Das SUV-Segment boomt – und sorgt bei den Herstellern für gute Verkaufszahlen. Seat hat sein Angebot mit dem Tarraco nach oben abgerundet.
Neben dem Arona und Ateca ist es das dritte SUV im Angebot des spanischen Autobauers – und mit einer Länge von 4,74 Meter zugleich das größte. Wir haben uns für die Testfahrt für den 2.0 Liter TDI mit einer Leistung von 190 PS entschieden. Gefahren sind wir ihn in der sportlichen FR-Variante.
Zurückhaltung stand bei der Konzeption des Tarraco auf jeden Fall nicht im Lastenheft der Entwickler. Sie haben ein SUV auf die Beine gestellt, das mit seiner Länge und einer Breite von 2,12 Meter und einer Höhe von 1,67 Meter Familien im Blick hat. Wer also viel Platz für die Fahrt in den Urlaub braucht, der ist mit dem Tarraco gut bedient. Er bietet optional nicht nur Platz für bis zu sieben Personen, sondern auch ein Kofferraumvolumen von stattlichen 700 Litern.
Angesichts dieses Fassungsvermögens kann man sich als Elternteil bei der Frage der Kinder großzügig zeigen, ob denn nicht auch noch der Tretroller des Sohnes mit auf Reisen gehen kann. Das entspannt vor Reiseantritt deutlich die Nerven – und sorgt für eine positive Grundstimmung.
Ausreichend Platz im Innen- und Kofferraum
Wer die teilbare Rückbank umlegt, der kann bei herausgenommenen Laufrädern übrigens mühelos zwei Rennräder transportieren, wenn er lieber auf einen Fahrradträger am Heck verzichten will. Und, was ist mit einem weiteren Passagier und dem Gepäck, wenn man sich für diese Variante des Radtransports entscheidet? Kein Problem, eine dritte Person findet dann immer noch bequem Platz auf dem verbleibenden Sitz und das Gepäck einer dreiköpfigen Familie lässt sich dennoch verstauen.
Platzprobleme jedenfalls hat man in diesem SUV der Spanier nicht. Fahrer und Beifahrer sitzen in den gut konturieren Sportsitzen selbst auf langen Strecken ausgesprochen bequem. Und im Fond haben selbst Großgewachsene noch genügend Kniefreiheit – auch dann, wenn Sitzriesen vor ihnen Platz genommen haben.
Gute Verbrauchswerte
Der Tarraco erweist sich für die Langstrecke als ideales Auto – mit ihm kann man so richtig Strecke machen, um dann entspannt am Ziel anzukommen. Der Blick aufs Leistungsblatt vermittelt beim Tarraco den Eindruck eines ausgesprochen sportlichen Fahrzeuges. Acht Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 sind flott, ebenso die Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h. Doch gefühlt kommt einem das viel langsamer vor. Doch Zahlen lügen bekanntlich nicht.
Wie dem auch sei. Die Stärken des über 1,8 Tonnen schweren Tarraco liegen ohnehin nicht in der Beschleunigung – sie liegen im Komfort und in seiner Effizienz. Und effizient ist dieser Tarraco mit seinem Zweiliterdiesel in Kombination mit dem Siebengang-DSG. Die in Aussicht gestellten 7,3 Liter Verbrauch haben wir fast punktgenau mit 7,4 Litern auf 100 Kilometer erreicht. Das lässt sich für ein Auto dieser Größe sehen.
Ein günstiges Fahrzeug ist der Tarraco indes nicht. Sein Basispreis liegt bei 45.288 Euro, unser Testfahrzeug steht mit 58.000 Euro in der Preisliste. Dann ist er aber auch schon mit Nettigkeiten wie einem Glaspanoram-Dach oder einer Anhängerkupplung ausgestattet, falls man doch lieber eine Radträger nutzen will. Wer so viel Geld wie für den Tarraco auf den Tisch des Händlers legt, der kann einiges erwarten. Der Spanier jedenfalls liefert, was er verspricht.