Seat Ateca 2.0 TSI: Warten lohnt sich

Sportliche FR-Variante

Seat Ateca 2.0 TSI: Warten lohnt sich
Der Seat Ateca FR ist die sportlichste Variante des spanischen SUVs. © Seat

Seat hat einen Lauf. Die Absatzzahlen steigen – und daran hat das Kompakt-SUV Ateca entscheidenden Anteil. Warum? Weil er rundum überzeugen kann, wie unser Fahrbericht mit der FR-Version des Spaniers zeigt.

Von Frank Mertens

Seat kam mit dem Ateca spät, aber offensichtlich nicht zu spät. Die Nachfrage der Kunden nach dem Kompakt-SUV ist so groß, dass die Wartezeit sich mittlerweile auf einige Monate beläuft. Doch warum ist der Ateca so erfolgreich? Weil er alles mitbringt, um beim Käufer zu punkten. Große Schwächen leistet sich dieses SUV nicht.

Zum einen setzt der Ateca auf ein mehrheitsfähiges Design. Die einen mögen sein Äußeres als Mainstream bezeichnen, mit dem er sich einreiht in die Reihe vieler anderer ziemlich gleich ausschauender Kompakt-SUV. Aber das die VW-Tochter damit auf die richtige Karte gesetzt hat, zeigen seine Verkaufszahlen: Allein in den ersten neun Monaten wurden von dem Seat Ateca nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) fast 14.200 Einheiten neu zugelassen. Damit gehört der Ateca nach dem Kleinwagen Ibiza (16.227 Neuzulassungen) und dem Seat Leon (fast 33.800 Neuzulassungen) zu den erfolgreichsten Seat-Modellen auf dem deutschen Markt.

Seat Ateca mit wertigem Innenraum

Neben dem Design wartet der Seat Ateca mit einer Wertigkeit im Innenraum auf, die man bereits von den Spaniern kennt und die auf dem gleich hohen Niveau wie bei der Konzernmutter VW liegen. Die Instrumente sind übersichtlich gestaltet, einfach zu bedienen und fühlen sich wertig an. Da gibt es nichts zu mäkeln. Fahrer und Beifahrer haben im Innenraum (in FR-Variante u.a. mit Sportsitzen, Sportlenkrad, Sportpedalerie) ebenso wie Passagiere im Fond ausreichend Platz. Auf der Rückbank können selbst zwei großgewachsene Erwachsene gut sitzen. Im Kofferraum lassen sich 510 Liter Gepäck verstauen. Wer möchte und dafür bereit ist, einen Aufpreis von 1120 Euro zu bezahlen, kann sich auch ein Panoramaglasdach bestellen. Es bringt noch mehr Wohlfühlatmosphäre in den Innenraum.

Das Cockpit des Seat Ateca FR.
Das Cockpit des Seat Ateca FR Seat

So positiv wie Design und Innenraum ausfallen, fallen auch die Fahreindrücke des von uns getesteten 2.0 TSI mit 190 PS in der besonders sportlichen FR-Ausstattungsvariante (ab 36.900 Euro) aus. Das 1984 ccm große Vierzylinder-Aggregat stellt ein maximales Drehmoment von 320 Nm (liegt zwischen 1450 und 4200 Touren an) bereit. Damit ist in Kombination mit dem bekannten und gut arbeitendem Siebengang-DSG ein kraftvoller Antritt des 1,5 Tonnen schweren Kompakt-SUV möglich. In gerade einmal 7,9 Sekunden erreicht der Ateca Tempo 100, die Spitzengeschwindigkeit ist bei völlig ausreichenden 212 km/h erreicht. Auf der Autobahn bleibt die Geräuschkulisse dank einer guten Dämmung ausgesprochen gering, sodass man sich ohne Anstrengungen mit seinen Mitreisenden unterhalten kann.

Gute Fahrdynamik

Mit dem Ateca kann man auch ausgesprochen sportlich auf der Landstraße unterwegs sein. In Kurven sind die Wankbewegungen der Karosserie gering, das Fahrverhalten ist auch dank des Allradantriebes (heißt bei Seat 4Drive) ziemlich souverän. Die Progressiv-Lenkung rundet mit ihrer direkten Abstimmung den guten Gesamteindruck ab. Und der Verbrauch? Er soll sich laut Seat auf durchschnittlich sieben Litern auf 100 Kilometern belaufen. Dieser Wert wurde bei den Testfahrten indes nicht ganz erreicht: der Bordcomputer zeigte 7,7 Liter an, aber dennoch ein guter Wert.

Natürlich bietet Seat auch im Ateca eine Vielzahl von optionalen Fahrassistenzsystemen wie beispielsweise einen Spurwechsel- und Spurhalteassistenten ebenso an wie eine Müdigkeits- und Verkehrszeichenerkennung. Mit im Angebot ist auch eine adaptive Geschwindigkeitskntrolle, die bis Tempo 210 km/h funktioniert.

In der Summe seiner Eigenschaften kann man verstehen, dass der Ateca sich bei Seat zu einem Verkaufsschlager entwickelt hat. Das SUV der Spanier hinterlässt nach den Testfahrten in jeder Hinsicht einen guten Eindruck.

Seat

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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