariante. © Skoda

Der Skoda Citigo 1.0 G-TEC kommt gerade einmal auf einen Verbrauch von 2,9 kg auf 100 Kilometern. Damit ist er das richtige Auto für umweltbewusste Käufer. Was das Erdgasauto der VW-Tochter zu bieten hat, zeigt unser Test.

Von Frank Mertens

Wenn es um den Kauf eines Neuwagens geht, dann spielen Erdgas-Fahrzeuge bei den Kunden derzeit nur eine nachgeordnete Rolle. Schaut man auf die Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA), dann wurden im vergangenen Jahr gerade einmal 7830 Erdgasfahrzeuge neu zugelassen. Bei einem Gesamtmarkt von rund drei Millionen Fahrzeugen ist dies eine vernachlässigbare Größe.

Umdenken bei den Kunden

Doch beim Kunden setzt offensichtlich langsam ein Umdenken ein. Denn im Vergleich zu 2012 haben sich die Zulassungszahlen in 2013 verdoppelt. Die Autokäufer scheinen die Vorteile des Erdgasantriebes zu erkennen – trotz des Mehrpreises, den sie dafür zu bezahlen haben. So kostet die Erdgasvariante des Skoda Citigo als Dreitürer mit 68 PS in der Ausstattungsvariante Active 12.640 Euro.

Dem stehen für den 60-PS-Benziner 9690 Euro gegenüber. Das ist ein Preisunterschied von immerhin 2950 Euro. Das ist viel Geld in einem preissensiblen Segment wie bei den Kleinstwagen. Kann sich das überhaupt rechnen? Es kann. Zwar ist der Erdgaspreis derzeit etwas gestiegen, ein Kilogramm kostet im Durchschnitt 1,13 Euro. 100 Kilometer lassen sich damit mit rund 3,28 Euro zurücklegen. Der Benziner kommt auf einen Verbrauch von 4,5 Liter (CO2-Ausstoß 105 g/km). Damit kosten bei einem Literpreis von 1,459 Euro 100 Kilometer bereits 6,56 Euro, also genau doppelt soviel. Die Frage, ob sich Erdgas rechnet, stellt sich damit nicht mehr.


Kein Verzicht

Der Skoda Citigo
Seitenansicht des Skoda Citigo Skoda

Doch wie fährt sich ein Erdgasfahrzeug nun? Muss man Einschränkungen im Vergleich zu einem Benziner hinnehmen? Nein, auch hier besteht kein Anlass zur Sorge. Wer in den Skoda Citigo einsteigt, merkt nicht, dass er hier in einem mit Erdgas angetriebenen Fahrzeug unterwegs ist. Einzig der Blick auf das Cockpit zeigt, dass hier etwas anders ist. Denn dort gibt es eine Tankanzeige für den Erdgas- und Benzintank – denn der Citigo wird monovalent angetrieben: das heißt, dass neben dem Erdgastank noch ein Benzintank mit 10 Litern zur Verfügung steht. Damit braucht man keine Angst haben, irgendwo liegen zu bleiben.

Angst braucht man auch so nicht zu haben, denn bundesweit bieten 900 Tankstellen CNG an. Und in absehbarer Zeit dürften es noch mehr werden. Denn die EU hat gerade einen Richtlinien-Entwurf auf den Weg gebracht, der den Ausbau des Tankstellennetzes vorsieht.

Verbrauch lag bei 2,8 kg/km Erdgas

Der Skoda Citigo CNG
Das Heck des Citigo Skoda

Natürlich sollte man vom Citigo nicht zu viel verlangen: 68 PS sind nun mal nur 68 PS und damit kann man auch keine großen sportlichen Ansprüche an den gerade einmal 3,56 Meter kurzen Kleinwagen stellen. So vergehen dann auch lange 16,3 Sekunden bis Tempo 100 und die Spitzengeschwindigkeit ist bei 164 km/h erreicht. Aber seien wir ehrlich: das reicht. Auch deshalb, weil es jenseits der 120 km/h doch etwas laut im Citigo wird. Der Dreizylinder verrichtet seine Arbeit zwar nicht wirklich störend, aber doch vernehmlich. Gerade auf der Autobahn wünscht man sich doch einen sechsten Gang. Doch mit seinen 68 PS und einem Drehmoment von 90 Nm bietet der Citigo letztlich ausreichend Leistung, um problemlos durch die Stadt zu rollen oder auch einmal die Fahrt in den Kurzurlaub anzutreten.

Und dabei bietet der Kleine erstaunlich viel Platz – und das selbst für Großgewachsene im Fond. Hier kann man selbst mit 1,91 Metern Körpergröße überraschend gut sitzen; es steht sowohl ausreichend Knie- und Kopffreiheit zur Verfügung. Im Kofferraum findet sich Platz für 213 Liter Gepäck. Damit ist er zwar kein Lademeister, aber für einen Kleinstwagen ist das ein akzeptabler Wert. Am Ende der Testfahrten wurden bei gemächlicher Fahrt auf der Landstraße im Bordcomputer übrigens 2,8 Kilogramm Verbrauch angezeigt. Etwas weniger, als in Aussicht gestellt wurde. So etwas erlebt man auch nicht oft. Für diesen guten Verbrauch sorgt auch die Rekuperation und ein Start-Stopp-System, das nach Halts das Auto indes etwas ruppig wieder anspringen lässt.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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